02.02.2018 | Leitthema
Beendigung einer Reanimation
Ethische Aspekte einer verantwortungsvollen Entscheidung
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 3/2018
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Eine Reanimation ist wie jede medizinische Therapie nur gerechtfertigt, wenn sie indiziert und vom Willen des Patienten gedeckt ist. Das gilt auch bei der Entscheidung zur Beendigung. Beim Beenden einer Reanimation muss nicht der Abbruch begründet werden, sondern die Frage beantwortet werden, ob die Weiterführung noch indiziert und dem Willen entspricht. Der Zeitdruck macht es schwer, beides klar festzustellen. Dabei helfen Leitlinien, Algorithmen und die Bereitschaft, während der Reanimation Informationen zu sammeln, die eine Entscheidung erleichtern. Auch Angehörige können helfen. Sie sollten bei der Reanimation dabei sein dürfen. In Pflegeheimen führen organisatorische Regeln oft dazu, dass Therapieeskalationen entgegen dem Willen des Bewohners stattfinden. Bei ICD-Systemen sollte eine Deaktivierung möglich sein, um den Verlauf der Grundkrankheit zum ungestörten Tod zu ermöglichen. Die rechtlichen, ethischen und technischen Voraussetzungen sind gegeben. Die erfolglose Beendigung einer Reanimation ist für Angehörige und professionelle Helfer eine Belastung, die eine Bearbeitung in unterschiedlichen Kommunikationsformen braucht.
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