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27.10.2017 | Übersichten
Kognitive Interventionen in Pflegeheimen
Systematische Übersicht der präventiven Wirksamkeit auf die kognitive Leistungsfähigkeit von Pflegebedürftigen
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 6/2018
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Hintergrund
Die Stärkung kognitiver Ressourcen ist eines der Handlungsfelder der Prävention in der stationären Pflege. Ziel ist eine Bewertung der Wirksamkeit solcher Angebote auf die kognitive Leistungsfähigkeit bei Pflegebedürftigen in der stationären Pflege.
Methodik
Es fanden eine systematische Recherche in den Datenbanken MEDLINE, The Cochrane Library, EMBASE, CINAHL und PsycINFO, eine Suche in Studienregistern sowie eine Sichtung von Referenzlisten statt. Die Ergebnissynthesen beruhen auf Metaanalysen mit „Random-effects“-Modellen.
Ergebnisse
Unter Einbezug von 10 Primärstudien weisen stationär Pflegebedürftige nach Teilnahme an kognitiven Aktivitäten im Vergleich zu verschiedenen Kontrollbedingungen eine statistisch signifikant bessere kognitive Leistungsfähigkeit auf (SMD [Standardisierte Mittelwertdifferenz] = 0,46, 95 %-KI [Konfidenzintervall] 0,06–0,87, p = 0,0252). Subgruppenanalysen deuten auf einen Vorteil von individuell ausgerichteten kognitiven Aktivitäten mit längeren Trainingszeiträumen hin und lassen erkennen, dass insbesondere stationär Pflegebedürftige mit einem besseren kognitiven Ausgangsniveau von kognitiven Trainingsmaßnahmen profitieren können. Aufgrund des insgesamt hohen Verzerrungsrisikos der Primärstudien und einer substanziellen Heterogenität ist die Aussagekraft der Ergebnisse allerdings limitiert.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse geben einen Hinweis auf eine Effektivität von kognitiver Aktivität im Setting. Aufgrund einer insgesamt niedrigen Evidenzgüte sind qualitativ hochwertige Primärstudien für eine Überprüfung der Robustheit der statistischen Ergebnisse notwendig.