22.09.2017
Unterdrucktherapie bei Mediastinitis nach einer offenen Herzoperation
Eine systematische Literaturübersichtsarbeit
Erschienen in: HeilberufeScience | Ausgabe 3-4/2017
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Hintergrund
Eine ernst zu nehmende Komplikation nach einer medianen Sternotomie ist die Mediastinitis. Es gibt bislang noch keine einheitliche Therapiemethode bei einer tiefen sternalen Wundinfektion nach offener Herzoperation. Behandlungsoptionen sind einerseits konventionelle Methoden, andererseits die Unterdrucktherapie.
Ziel
Das Ziel dieser Literaturübersichtsarbeit ist herauszufinden, ob und wie sich die Unterdrucktherapie auf die Mortalitätsrate, die Aufenthaltsdauer im Krankenhaus und die Reinfektionsrate auswirkt, verglichen mit konventionellen Methoden.
Methodik
Im Zuge dieser Übersichtsarbeit erfolgte zwischen November 2014 und November 2015 eine systematische Literaturrecherche anhand vorher festgelegter Suchbegriffe in verschiedenen pflegerelevanten Datenbanken. Nach Selektion mittels definierter Ein- und Ausschlusskriterien konnten 13 Studien zur Beantwortung der Forschungsfrage herangezogen werden.
Ergebnisse
Die Mortalitätsrate konnte in sieben der 13 verwendeten Studien bei Anwendung der Vakuum-assistierten Therapie signifikant gesenkt werden. In neun von zwölf Studien zeigte sich eine Verkürzung der Krankenhausaufenthaltsdauer durch die Vakuum-assistierte Unterdrucktherapie. Die Reinfektionsrate wurde durch die Unterdrucktherapie in allen fünf Studien, welche diesen Aspekt erhoben haben, im Gegensatz zur konventionellen Behandlung signifikant reduziert.
Schlussfolgerung
Die Unterdrucktherapie ist auf Grund der positiven Ergebnisse der einbezogenen Studien hinsichtlich der fokussierten Faktoren als geeignete Therapiemethode bei einer postoperativen Mediastinitis anzusehen. Jedoch sind bei der Indikationsstellung für eine Unterdrucktherapie die beschriebenen Risikofaktoren für ein Therapieversagen zu beachten.
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