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09.09.2024
Symptom-Score des Sterbeprozesses zur Prognosebeurteilung des Sterbeprozesses bei Bewohnern in Pflegeheimen
Erschienen in: HeilberufeScience
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Hintergrund
Rund 68 % aller Menschen in Österreich versterben im Krankenhaus oder im Pflegeheim. Die pflegerischen und menschlichen Anforderungen sind in dieser Phase für das pflegende Personal beträchtlich. Um den komplexen Anforderungen in dieser letzten Lebensphase gerecht zu werden, erscheint es notwendig, rechtzeitig den Beginn des Sterbeprozesses zu erfassen.
Ziel der Studie
Ziel der Studie war es, dem Pflegepersonal in der Langzeitpflege mithilfe eines zu entwickelnden Symptom-Scores den Beginn bzw. das Stadium des Sterbeprozesses bei Heimbewohnern exakter anzuzeigen und die Bewohner in Gruppen nach der zu erwartenden Lebensdauer klassifizieren zu können. Für jede Gruppe sollten zumindest 60 % der Bewohner korrekt klassifiziert werden können.
Methode
Für eine Prognose der Dauer der restlichen Lebenszeit wurden aus der Pflegedokumentation mehrere bei den Bewohnern vorliegende Parameter erhoben. Die erhobenen Daten wurden retrospektiv und anonym für die statistische Analyse in der vorliegenden Studie ausgewertet. Als statistische Methodik verwendeten wir ein Random-Forest-Modell und haben ein dafür unterstützendes Tool, das sich künstlicher Intelligenz bedient, entwickelt.
Das resultierende Modell benützte 16 der 31 verfügbaren Variablen aus der Pflegedokumentation. Die Klassifikation der verbleibenden Lebenszeit erfolgte in 3 Gruppen (≤ 1 Woche, ≤ 8 Wochen, > 8 Wochen).
Ergebnisse
Für alle Bewohner kann durch die Anwendung unseres Modells in 74 % eine richtige Prognose für die letzten 8 Wochen vor dem Tod gestellt werden.
Schlussfolgerung
Mithilfe des von uns erarbeiteten Modells auf Basis des Random-Forest-Modells ist zu erwarten, dass bei einer großen Zahl von Heimbewohnern der Beginn der letzten Lebensphase korrekt erkannt wird. Dies birgt das Potenzial, einer größeren Anzahl von Bewohnern mehr Lebensqualität in diesem Lebensabschnitt zu ermöglichen.