01.02.2021 | Originalien
Qualitätsmanagement mit Kennzahlen – eine 2-Jahres-Bilanz
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 1/2021
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Hintergrund
Seit 2017 unterliegen alle 13 NEF-Stützpunkte im Bundesland Tirol, Österreich, einer jährlichen Evaluation der Struktur‑, Prozess- und Ergebnisqualität der präklinischen Notfallversorgung anhand vorgegebener Kennzahlen und ausgegebener Benchmarkberichte.
Ziel
Darstellung und Verbesserung von zeitkritischen Abläufen, Qualitätssteigerung der notfallmedizinischen Versorgung sowie die Hebung der Dokumentationscompliance im digitalen Notarztprotokoll durch Benchmarkberichte.
Methode
Neben Struktur- und Reporting-Daten werden die Zeitintervalle Vor-Ort-Zeit und Prähospitalzeit zur präklinischen Versorgung bei den Tracer-Diagnosen akutes Koronarsyndrom (ACS), ST-Strecken-Hebungs-Infarkt (STEMI) sowie bei Stroke bewertet. Ebenso medizinische Kennzahlen zu ACS und STEMI: Onset- und 12-Kanal-EKG-Dokumentation; zu Stroke: Onset- und Blutzuckerdokumentation; zu CPR: Anteil der Ersthelfer-CPR, Anteil der leitstellenangeleiteten CPR und Anteil der Krankenhausaufnahme mit ROSC sowie 30-Tage-Überleben (NEF Innsbruck). Das NEF Innsbruck stellt sich, inkl. der innerklinischen Weiterversorgungsdaten, durch die Teilnahme am Deutschen Reanimationsregister einem übernationalen Benchmarking.
Ergebnisse
Über alle Einsätze der 13 NEF wurde 2018 ein 12-Kanal-EKG bei ACS in 71,9 %, bei STEMI in 72,8 %, bei Stroke „stroke onset“ in 22,0 % und BZ in 77,3 % dokumentiert; bei Reanimation fand eine Ersthelfer-CPR in 47,3 % statt, ein ROSC bei Aufnahme wurde in 37,9 % erreicht; die NEF-Innsbruck-Ersthelfer- und die Dispatcher-angeleitete CPR lagen mit 52,8 % bzw. 40,2 % über den GRR-Referenzdaten, ebenso wie die Entlassungsrate mit guter Neurologie mit 76,5 % und das 30-Tage-Überleben mit 14,7 %.
Schlussfolgerung
Mithilfe der Struktur- und Reporting-Daten konnten Optimierungen in den Bereichen Vorhaltung und Ausrückeordnung durchgeführt werden. Zur Verbesserung der Dokumentationscompliance im digitalen Notarztprotokoll wurde 2019 ein Manual entwickelt und ausgesendet. Die CPR-Ergebnisse bestätigen die Bedeutung der Ersthelfer-CPR zur Erhöhung der Outcomequalitäten und der Überlebensrate.
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