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01.10.2009 | Leitthema
Plötzlicher Herztod und Rhythmusstörungen bei Sportlern
Wer ist gefährdet?
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 6/2009
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Die Ursachen des plötzlichen Herztodes unterscheiden sich bei Sportlern <35 Jahre (Kammerflimmern bei hypertropher Kardiomyopathie, arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie/Dysplasie, Koronaranomalien) und bei Sportlern >35 Jahre (v. a. koronare Herzkrankheit). Die deutschen und europäischen Empfehlungen beschreiben die Möglichkeiten der Diagnose von Herzerkrankungen bei Sportlern mittels spezieller Screening-Programme, v. a. mittels der Elektrokardiographie (EKG). In bis zu 20% der plötzlichen Todesfälle weisen die Sportler keine autoptisch fassbare strukturelle Herzerkrankung auf. Ursächlich liegen bei diesen Sportlern meist angeborene Herzrhythmusstörungen (z. B. Wolff-Parkinson-White-Syndrom), Ionenkanalerkrankungen (z. B. Brugada-Syndrom) oder erworbene Herzrhythmusstörungen (z. B. Long-QT-Syndrom) vor. Diese Erkrankungen erfordern therapeutische Konsequenzen für die Therapie und eine konsequente Stellungnahme zur Sporttauglichkeit. Weiterhin sollte die Notwendigkeit einer optimierten Notfallversorgung von Sportlern und Zuschauern und das Ausmaß der Bereitstellung von automatisierten Defibrillatoren in Sportstätten beachtet werden.