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2020 | Psychologie - Psychiatrie | Buch

Kinder- und Jugendpsychiatrie für Gesundheitsberufe, Erzieher und Pädagogen

verfasst von: Dr. Elisabeth Höwler

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Dieses Buch richtet sich an alle Erzieher, Pädagogen, Ergotherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten und Pflegende, die mit Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen arbeiten. Die erfahrene Autorin beschreibt die häufigsten Krankheitsbilder anhand von zahlreichen Fallbeispielen und gibt für den professionellen Umgang mit den Betroffenen hilfreiche Praxistipps. So lernen Sie, wie Sie bei Ihrer therapeutischen und pädagogischen Arbeit u.a. die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen fördern können.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Grundlagen der Psychiatrie
Zusammenfassung
Die Psychiatrie ist eine hermeneutische Wissenschaft, in der es v. a. um die Kunst des Verstehens geht. Die therapeutische Qualität der Disziplin besteht darin, das Ausmaß des Verstehens und des Verstandenwerdens zu begreifen. Dies ist es, was den Patienten trägt, was ihm Kraft gibt, wieder psychisch stabil zu werden. Das Kapitel beschreibt Risikofaktoren zur Entstehung von psychiatrischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter auf der biopsychosozialen Ebene mit ihren protektiven und hemmenden Faktoren (Resilienz, Vulnerabilität). Weiterhin finden sich Hinweise zu bestimmenden Merkmalen psychischer Erkrankungen, Beobachtungskriterien zur Beurteilung von Störungsbildern sowie aktuelle Zahlen zur Epidemiologie.
Elisabeth Höwler
2. Grundlagen der Entwicklungsbeurteilung
Zusammenfassung
Bedeutsame Determinanten der kindlichen Entwicklung auf der endogenen und exogenen Ebene tragen dazu bei, dass ein junger Mensch sich seelisch gesund entwickelt bzw. seelisch stabil bleibt. Das Kapitel führt Faktoren für eine abweichende Entwicklung auf und stellt dar, wie sich psychische Störungen auf das Sprachverhalten auswirken können. Anschaulich wird ein Fallbeispiel aus der Praxis berichtet.
Elisabeth Höwler
22. Kinder und Jugendliche in Belastungssituationen
Zusammenfassung
Belastungssituationen wie neonataler Drogenentzug, frühe Trennung von elterlichen Bezugspersonen, Erleben von Mobbing in der Schule, körperliche oder psychische Gewalterfahrungen in der Familie, Trennung und Scheidung der Eltern, Erleben von Gewalt zwischen den Eltern können die psychischen und physischen Bewältigungskompetenzen von Kindern und Jugendlichen übersteigen. Im Kapitel werden Trauma, Trennungssituationen, sexueller Missbrauch, Pädophilie, Schütteltrauma, Entwurzelungssyndrom bei Flüchtlingskindern, Traumafolgestörungen u. a. umfassend erklärt, jeweils mit Diagnosekriterien, Symptomen, Einteilungen und therapeutischen Interventionen. Anhand von drei Fällen wird der Handlungsbedarf für die Praxis erklärt.
Elisabeth Höwler

I

Frontmatter
3. Testdiagnostik
Zusammenfassung
Wie bei körperlichen Erkrankungen bedarf es auch bei psychischen Erkrankungen und frühkindlichen Entwicklungsverzögerungen einer objektiven Diagnostik. Mit dieser werden Symptome beschrieben, klassifiziert und erklärt, die Prognose erleichtert und eine Evaluation der angewendeten Therapiemaßnahmen ermöglicht. Im Kapitel werden Screeningverfahren, Selbst- und Fremdbeurteilungsskalen und Elternfragebögen zur geistig-motorischen Entwicklung und Sprachentwicklung, die in der Praxis gängig sind, beschrieben. Informationen zu neuropsychologischen Screeningverfahren, Intelligenztests sowie zu spezifischen Verfahren zur Erfassung von Hochbegabung, Depressivität, Angst und Persönlichkeit runden das Kapitel ab.
Elisabeth Höwler
4. Therapieansätze
Zusammenfassung
Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter können nicht nur durch eine eindimensionale Therapie wie z. B. mittels Medikamenten in der akuten Phase behandelt werden. Vielmehr sind neben biologischen auch psychologische und soziale Interventionen im ambulanten oder stationären Setting erforderlich. Belastungs- und Leistungskurven zeigen die Notwendigkeit ihrer Beachtung für die therapeutische Praxis auf. Grundhaltungen zum interaktiven therapeutischen Umgang mit Kindern/Jugendlichen sind zentrale Abschnitte in diesem Kapitel. Es werden nicht-medikamentöse Interventionen zur Verbesserung kognitiver Leistungen, von emotionalem Wohlbefinden, gängige (Verhaltenstherapie) und spezifische psychotherapeutische Verfahren wie z. B. Spieltherapie, Familientherapie etc. sowie medikamentöse Interventionen mit kritischer Stellungnahme erörtert.
Elisabeth Höwler
5. Die Situation der Familienangehörigen
Zusammenfassung
Psychiatrische Störungen bei Kindern und Jugendlichen treten in Familien zumeist unerwartet auf. Den Angehörigen, meist sind es Eltern und Geschwisterkinder, wird der Boden unter den Füßen entzogen. Betroffene Familienmitglieder müssen sich mit einer Reihe von Belastungsfaktoren auseinandersetzen. Auch Geschwisterkinder müssen ihren Platz in der Familie finden. Coping-Strategien helfen, für Entlastung zu sorgen.
Elisabeth Höwler
6. Prävention psychischer Störungen
Zusammenfassung
Werden frühkindliche psychische Störungen nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, treten beim Säugling und Kleinkind neuronale und neuropsychiatrische Entwicklungsstörungen auf. Vorsorgeuntersuchungen dienen dazu, die Verschlimmerung oder Manifestation einer psychischen Störung zu verhindern, indem diese frühzeitig erkannt wird und professionelle Hilfe geleistet werden  kann.
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Ausgewählte affektive Störungen im Kindes- und Jugendalter

Frontmatter
7. Angststörungen
Zusammenfassung
Angst ist ein Gefühl, welches als beklemmend, bedrückend und als unangenehmer Ich-Zustand erlebt wird. Betroffene Kinder und Jugendliche mit einer pathologischen Symptomatik erleben eine Einschränkung der Lebensqualität, sie weisen Hilflosigkeit, Unsicherheit, Sorge und Schrecken auf. Dadurch leiden sie an kognitiven Defiziten, abnormen Verhaltensweisen und unterschiedlichen vegetativen Symptomen. Im Kapitel werden Ursachen für Angsterkrankungen beschrieben und spezifische Angstformen mit ihren Symptomen erläutert. Therapeutische Interventionen anhand eines Fallbeispiels sorgen für eine anwendungsbezogene Unterstützung.
Elisabeth Höwler
8. Zwangsstörungen
Zusammenfassung
Zwangsstörungen stellen bereits im Kindes- und Jugendalter für Betroffene und deren soziales Umfeld eine erhebliche Belastung dar. Die Zwänge sind zeitaufwendig und können mehr als eine Stunde pro Tag in Anspruch nehmen. Daher beeinträchtigen sie die normale Tagesroutine des Betroffenen, seine schulischen oder beruflichen Funktionen, Freizeitaktivitäten sowie sozialen Beziehungen. Im Kapitel werden Ursachen, Symptome, Verlauf und eine ausführliche Verhaltensanalyse sowie Unterstützungsmöglichkeiten dargestellt.
Elisabeth Höwler
9. Unipolare depressive Störungen
Zusammenfassung
Eine frühzeitige Erkennung von Depressionen durch Erzieher, Lehrer oder Eltern ist wichtig, da viele Erkrankte bereits über erste Symptome in ihrer Kindheit erzählen. Neben Diagnosestellung und Symptomen nach Altersstufen beinhaltet das Kapitel Gründe, warum eine Therapie im Kindes- und Jugendalter eine große Herausforderung darstellt. Anwendungsbezogenes Verständnis zur Erkrankung wird durch einen Fall aus der Praxis erzielt.
Elisabeth Höwler
10. Bipolare depressive Störungen
Zusammenfassung
Bipolare Störungen zählen zu den affektiven Erkrankungen, verlaufen oft chronisch mit Rezidiven und können bei Jugendlichen sehr früh auftreten. Zwei Drittel aller Patienten erkranken bis zum Alter von 19 Jahren. Die Störung wirkt sich somit in einer sehr sensiblen Lebensphase aus, in der der Jugendliche wesentliche Entwicklungsschritte meistern muss: Schul- und Berufsabschluss bzw. Studium sowie das Eingehen von ersten längerfristigen Beziehungen. Die Störung führt häufig zu Aufenthalten in der stationären Psychiatrie. Bekannt ist, dass die Dauer einer nicht adäquat versorgten Erkrankung sich negativ auf den weiteren Krankheitsverlauf auswirkt. daher sollten junge Patienten schnellen Zugang zu medizinischen S3-leitliniengerechten Therapiekonzepten haben, um schwerwiegende Konsequenzen zu vermeiden.
Elisabeth Höwler
11. Suizidales Verhalten
Zusammenfassung
Neuere Studien belegen, dass sich je nach kindlicher Entwicklungsstufe kognitive und emotionale Vorstellungen über Sterben und Tod zuordnen lassen. Je nach Alter der Kinder sind diese Vorstellungen unterschiedlich. Der Suizid gehört in der Altersgruppe der 15- bis 45-Jährigen zu den drei häufigsten Todesursachen. Bei suizidalen Handlungen richtet sich starke Aggressivität gegen die eigene Person. Unschwer ist zu erkennen, ob beim vollendeten Suizid die Autoaggressivität Ergebnis der Frustration oder einer Kränkung durch andere Personen ist. Suiziderkennung ist eine wichtige Aufgabe für alle Begleiter und Therapeuten in der Kinder- und Jugendarbeit. Zum adäquaten Umgang mit suizidalen Äußerungen sind interaktive Kompetenzen notwendig. Im Kapitel werden ausführliche Handlungsschritte mit Praxistipps erläutert.
Elisabeth Höwler
12. Schizophrene Störung
Zusammenfassung
Schizophrenie ist nicht heilbar, bei leitliniengerechter Therapie können die Symptome jedoch häufig wieder zurückgebildet werden. 10 % der Betroffenen, bei denen die Erkrankung manifest ist, sind im Alter zwischen 14 und 20 Jahren. Nur ein Viertel aller Patienten erlebt nur eine Krankheitsepisode, die Mehrzahl jedoch einen chronischen Verlauf und/oder wiederholte Erkrankungsphasen. Eine frühzeitige Erkennung anhand von Kriterien der Störung nach ICD-11 ist wichtig, damit eine Chronizität der Erkrankung vermieden wird und eine optimale Therapie eingeleitet werden kann. An einem Fallbeispiel wird die Spezifität der psychischen Erkrankung verdeutlicht.
Elisabeth Höwler

III

Frontmatter
13. Psychogene Essstörungen
Zusammenfassung
Die Anorexie ist eine schwere psychische Störung mit lebensbedrohlichen körperlichen Symptomen. Die Erkrankung zählt zu den Tabukrankheiten. Herausragendes Merkmal bei Bulimie und Binge-Eating-Störung sind schwere Heißhungerattacken, die oftmals heimlich erfolgen. Im Vergleich zur Anorexie und Bulimie tritt die Binge-Eating-Störung deutlich häufiger bei Jungen auf. Das Kapitel analysiert Ursachen dieser Essstörungen auf der biopsychosozialen Ebene, beschreibt herausragende Merkmale und therapeutische Interventionen.
Elisabeth Höwler
14. Mutistische Störung
Zusammenfassung
Mutismus ist eine mit Angst assoziierte Kommunikationsstörung der frühen Kindheit, die durch ein konsequentes Schweigen in spezifischen sozialen Situationen gekennzeichnet ist, obwohl das betroffene Kind über ausreichende Sprachkompetenzen verfügt. Am häufigsten tritt das Schweigen in Bildungseinrichtungen wie Kita oder Schule sowie in der Anwesenheit fremder Personen oder in neuen Situationen auf. Ursachen und die Bedeutung des Schweigens bei den betroffenen Kindern werden analysiert. Der Praxisbezug wird anhand eines Falls hergestellt.
Elisabeth Höwler
15. Bewegungsstörungen
Zusammenfassung
Überschießen natürliche Bewegungsmuster unwillkürlich und durch wiederholtes Auftreten der Kontraktionen einzelner Muskeln bzw. von Muskelgruppen oder infolge vokaler Äußerungen, so kann eine dauernde oder vorübergehende Bewegungsstörung, eine sogenannte Tic-Störung, vorliegen. Die Systematisierung von Tic-Formen, Ursachen, u. a. zur Tourette-Störung, und therapeutische Interventionen werden anhand eines Fallbeispiels ausführlich beschrieben.
Elisabeth Höwler
16. Persönlichkeitsstörungen
Zusammenfassung
Kindern mit einem ganzheitlichen Verständnis zu begegnen ist ein Weg, ihre Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen, ohne aktiv etwas erzwingen zu wollen. Dies ist eine wichtige Aufgabe für Eltern, Erzieher, Lehrer und Therapeuten. Die Psychiatrie verfügt über Kategorien, mit der Charaktereigenschaften von Menschen eingeteilt werden können. Am Beispiel der Borderline-Störung werden Kriterien zur Diagnosestellung, Symptome wie selbstverletzendes Verhalten und therapeutische Interventionen beschrieben.
Elisabeth Höwler
17. Abhängigkeitserkrankungen
Zusammenfassung
Jugendliche erwarten vom Konsum psychotroper Substanzen gute Gefühle, Hemmungsabbau, Erhöhung des sozialen Status in ihrer Peergroup sowie Entlastung von Problemen in Schule oder Berufsausbildung. Psychische und Verhaltensstörungen infolge psychotroper Substanzen gehören zu den häufigsten psychiatrischen Störungen überhaupt. Abhängig zu sein bedeutet, dass ein junger Mensch bereits seelisch und körperlich von stoffgebundenen oder stoffungebundenen Substanzen abhängig ist. Bei Kindern können seit einigen Jahren Medienabhängigkeit, bei Jugendlichen und größeren Schulkindern zunehmend Abhängigkeiten von Alkohol oder synthetischen Drogen verzeichnet werden. Bedeutsam ist, dass Abhängigkeitserkrankungen im Kindes- und Jugendalter von Eltern und beruflich-pädagogischen Erziehungspersonen frühzeitig erkannt werden. Das Kapitel erklärt Ursachen zur Abhängigkeitsentwicklung, Alkoholabhängigkeit, Substanzgebrauchsstörung und Medienabhängigkeit.
Elisabeth Höwler
18. Störungen im Sozialverhalten
Zusammenfassung
Wenn Kinder sozial abweichendes Verhalten aufweisen, kann dies häufig auf fehlende erzieherische Vorbilder der Eltern oder Normen und Werte einer Gesellschaft zurückgeführt werden. Anhand dreier Fallbeispiele von Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Altersstufen (17, 3 und 19 Jahre) werden Ursachen zum Phänomen analysiert und Leitsymptome, Folgen und therapeutische Interventionen beschrieben.
Elisabeth Höwler
19. Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörungen
Zusammenfassung
Erzieher in Kindertageseinrichtungen und Lehrpersonal an Schulen werden immer öfter mit hyperaktiven Kindern und Jugendlichen konfrontiert und dazu herausgefordert, angemessen zu interagieren. Es werden drei verschiedene ADHS-Subtypen unterschieden. Kernsymptome der Störung sollten erkannt und von Hochbegabung differenziert werden. Therapeutische Interventionen auf multimodaler Ebene und Hinweise für Erzieher und Pädagogen werden im Kapitel behandelt.
Elisabeth Höwler
20. Ausgewählte psychosomatische Störungen
Zusammenfassung
Der Bereich der psychosomatischen Medizin umfasst die Betrachtungsweise und Lehre, in der die geistig-seelischen Fähigkeiten und Reaktionsweisen von Menschen in Gesundheit und Krankheit in ihrer Eigenart und Verflechtung mit körperlichen Vorgängen und sozialen Lebensbedingungen berücksichtigt werden. Psychopathologische Zusammenhänge zur Entstehung psychosomatischer Beschwerden werden auf der biopsychosozialen Ebene erklärt. Häufig vorkommende Störungsbilder im Kindes- und Jugendalter werden beschrieben.
Elisabeth Höwler
21. Spezifische Lernstörungen
Zusammenfassung
Infolge Frühgeburtlichkeit oder genetischer Disposition können Lernstörungen Kindern die schulische und berufliche Laufbahn erschweren und den ehrgeizigen Eltern viel Sorgen mit Angst und Unsicherheiten bereiten. Autismus-Spektrum-Störungen, Lese-Rechtschreib-Schwäche, Dyskalkulie und Adoleszenzkrise werden mit Diagnosekriterien und Förderinterventionen erläutert.
Elisabeth Höwler
Backmatter
Metadaten
Titel
Kinder- und Jugendpsychiatrie für Gesundheitsberufe, Erzieher und Pädagogen
verfasst von
Dr. Elisabeth Höwler
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-62058-8
Print ISBN
978-3-662-62057-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-62058-8