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2020 | Psychologie - Psychiatrie | Buch

Kognitiv-behaviorale Psychotherapie von Ängsten

Kurztherapie mit Hypnose - die Praxisanleitung

verfasst von: Dr. Hans-Christian Kossak

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Psychotherapie: Praxis

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Über dieses Buch

In diesem Praxismanual erfahren Psychotherapeuten, wie sie mit Kurztherapie bei vielen Patienten mit Ängsten schnell und dauerhaft wirksam werden können. Dr. Kossak kombiniert die beiden effektiven Methoden Hypnose und kognitive Verhaltenstherapie: Sie wirkt meist bereits unmittelbar nach nur einer Sitzung. Klar gegliedert führt der Autor in die zugrundeliegenden Theorien der Methode ein, die dann im umfangreichen Praxisteil direkt nutzbar werden. Die Falldarstellungen mit Studienfragen machen diese Behandlung konkret nachvollziehbar. Die Effektivität ist durch große, anhaltende Katamnesezeiträume belegt.

Geschrieben für ...

Psychotherapeuten, Ärzte, Psychiater, Psychologen, Zahnärzte, Coaches und Studierende in diesen Fächern.

Über den Autor:

Dr. Hans-Christian Kossak, Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut mit Ausbildungszertifikaten in Verhaltenstherapie, Gesprächspsychotherapie, Hypnosetherapie. Gründer der Psychotherapie in der Kombination von kognitiver Verhaltenstherapie und Hypnose. Schwerpunkt: Ängste, Psychosomatik, Lern- und Leistungsstörungen. Er war Leiter der Katholischen Beratungsstelle für Erziehungs- und Familienfragen, Bochum; Dozent und Ausbilder von Psychotherapeuten in Hypnose und Verhaltenstherapie; Referent auf Fachkongressen. Autor zahlreicher wissenschaftlicher Fachartikel und Fachbücher.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Eine kurze Einleitungs-Geschichte
Zusammenfassung
Alle Menschen erfahren irgendwann in ihrem Leben große Angst mit ihren zahlreichen Begleiterscheinungen. Sie kann traumatisierend sein und, besonders wenn keine persönlichen Bewältigungsstrategien zur Verfügung stehen, und die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen. Sie bedürfen dann einer psychotherapeutischen Behandlung und verursachen bei häufiger Chronifizierung und Komorbidität hohe Kosten im Gesundheitssystem. Der Autor verfügt über eine über 50-jährige Erfahrung als Psychotherapeut und arbeitet seit ca. 45 Jahren mit Hypnose. Er entwickelte eine sehr effektive Therapieform, indem er kognitive Verhaltenstherapie (KVT) mit Hypnose kombinierte und als Psychotherapie von Ängsten zu einer Kurzform zusammenbrachte, die in der Regel innerhalb einer Sitzung dauerhaft wirksam ist. Bei zunehmendem Bedarf an Psychotherapie und Kurztherapien wird im Buch eine schnell erlernbare und praktikable Behandlungsform angeboten. Die Katamnesen zu den Fällen reichen über einen Zeitraum von bis zu 45 Jahren.
Hans-Christian Kossak

Die Basics

Frontmatter
Kapitel 2. Hypnose
Zusammenfassung
Dieses Kapitel gibt eine historische Einleitung zur Hypnose, in der F.A. Mesmer, J. Braid und H. Bernheim als moderne Begründer erwähnt sein müssen, natürlich auch J. Breuer und S. Freud. Im Vordergrund stehen die Forschungsergebnisse der modernen klinischen Hypnose, besonders ihre Definition, Bestimmungsfaktoren und Abgrenzungen gegenüber ähnlichen Verhaltensweisen wie z. B. dem Schlaf. Die Bestimmungselemente der Hypnose sind Suggestion, Hypnotisierbarkeit, Induktion und das Verhalten in Hypnose, die sog. Hypnosephänomene. Ihre wissenschaftlich belegten Faktoren und Wirkungen und ihre Praxisrelevanz besonders für die Angstbehandlung werden aufgezeigt. Schwerpunkte sind hierbei die Anforderungen an den Hypnosetherapeuten, seine Kommunikation mit den Patienten und die Praxisbeispiele. Insgesamt stellt das Kapitel eine kompakte Einführung in die Theorie und Praxis der Hypnose dar, wie sie für Psychologen, Psychotherapeuten, Ärzte und Zahnärzte relevant ist.
Hans-Christian Kossak
Kapitel 3. Neuropsychologie der Hypnose
Zusammenfassung
Das Kapitel befasst sich komprimiert mit den wissenschaftlich fundierten grundlegenden neuropsychologischen Befunden der Hypnoseforschung. Dank der modernen Untersuchungsmethoden des Gehirns können viele der oft als mysteriös anmutenden Verhaltensweisen in Hypnose erklärt werden. Dazu gehören die neurophysiologischen Wirkungen bei der Einleitung der Hypnose, der Hypnose-Entspannung und der spezifischen Suggestionen zum Erleben unterschiedlicher Wahrnehmungen. Beeindruckend ist dabei, dass Hypnose-Suggestionen nicht wie oft angenommen nur an betreffenden Organstellen (z. B. bei Schmerzen) wirken, sondern direkt im Gehirn an den dafür relevanten Zentren als Filter- und Steuerungsmechanismen. Suggestionen arbeiten somit top-down an den höchsten Schaltstellen. Dabei treten (gewünschte) subjektive Wahrnehmungsveränderungen auf. Sie führen zu Diskussionsthemen der Simulation, Willensfreiheit, Fremdbeeinflussung, die wissenschaftlich beantwortet werden können. Am Beispiel der sonst so mysteriös anmutenden posthypnotischen Aufgabe wird dies klar dargelegt.
Hans-Christian Kossak
Kapitel 4. Angst
Zusammenfassung
Das Kapitel gibt eine Einführung in die Genese und Auswirkungen der Angst, nach der kurzen Darstellung der evolutionären Bedeutung der Angst erfolgt deren knappe Klassifizierung nach dem ICD 10-GM-2020. Den kognitiven Theorien der Verhaltenstherapie folgend stellt der Autor sein Modell der Angst vor, das aus sieben Verhaltens-Komponenten besteht, die in einem Netzwerk zusammenwirken. Diese Darstellung erleichtert die Anamneseerhebung deutlich. Gerade für die Alltagspraxis werden die unterschiedlichen subjektiven Verarbeitungsmöglichkeiten der Angst und die individuellen Strategien im Umgang mit Angst konkretisiert. Sie werden durch zahlreiche Fallbeispiele verdeutlicht, ebenso die Auswirkungen der Angst auf Lernen und Schule.s
Hans-Christian Kossak
Kapitel 5. Neuropsychologie der Angst
Zusammenfassung
Vorgestellt werden die an Angst hauptbeteiligten Gehirnareale, deren einzelne Funktionen von Amygdala, Thalamus, Hypothalamus, Hippocampus und Präfrontalem Cortex und deren Zusammenwirken bei Angst. Bedeutsam sind hier die neuropsychologisch begründeten kognitiven Blockaden bei Angst und ihre Auswirkungen auf das Lernen und Behalten. Die Ergebnisse der Vergleichenden Verhaltensforschung zeigen auf, zu welchen archaischen Angstreaktionen der Mensch z. B. bei Prüfungen neigt. Letztlich sind die Konsequenzen für die Psychotherapie abzuleiten, diese neuropsychologischen Wirkkreise mit einzubeziehen.
Hans-Christian Kossak
Kapitel 6. Lerntheoretische Paradigmen
Zusammenfassung
Das Kapitel ist je nach Wissensstand als Einführung oder Repetitorium der grundlegenden Lerntheorien und ihrer Praxisbezüge konzipiert. Es bereitet auf die Aspekte der Verursachungsmöglichkeiten und Aufrechterhaltung von Angststörungen vor, die in späteren Kapiteln für die Kurztherapie von Ängsten relevant sind: vom bedingten Reflex, zum operanten Lernen, hin zum Beobachtungslernen und dafür relevanten kognitiven Verursachungsmodellen wie Dyskognitionen, Selbstregulation, Selbstmanagement. Im Fokus stehen u. a. das Vermeidungsverhalten, negative Verstärkung und operant verstärkende Sozialsysteme.
Hans-Christian Kossak
Kapitel 7. Lerntheoretische Paradigmen und Neuropsychologie
Zusammenfassung
Wie in den vorhergehenden Kapiteln über Angst und Hypnose werden auch hier die neurophysiologischen Aspekte und Auswirkungen der unterschiedlichen Lernprozesse skizziert. Den klassischen Lerntheorien wie instrumentelle = klassisches Konditionieren, operantes Lernen, Modelllernen und Kognitionstheorien folgend werden ihre neuropsychologischen Wirkfaktoren umrissen. Abschließende Darstellung ihrer Auswirkungen am konkreten Beispiel der Zahnarztängste.
Hans-Christian Kossak

Die Methodenkombinationen – Theorie und Praxis von Hypnose und Verhaltenstherapie

Frontmatter
Kapitel 8. Verhaltenstherapie – Methoden
Zusammenfassung
Wie in den anderen Theoriekapiteln ist auch dieses Kapitel so konzipiert, dass es für die Anfänger als Einführung gelten soll, für die Fortgeschrittenen als Auffrischungsimpuls. Bedeutsam ist hier die funktionale Verhaltensanalyse, mit der die für die Problematik (Erkrankung, Störung) relevanten kausalen und sozialen Bedingungen, aber auch u. a. Ressourcen und Faktoren der Umwelt und des Organismus erhoben werden. Dann folgen die Therapieziele, bei denen die Selbstkontrollüberzeugung und Selbstwirksamkeitserwartung des Patienten wesentlich ist. Vorgestellt werden die klassischen Methoden der Verhaltenstherapie und ihre kognitiven Möglichkeiten. Schwerpunkte sind dabei ihre spezifischen Kombinationsformen mit Hypnose, die für die Theorie und Praxis der Kurztherapie von Ängsten relevant sind. Sie werden besonders und deutlich hervorgehoben und sehr differenziert dargestellt.
Hans-Christian Kossak
Kapitel 9. Eine kleine Geschichte der Kombination von Hypnose mit Verhaltenstherapie
Zusammenfassung
Das Kapitel gibt einen Einblick in die Entwicklung der wissenschaftlichen Hypnoseforschung, die sich parallel mit den Verhaltenstheorien vollzog. Pawlows neue Wissenschaft zur Konditionierung hat bereits in ihren frühen Anfängen enge Berührungen mit Hypnose. Dabei wird relativ schnell erkannt, dass Verhaltenstherapie und Hypnose jeweils nicht nur als Symptomtherapie wirksam sind. Bereits in den 1970er Jahren befassen sich wissenschaftliche Untersuchungen und Publikationen mit der Kombination beider Methoden, jedoch noch am Symptom orientiert. Daraus entwickelten sich dann die modernen behavioristischen Theorierichtungen zur Erklärung der Hypnose-Wirkungen. In einer kurzen Autobiografie zeigt der Autor auf, welche Entwicklung die moderne Hypnose in Deutschland nahm, an der er mitbeteiligt ist. Dabei werden besonders die anfänglichen Widerstände in der Gesellschaft gegenüber Hypnose deutlich, bis er letztlich die brauchbare Therapie in einer Kurzform entwickeln konnte.
Hans-Christian Kossak

Die Praxis – Das Fallseminar

Frontmatter
Kapitel 10. Die Anwendung der Methode
Zusammenfassung
Das Kapitel leitet die Praxisanwendungen ein. Es beginnt mit der Indikation der vorgestellten Methode der kognitiv-behavioralen Hypnose-Kurzform und den Anforderungen an den Therapeuten. Dann folgen konkret die Vorbereitungen zu Sitzung wie Sitzanordnung, Vorbereitungsgespräch, Exploration zur Problematik und zu möglichen Ressourcen. Kurz umrissen werden die (bereits aus den Vorkapiteln bekannten Themen) Diagnoseerstellung und die Therapieplanung – bis hin zur Überlegung, ob Hypnose im vorliegenden Fall indiziert ist.
Hans-Christian Kossak
Kapitel 11. Die Intervention – Phasen der Intensiv-Kurztherapie
Zusammenfassung
Im Kapitel erfolgen die ausführlichen Instruktionen zur praktischen Anwendung der kognitiv-behavioralen Kurztherapiemethode mit Hypnose. In vier Therapiephasen werden 19 Therapieschritte durchlaufen. In primär anwendungsorientierten Anleitungen und wörtlichen Formulierungen der Therapie-Instruktionen wird der Leser stufenweise durch die gesamten Therapieabschnitte geführt: Vom Anfang der Hypnose-Induktion und Entspannungssuggestionen hin zu Anleitungen des Patienten, seine negativen und positiven Gefühlszustände (Therapieszene und Entspannung) wahrzunehmen, zu differenzieren und auch ihre positiven Veränderungen zu erkennen. Dabei stehen Hypnose-Suggestionen im Vordergrund. Der Patient erlebt durch diese Anleitungen seine therapeutisch angestrebte Selbstwirksamkeit, die er dann mittels Autohypnose und mit posthypnotischen Suggestionen auch für die zukünftigen Realsituationen stabilisiert. Nach der Beendigung der Hypnose erfolgt die Nachbesprechung der Sitzung, gefolgt von therapeutischen Hausaufgaben.
Hans-Christian Kossak
Kapitel 12. Das praktische Fallseminar
Demonstration der zur Behandlung von Ängsten – und weiteren Störungen
Zusammenfassung
Das Kapitel befasst sich ausschließlich mit 16 ausführlichen Falldarstellungen aus der Therapiepraxis. Diese sollen die konkrete Vorgehensweise bei der kognitiv-behavioralen Hypnose-Kurztherapie veranschaulichen. Anfangs steht eine ausführliche Falldokumentation, in der die wörtliche Therapeut-Patientin-Kommunikation und das methodische Vorgehen vermittelt werden. Dazu sind hier zur Unterstützung der Lernprozesse die einzelnen der 19 Therapieschritte vermerkt und kommentiert.
In den darauffolgenden Fallvorstellungen wird die therapeutische Vorgehensweise komprimierter beschrieben und kommentiert. Die zahlreichen Studienfragen beziehen die Leser in die diagnostischen und therapeutischen Überlegungen ein, und sie erhalten dazu schnell Rückmeldungen. Die Auswahl der Fälle und ihre Reihenfolge ist in Bezug auf therapeutische und methodische Schwierigkeiten gestaffelt. Auch sollen bei scheinbar ähnlichen Problemstellungen die unterschiedlichen Vorgehensweisen und die möglichen oder erforderlichen Modifikationen der Methode vermittelt werden.
Hans-Christian Kossak
Kapitel 13. Wirkungen, Anwendungsmöglichkeiten, Grenzbereiche
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die spontan von Patienten und Therapeuten berichteten Rückmeldungen über Wirkungen und Nebenwirkungen der Therapie dargestellt. Schwerpunkt sind die klaren Vorschläge des Autors zu den möglichen Modifikationen der Methode, die sich aus seinen Therapieerfahrungen ergaben, so z. B. Probleme bei der Imagination, Induktion und Vertiefung. Es werden auch die potenziellen Grenzen der kognitiv-behavioralen Hypnose-Kurztherapie aufgezeigt, konkretisiert an Fallbeispielen aus der Raucherentwöhnung und bei Prüfungsängsten.
Letztlich folgen Überlegungen, inwieweit die vorgestellte Kurztherapie auch bei anderen Problemstellungen als nur bei Ängsten anzuwenden ist, die ebenfalls angeleitete Selbstkontrollmethoden erforderlich machen, so z. B. zur Änderung der Lebensführung bei Adipositas, Diabetes, für Angstformen schizophrener Patienten, zur Emotions- und Impulskontrolle, bei Lern- und Leistungsstörungen oder im Sport.
Aus der Praxiserfahrung ergeben sich die nachfolgenden Berichte und Überlegungen.
Hans-Christian Kossak
Kapitel 14. Kautelen, Grenzen, Kontraindikationen, Effektivität
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird ausführlich auf die Vorsichtsmaßregeln eingegangen, die bei der Anwendung der Therapie zu beachten sind wie auch ihre Grenzen und Kontraindikationen. Letztlich folgt eine Darstellung der Effektivität der Methode, die sich durch ihren sehr kurzen Zeitaufwand von meist einer Therapiestunde, ihre dauerhaft stabile positive Veränderung von Einstellungen, Emotionen, Attributionen und relevanten Verhaltensweisen auszeichnet. Es sind auch Generalisierungen dieser Therapiewirkungen auf selbstsicheres und problemlösendes Verhalten in anderen Bereich festzustellen. Katamnesezeiträume von über 45 Jahren bestätigen diese anhaltenden Erfolge – ohne Symptomverschiebung. Neben der Zeitökonomie der Methode für Patient und Therapeut ist ihre Finanzökonomie besonders für Kostenträger bedeutsam.
Hans-Christian Kossak
Backmatter
Metadaten
Titel
Kognitiv-behaviorale Psychotherapie von Ängsten
verfasst von
Dr. Hans-Christian Kossak
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-62323-7
Print ISBN
978-3-662-62322-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-62323-7