01.06.2015 | Originalien
Einflussfaktoren auf den stationären Verlauf von Patienten mit hüftgelenknahen Femurfrakturen
Komplikationen, Liegezeit und Krankenhaussterblichkeit
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 4/2015
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Hintergrund
Operationszeitpunkt, Alter, Geschlecht und Nebenerkrankungen beeinflussen die Komplikations- und Mortalitätsrate bei hüftgelenknahen Frakturen. Bestehen bei Patienten relevante Vorerkrankungen, führt die Aufnahme am Wochenende zu erhöhter Sterblichkeit. Komplikationen verlängern die Liegezeit, was Kosten und Verknappung der Bettenkapazitäten nach sich zieht.
Ziel der Arbeit
Untersucht werden sollte der Einfluss verschiedener Faktoren auf den stationären Verlauf mit Augenmerk auf Komplikationen, Liegezeiten und klinische Mortalität.
Patienten und Methoden
Retrospektiv wurden 242 Patienten (>64 Jahre) mit hüftgelenknahen Frakturen erfasst. Neben Alter und Geschlecht wurden Aufnahme-, Operationszeitpunkt, Intensivtherapie, Klinikmortalität, Liegezeit, Nebenerkrankungen, ASA-Status und Komplikationen erfasst. Die Zeitpunkte wurden der Arbeitswoche oder dem Wochenende bzw. dem Regel- und Bereitschaftsdienst zugeordnet.
Ergebnisse
Von den Patienten wurden 29,8% am Wochenende, 66,1% im Bereitschaftsdienst aufgenommen und 24,1% am Wochenende, 67,4% im Bereitschaftsdienst operiert; 86,3% wurden <48 h nach Aufnahme operiert. Die Mortalität betrug 8,3%. Präoperative Wartezeit bedingt häufigere Intensivtherapie, verlängert die Liegezeit und erhöht allgemeine Komplikationen. Höheres Alter hat höhere Mortalität und längere Liegezeit zur Folge. Ein höherer ASA-Wert führt zu erhöhter Sterblichkeit, Nebenerkrankungen bedingen häufiger Intensivtherapie. Chirurgische Komplikationen verlängerten die Liegezeit um 10,8 Tage (86,4%).
Diskussion
Der stationäre Verlauf wird durch das Alter, den ASA-Status und Nebenerkrankungen sowie durch die präoperative Wartezeit und Operation im Tag- bzw. Spät- und Nachtdienst beeinflusst. Frühe operative Versorgung und Vermeidung chirurgischer Komplikationen reduzieren die Liegezeit.
Anzeige