01.06.2015 | Originalien
Heilmittelversorgung geriatrischer Rehabilitationskandidaten in Schleswig-Holstein
Vertragsärztlich verordnete Heilmitteltherapie nach Beantragung ambulanter geriatrischer rehabilitativer Versorgung
verfasst von:
Sonja Krupp, Dr. rer. hum. biol. Maike Schnoor, Kristina Lohse, MA, Prof. Dr. med. Alexander Katalinic, Dr. med. Martin Willkomm
Erschienen in:
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Ablehnung des Antrags auf ambulante geriatrische Rehabilitation (AGRV) wird in Schleswig-Holstein meist damit begründet, eine vertragsärztlich verordnete Heilmitteltherapie reiche aus. Wie die Versorgungsrealität während der 6 Monate nach Antragstellung jedoch aussieht, ist nicht bekannt.
Material und Methoden
Hierzu wurden 203 Patienten, die in der 2. Hälfte des Jahres 2010 in Flensburg, Lübeck oder Ratzeburg einen Antrag auf AGRV gestellt hatten, telefonisch befragt.
Ergebnisse
Es waren 25,7 % der Anträge auf AGRV abgelehnt worden. Die Mehrheit dieser Patienten erhielt keine Heilmittel, unter 20 % mehr als 12 Therapieeinheiten, meist ausschließlich Physiotherapie. Die 141 AGRV-Empfänger erhielten zusätzlich ambulante Heilmittel in ähnlicher Größenordnung.
Schlussfolgerung
Der Unterschied zwischen dem intensivierten interdisziplinären Therapieangebot in der AGRV sowie zusätzlich dazu und dem Angebot an abgelehnte Antragsteller ist erheblich.