Menschenführung und Leadership in der Pflege

Mit den Bausteinen guter Menschenführung erhält der Leser die wichtigsten Faktoren für einen professionellen Umgang mit Menschen an die Hand und eine präzise Anleitung, wie man an sich arbeiten und diese Kompetenzen aneignen und ausbauen zu kann. Dabei geht es um die Vermittlung des Verständnisses von „Leadership“. Dem Leser wird eine eindeutige Definition an die Hand gegeben, die Menschenführung vom Management abgrenzt und als eine eigene, wichtige Kompetenz herausarbeitet. Diese Kompetenz ist sowohl für Vorgesetzte als auch für alle Mitarbeiter von größter Wichtigkeit. Leadership/Menschenführung basiert auf der Verantwortung für den Gegenüber, wirksamer Kommunikation, der Definition von klaren Zielen und vor allem auf einer authentischen Persönlichkeit.

Authentische und gefestigte Persönlichkeit, klare Vision und Ziele sowie effektive Kommunikation sind die drei Bausteine guter Menschenführung. Auch scheinbar schwer greifbare Kompetenzen, wie die einer authentischen Persönlichkeit können erarbeitet und verfeinert werden. Der Leser erhält konkreter Arbeitsanweisungen und Hilfestellung, wie er gezielt an sich arbeiten und so die ersten sicheren Schritte oder den nächsten großen Schritt zu einer immer differenzierteren Selbstreflektion zu verhelfen. Dabei spielen die zwei scheinbar einfachen Fragen „Wer bin ich?“ und „Was will ich?“ eine zentrale Rolle für das eigene Handeln, den Umgang mit anderen Menschen und schaffen das Verständnis von Menschenführung. Ergänzend werden noch die Triebfedern menschlichen Handelns beleuchtet – Was treibt Menschen überhaupt an und welche Auswirkungen hat dies auf ein professionelles Miteinander.

Verstehen und richtig verstanden werden ist der Schlüssel, sich richtig verständlich zu machen. Nur, weil wir dieselbe Sprache sprechen, verstehen wir nicht alles, was wir sagen gleich. Entscheidend ist in einem professionellen Umfeld aber, dass das, was gesagt wird auch so verstanden wird, wie es gemeint war. Deshalb ist es wichtig, so zu reden, dass man verstanden wird. Neben der richtigen Art zu reden und sich unmissverständlich auszudrücken, spielt die geschulte Wahrnehmung und richtige Informationsverarbeitung eine entscheidende Rolle für eine effektive Kommunikation. Professionelle Kommunikation mit anderen Menschen beruht auf dem Respekt ihres eigenen Verständniscodes, ihres Selbstwertgefühls und der Fähigkeit sich darauf einzulassen und „Kommunikationskiller“ zu vermeiden.

Der erste Schlüssel ist die richtige Einschätzung von Fachwissen. Führungskräfte, die ihre Legitimation aus der irrigen Annahme herleiten, alles besser zu wissen oder Mitarbeiter, die Wissen als Waffe nutzen, bewirken eine starke Abwehrhaltung mindern die Kommunikationsbereitschaft. Das Ablegen der Angst vor Veränderungen ist essenziell. Es ist eine Binsenweisheit, dass das Leben und vor allem das Arbeitsleben aus ständigen Veränderungen besteht. Wenn Sie etwas schon 10 Jahre gleich machen, machen sie es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit falsch. die Übernahme von Verantwortung sowie der richtige Umgang mit toxischen Kollegen, Mitarbeitern und Vorgesetzten. Gute Führung und der richtige Umgang mit toxischen Kollegen und Vorgesetzten ist weitere wichtige Grundkompetenzen; hierbei wird insbesondere auf ein richtiges Verhalten im Falle von Mobbing oder Schikanen eingegangen. Schlussendlich wird noch auf professionelles Verhalten in Krisensituationen eingegangen; ein wichtiger Punkt in dieser Betrachtung ist, warum bestimmte Regeln und Normen in Krisensituationen befolgt werden und warum anderen nicht akzeptiert werden.

Vision und Strategie sind die Grundlagen jedes professionellen Handelns. Das eine baut auf dem anderen auf. Eine Vision ist mehr als nur ein gutgemeinter Wahlspruch. Sie muss geeignet sein, ein Unternehmen/eine Einrichtung durch jede Krise zu führen. Extreme Situationen, wie die pandemische Covid-19-Lage haben gezeigt, wie wichtig es ist, nie den Blick für das Ziel aus den Augen zu verlieren. Wenn es keine Routine mehr gibt, ist die Vision der Gradmesser, an dem das Handeln ausgerichtet werden kann und muss. Aus diesem Grund ist es unabdinglich, dass sie nicht nur der Geschäftsleitung bekannt, sondern von jedem Mitarbeiter verinnerlicht worden ist.

Das Verständnis der wichtigsten Megatrends ist die Grundlage für die Entwicklung jeder zukunftsorientierten Planung. Dabei konzentriert sich das Kapitel auf – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eintretende und empirische feststehende – Fakten, wie z. B. die Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf die Personalsituation und die Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme sowie die Internationalisierung des Gesundheitsmarktes und die starke Individualisierung der Gesellschaft. Diese tief greifenden Umwälzungen werden die Gesundheitsbranche – insbesondere die Pflege – auf noch nie dagewesene Weise verändern. Nur unter Einbeziehung dieser Parameter lassen sich sinnvolle und zukunftssichere Strategien entwickeln.

Auf der Basis der bereits erarbeiteten Vision sowie unter Berücksichtigung der wichtigsten Megatrends für die Gesundheitsbranche und punktuellen SWOT-Analysen in Bezug auf die eigene Einrichtung, werden in den nächsten Abschnitten die Ideen in lang-, mittel- und kurzfristige Ziele überführt. Dabei helfen detaillierte Arbeitsanleitungen. Strukturiert werden genaue Ziel für die wichtigsten Bereiche, wie z. B. Personal und Personalentwicklung, Ausrichtung, Finanzen, Ausstattung definiert, sodass sie direkt für die tägliche Arbeit angewendet werden können und zu einem Verständnis der Entscheidungen bei Mitarbeitern beitragen.

Nach der Festlegung der lang-, mittel- und kurzfristigen Zielen werden diese Im Weiteren in handfeste Strategien überführt. Ein besonderes Augenmerk auf das „Geschäftsmodell Pflege“ gerichtet. Dies ist deshalb wichtig, weil sich auf absehbare Zeit die Möglichkeiten der Finanzierung der Pflege dramatisch verändern werden und viele Einrichtungen gezwungen sein werden, ihren Geldbedarf in Teilen oder zur Gänze neu zu generieren. Darüber hinaus wird die Personalsituation immer kritischer werden und eine Personalgewinnungs- und -entwicklungsstrategie nicht unwesentlich über Wohl oder Wehe einer Einrichtung entscheiden. In den nächsten Abschnitten werden sehr strukturiert Hilfen zur Erarbeitung dieser wichtigen Strategiefelder gegeben.

Der professionelle Umgang mit Menschen ist besonders wichtig im Verhältnis zu Auszubildenden. Menschen sind in neuen Situationen ohnehin gestresst und deshalb reduziert aufnahmefähig. Hinzu kommen noch viele neue Information und Abläufe, die gelernt und verinnerlicht werden müssen. Wenn man bestimmte Erkenntnisse der modernen Lernpsychologie umsetzt, die praxisgerecht aufgearbeitet wurden, wird die Vermittlung des Lernstoffs für den Ausbilder und die Wissensaufnahme wesentlich erleichtert. Das Kapitel gibt eine praktische Anleitung, wie man die Ausbildung auf die eigenen Bedürfnisse der Einrichtung passend gestalten und hirngerecht umsetzen kann. Gleichzeitig wird der Leser sensibilisiert, wie schnell ein Abhängigkeitsverhältnis zum Machtmissbrauch verleitet.

Kommunikation ist ein sehr komplexer Vorgang, der weit mehr ist als sprechen. Er umfasst mehrere Ebenen und hängt in nicht unerheblichem Maß davon ab, wie wir Dinge wahrnehmen und wie wir wahrgenommen werden. Aus diesem Grund werden die verschiedenen Parameter unserer Wahrnehmung beleuchtet und erklärt, wie sie unsere eigene Realität beeinflussen. Des Weiteren ist für eine professionelle Kommunikation wichtig, wie die menschliche Entscheidungsfindung stattfindet, insbesondere, dass unsere Ratio eine weitaus geringere Bedeutung spielt, als landläufig angenommen wird. Für die Praxis werden außerdem die speziellen Aspekte der Unternehmenskommunikation und Krisenkommunikation beleuchtet.

Abschließende werden erhält der Leser konkrete Umsetzungsvorschläge für die Vermittlung von Zielen und Strategien.

Verhandlungen sind mehr als das Durchdrücken der eigenen Vorstellungen – diese veraltete aber immer noch weit verbreitete Ansicht von erfolgreicher Verhandlung gibt nur die Grundlage für weitere Auseinandersetzungen und keine nachhaltigen Lösungen. Mit der Harvard-Methode bekommt der Leser eine Methodik an die Hand, wie er lösungsorientiert dauerhafte und für beide Seiten befriedigende Ergebnisse erzielen kann. Die Harvard Methode hat sich mittlerweile als absolut praxistauglich und wirksam – auch bei schwersten Verhandlungen und verfahrenen Situationen – erwiesen. Aus diesem Grund sollten nicht nur Führungskräfte, sondern alle Mitarbeiter über dieses Tool verfügen, um Konflikte im besten Fall bereits im Ansatz ersticken und ansonsten souverän die verschiedenen Positionen zu einem Konsens zusammenführen können.

Ich gratuliere Ihnen. Sie haben eine sehr intensive Reise zu sich selbst angetreten. Diese Reise und die Erfahrungen, die Sie gemacht haben, geben Ihnen nun eine gute Grundlage, Ihre Führungsaufgaben auf einem soliden Fundament entweder zu starten oder weiterzuführen.