01.06.2015 | Editorial
Komorbide Erkrankungen bei Demenz
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 4/2015
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Da die Prävalenz demenzieller Erkrankungen im höheren Lebensalter stark zunimmt, ist es nicht verwunderlich, dass sie häufig von mehreren anderen Erkrankungen begleitet werden. Dabei handelt es sich jedoch nicht nur um ein zufälliges Zusammentreffen verschiedener typischer Alterserkrankungen, die jeweils isoliert betrachtet und im klinischen Alltag unabhängig voneinander behandelt werden könnten. Vielmehr können die Zusammenhänge komplex sein: Begleitende Erkrankungen können das Entstehen einer Demenz begünstigt haben oder aber als Folge oder Komplikation der Demenz auftreten. Sie können den Verlauf und das klinische Bild der Demenz maßgeblich beeinflussen oder umgekehrt in ihrem Verlauf durch das zusätzliche Auftreten einer demenziellen Erkrankung beeinflusst werden. Dies gilt für psychische Komorbiditäten ebenso wie für akute oder chronische körperliche Begleiterkrankungen, sogar für traumatologische Krankheitsbilder. Therapiestrategien, die ein hohes Maß an Mitarbeit des Patienten erfordern, können bei Vorliegen einer Demenz nicht mehr oder nur noch eingeschränkt durchgeführt werden. Andere sind angesichts einer durch die Demenz limitierten Prognose nicht mehr sinnvoll. Jedoch kann auch das rechtzeitige Erkennen komorbider Störungen eine gezielte Therapie mit der Aussicht auf positive Konsequenzen für die Funktionalität der Patienten und die Lebensqualität von Patienten und Angehörigen eröffnen [11]. …Anzeige