25.02.2022 | Leitthema
Register in der Notfallmedizin
Was können sie leisten?
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 6/2022
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Register sind ein wichtiges Instrument des Qualitätsmanagements und der Versorgungsforschung, insbesondere in der Akutmedizin, wo klassische klinische Studien oft schwierig durchführbar sind. Die aktuelle Übersicht beschreibt die Rolle von Registern am Beispiel des TraumaRegister DGU® für schwerverletzte Patienten sowie des Deutschen Reanimationsregisters der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie & Intensivmedizin (DGAI). Ein Register ist eine prospektive, standardisierte Dokumentation von zumeist Routinedaten mit Bezug zur einer spezifischen Zielpopulation und definierten Zielen. Die meisten Register werden für das externe Qualitätsmanagement genutzt. Vergleiche der Ergebnisqualität erfordern die Berücksichtigung der Unterschiede bei den Patienten. Validierte Prognosescores werden genutzt, um das erwartete mit dem beobachteten Outcome zu vergleichen. Die Datenqualität in Registern lässt sich in drei Dimensionen darstellen: Vollständigkeit der Fälle; Vollständigkeit der Daten und Richtigkeit der Daten. Die Vollständigkeit der Fälle lässt sich durch eine Vollerhebung erreichen, zumindest sollte die betrachtete Population aber repräsentativ sein. Die Richtigkeit der Daten kann durch automatisierte Kontrollen und digital verfügbare Daten gesteigert werden. Die Teilnahme an einem Register ermöglicht nicht nur die systematische Erfassung der Versorgungsqualität innerhalb eines Hauses oder eines Rettungsdiensts, sondern erlaubt auch adjustierte Vergleiche mit anderen. Auch der Öffentlichkeit sollten Ergebnisse der Registerarbeit zur Verfügung gestellt werden. Die Datenerhebung und -verarbeitung im Rahmen von Registerstudien verlangt einen angemessenen Schutz der Patientendaten. Die Nutzung von Routinedaten zum Zweck der externen Qualitätssicherung sollte daher durch den Gesetzgeber geregelt werden.
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