Zusammenfassung
Das Kapitel befasst sich komprimiert mit den wissenschaftlich fundierten grundlegenden neuropsychologischen Befunden der Hypnoseforschung. Dank der modernen Untersuchungsmethoden des Gehirns können viele der oft als mysteriös anmutenden Verhaltensweisen in Hypnose erklärt werden. Dazu gehören die neurophysiologischen Wirkungen bei der Einleitung der Hypnose, der Hypnose-Entspannung und der spezifischen Suggestionen zum Erleben unterschiedlicher Wahrnehmungen. Beeindruckend ist dabei, dass Hypnose-Suggestionen nicht wie oft angenommen nur an betreffenden Organstellen (z. B. bei Schmerzen) wirken, sondern direkt im Gehirn an den dafür relevanten Zentren als Filter- und Steuerungsmechanismen. Suggestionen arbeiten somit top-down an den höchsten Schaltstellen. Dabei treten (gewünschte) subjektive Wahrnehmungsveränderungen auf. Sie führen zu Diskussionsthemen der Simulation, Willensfreiheit, Fremdbeeinflussung, die wissenschaftlich beantwortet werden können. Am Beispiel der sonst so mysteriös anmutenden posthypnotischen Aufgabe wird dies klar dargelegt.