19.11.2018 | Originalien
Wandel von Ruhestandsübergängen im politischen Paradigmenwechsel Europas
Späte Erwerbsphase und Rentenübergang in Deutschland, Österreich, Schweden und Estland
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Sonderheft 1/2019
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Hintergrund
In den vergangenen 2 Jahrzehnten war im Hinblick auf die Arbeitsmarktbeteiligung älterer Arbeitnehmer in vielen europäischen Ländern ein gradueller politischer Paradigmenwechsel von einer Politik der Frühverrentung hin zu einer des längeren Arbeitens und „Aktiven Alterns“ zu beobachten.
Ziel der Arbeit
Der vorliegende Beitrag untersucht, inwiefern dieser politische Paradigmenwechsel mit einer Veränderung des Ruhestandszeitpunkts und sozialer Ungleichheiten im Ruhestandsübergang einhergeht.
Material und Methoden
In ausgewählten europäischen Ländern (Deutschland, Österreich, Schweden und Estland) werden Daten der Arbeitskräfteerhebung der Europäischen Union (European Union Labour Force Survey) aus den Jahren 2006 und 2012 analysiert.
Ergebnisse
Hierbei zeigen sich enge Zusammenhänge zwischen der spezifischen Umsetzung der Politik des „Aktiven Alterns“ und der Wahl des Ruhestandszeitpunkts und der Freiwilligkeit des Ruhestandsübergangs. Die Freiwilligkeit der Ruhestandsentscheidung ist in denjenigen Ländern am größten, in denen arbeitsmarkt- und sozialpolitische Rahmenbedingungen ein im Hinblick auf die Förderung der Erwerbstätigkeit älterer Arbeitnehmer konsistentes „Gesamtpaket“ bilden.
Diskussion
Der Abbau von Frühverrentungsanreizen sollte durch aktive Arbeitsmarktpolitik und eine weitgehend altersunabhängige Weiterbildungspolitik unterstützt werden, um soziale Ungleichheiten zu minimieren.
Anzeige