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01.10.2009 | Kasuistiken
Intraossäre Fehlpunktion
Notwendigkeit adäquater Schulung für den erfolgreichen Einsatz intraossärer Infusionen beim Erwachsenen
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 6/2009
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Die Anlage eines periphervenösen Zugangs kann insbesondere in Notfallsituationen erschwert oder gar unmöglich sein. Intraossäre (IO-) Punktionskanülen erlauben auch unter widrigen Bedingungen einen vaskulären Zugang, da die reichlichen intramedullären Gefäße nicht kollabieren und somit applizierte Medikamente und Infusionen rasch in den zentralen Kreislauf transportieren. In den aktuellen umfassenden Empfehlungen des European Resuscitation Council (ERC) wird daher mittlerweile der IO-Zugang als sekundärer Zugang auch beim Erwachsenen favorisiert, falls primär die rasche periphere Venenpunktion unmöglich ist.
Voraussetzung für die erfolgreiche Anwendung eines IO-Zugangs ist die entsprechende Einweisung mit Schulung und Training in das Produkt. Die fehlende oder unzureichende Einweisung kann zu Komplikationen führen. Im vorliegenden Fall berichten wir über die fehlerhafte Anlage eines IO-Zugangs bei einem Schwerstverletzten im Rahmen der Schockraumversorgung. Aufgrund inkorrekter Lagerung des Verletzten und falscher Handhabung der IO-Punktionskanüle kam es dabei zu deren Fehlplatzierung. Die Gabe von Medikamenten oder Infusionen war damit über diesen Zugang nicht möglich.