07.09.2018 | Leitthema
Einsatztaktik beim Massenanfall in Bedrohungslagen
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 6/2018
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Beim Massenanfall von Verletzten (MANV) besteht eine erhebliche Differenz zwischen dem Aufkommen der Geschädigten und den verfügbaren sanitätsdienstlichen Kapazitäten zur individualmedizinischen Behandlung. Der bei einem Anschlag oder ähnlicher Bedrohung angewendete Algorithmus unterscheidet sich nicht grundsätzlich vom Vorgehen bei anderen MANV wie etwa größeren Verkehrsunfällen. Es müssen jedoch Besonderheiten wie die Bedrohungslage und typische Verletzungsmuster beachtet werden. Bei einer Bedrohungslage lassen sich nicht alle Risiken vermeiden, es geht aber darum, sie auf keinen Fall unkalkuliert, sondern nötigenfalls bewusst einzugehen. Im vorliegenden ersten Teil dieses Beitrags sollen die entscheidenden Punkte des Vorgehens an der Einsatzstelle beschrieben werden. Es wird auf die Verantwortlichkeit für die Triage eingegangen, die in Abhängigkeit von der Sicherheitslage nicht immer beim Rettungsdienst liegt. Erörtert werden auch die ersten Schritte vor Ort, die unter anderem den Abgleich von Versorgungsbedarf und verfügbaren Ressourcen, die Erstmeldung an die Leitstelle und die Aktivierung von Alarmplänen umfassen. Zuletzt werden im Detail strukturelle Aspekte der Führung, Raumordnung und Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, weitere Spezialkräfte) beschrieben.
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