18.06.2018 | Originalien
Die räumliche Dimension unterstützter Vergemeinschaftung
Ein US-amerikanisches Fallbeispiel
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 4/2019
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Hintergrund
Schwache Beziehungen erlauben Zugehörigkeit zu nachbarschaftlicher Gemeinschaft, wie sie sich auch in Institutionen des Alterns finden lassen.
Ziel der Arbeit
Im Artikel werden räumliche Arrangements und in das Mobiliar eingeschriebene Regeln auf ihre Potenziale, Vergemeinschaftung zu erleichtern, untersucht und als mögliche dritte Orte gedeutet.
Material und Methoden
Untersucht wird die Vergemeinschaftung in einer „continuing care retirement community“ (CCRC) in den USA. Hierzu werden biografische Narrationen der Bewohner/-innen, Interviews mit Leitungspersonal sowie Feldnotizen kombiniert.
Ergebnisse
Die Befragten benennen den Essensraum als zentralen Ort der Vergemeinschaftung innerhalb der CCRC. Der sich hierin befindliche „community table“ wird mit institutionenspezifischen Regeln versehen, deren Einhaltung sowohl von einem ehrenamtlich Engagierten wie von der Institution überwacht wird. Neben einer positiven Bewertung der Bemühungen der CCRC und Gefühlen der Zugehörigkeit zeigen die Interviews jedoch auch, dass eine Verweigerung der Teilnahme als Abweichung wahrgenommen wird und entsprechend verhandelt wird.
Diskussion
Die räumlichen Strukturen sind erfolgreiche Interaktionsorte, beeinflussen Vergemeinschaftungsprozesse positiv und erinnern in ihrer Darstellung an dritte Orte in natürlichen Nachbarschaften, können aufgrund der eingeschriebenen Funktionalität und Zugangsschranken jedoch nicht als solche gewertet werden.
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