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2020 | Psychologie - Psychiatrie | Buch

Formen ambulanter Gruppentherapie

Kann, will, muss ich Gruppe?

herausgegeben von: Dr. Dankwart Mattke, Martin Pröstler

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Psychotherapie: Praxis

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Über dieses Buch

Dieses Buch ist ein Plädoyer für Gruppenangebote in der ambulanten psychotherapeutischen Praxis. Es versammelt Grundlagen, Erfahrungen und Praxistipps für Gruppen in verschiedenen Settings, Patientengruppen und Therapieschulen und leistet einen Beitrag zur Debatte um die patientenorientierte Versorgung. Psychologische und ärztliche Psychotherapeuten sowie Psychiater erfahren, wie sie Gruppenpsychotherapie nach den Richtlinienverfahren für ihre ambulante Praxis neu entdecken, gestalten und ausbauen können. Gruppenpsychotherapien erlauben eine lebendige, bereichernde und ökonomische Anwendung von Psychotherapie bei einer Vielzahl von Problemfeldern und Störungen und sind im Hinblick auf ihre Wirksamkeit sehr gut abgesichert.

Aus dem Inhalt:

Psychodynamische Psychotherapie in Gruppen – Verhaltenstherapie in Gruppen – Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie in Gruppen – Kombination von Einzel- und Gruppenpsychotherapie – Gruppenpsychotherapie in der ambulanten Rehabilitation – Praxisorganisation und Abrechnung – Stand der Forschung.

Die Herausgeber:

Dr. med. Dankwart Mattke ist in fachärztlicher Praxis tätig: psychosomatische Medizin, Psychiatrie, Neurologie, Psychotherapie, Psychoanalyse; zudem in eigener Beratungssozietät: Supervision, Coaching, Training, Organisations- und Teamentwicklung.

Dipl.-Psych., Dipl.-Theol. Martin Pröstler ist Psychoanalytiker und Gruppenlehranalytiker, niedergelassen als Psychotherapeut, Supervisor und Organisationsberater in eigener Praxis.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. Editorial
Zusammenfassung
Das Bild der Gruppenpsychotherapie in der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung in Deutschland ist sehr ambivalent: Einerseits genießt die Anwendung psychotherapeutischer Verfahren in der Gruppe sowohl in der Fachwelt als auch bei Patienten, die Erfahrungen in Gruppentherapien gemacht haben, insgesamt einen guten Ruf. Viele Psychotherapeuten haben selbst langjährige Praxis in Selbsterfahrungsgruppen, organisieren sich berufsbegleitend in Qualitätszirkeln und Intervisionsgruppen, und auch in den meisten psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildungen finden sich in vielfältiger Weise Gruppenformate. Der Blick in die konkrete Versorgungslandschaft liefert allerdings ein ganz anderes Bild, das mit der hohen Wertschätzung, die „der Gruppe“ landläufig entgegengebracht wird, nicht in Einklang zu bringen ist: Heute sind in Deutschland etwa 8.500 Psychotherapeuten zur ambulanten Gruppenpsychotherapie im kassenärztlichen Versorgungssystem zugelassen.
Dankwart Mattke, Martin Pröstler

Psychodynamische Psychotherapie in Gruppen: Tiefenpsychologische Psychotherapie

Frontmatter
Kapitel 2. Psychosomatik
Zusammenfassung
Gruppentherapie ist einem ständigen Anpassungs-/Entwicklungsprozess unterworfen und wird differenzierter. Berichtet wird hier die konzeptuelle Modifikation eines ambulanten Gruppenkonzepts, bei dem psychoedukative Elemente in ein richtlinienkonformes, modifiziertes Gruppentherapiekonzept integriert werden. Primär geht es um die Vermittlung dessen, wie sich Geist, Körper und Psyche gegenseitig beeinflussen, und um die Etablierung eines biopsychosozialen Krankheitskonzepts. Das Kapitel zeigt in Fallbeispielen aus der eigenen Arbeitspraxis, wie Psychoedukation in die Gruppentherapie integriert werden kann.
Martin Pummerer
Kapitel 3. Meine erste Gruppe und wie es weiterging
Zusammenfassung
Am Beispiel seiner ersten Therapiegruppe beschreibt der Autor die Hürden beim Aufbau einer tiefenpsychologischen Psychotherapiegruppe in der ambulanten Praxis.
Peter Wollschläger
Kapitel 4. Gruppe – wie geht das - bei mir?
Antworten auf einige W-Fragen (Was? Wie? Wo? Wen? Wozu?) zur Gruppenpsychotherapiepraxis unter PTR-Bedingungen
Zusammenfassung
Der Beitrag zeigt, wie man mit gutem Erfolg ambulante Gruppentherapie machen kann. In den letzten 26 Jahren hat der Autor einen tiefenpsychologisch fundierten pragmatischen Ansatz entwickelt, mit dem sich sehr verschiedene Patienten erreichen lassen. Es gibt einige Ausschlusskriterien, die zumeist in den probatorischen Sitzungen deutlich werden. Es hat sich bewährt, die Patienten nach Lebensphasen in unterschiedliche Gruppen zuzuordnen. Beschrieben wird der klare Rahmen mit einigen Standardelementen. Der Gruppenprozess bewegt sich zwischen Einzelarbeit in der Gruppe und dem freien Spiel der Dynamik der Gruppe, zwischen dem Geschehenlassen von Übertragungen und psychoedukativer Erörterung. Einige Ergebnisse von 313 abgeschlossenen Behandlungen werden dargestellt.
Christian Willnow
Kapitel 5. Arbeit mit Märchen in der Gruppe
Zusammenfassung
Märchen lehren uns das Staunen darüber, was an unbewusstem Wissen bereits in uns angelegt ist. In der Gruppe haben wir die Möglichkeit, uns gegenseitig mit diesem Wissen zu bereichern und die heilende Wirkung der Märchenbilder in uns und anderen zu erfahren. Der Beitrag zeigt, wie in der Gruppentherapie erfolgreich mit Märchen gearbeitet werden kann.
Hildegunde Georg

Psychodynamische Psychotherapie in Gruppen: Analytische Psychotherapie

Frontmatter
Kapitel 6. Tanz ums Goldene Kalb oder Fight-Club?
Das Ringen um Bedeutung in der analytischen Gruppenpsychotherapie
Zusammenfassung
Analytische Gruppenpsychotherapie verbindet die psychoanalytische Auffassung von der zentralen Wirkung unbewusster Prozesse mit spezifischen Wirkfaktoren in Gruppen. Aus der Erfahrung, dass die Begegnung von Menschen in Gruppen sowohl wohltuend und heilsam als auch verstörend und angstauslösend sein kann, ergeben sich vielfältige Phänomene, die therapeutisch genutzt werden können. Ausgehend vom zentralen gruppenanalytischen Konzept der „Matrix“ als „Beziehungsnetz“ stellt dieser Beitrag eine klinische Vignette aus einer analytischen Gruppenpsychotherapie vor. Dabei wird deutlich, wie sich „Bedeutung“ in diesem Setting intersubjektiv konstruiert und immer wieder wandelt.
Martin Pröstler
Kapitel 7. Analytische Gruppentherapie: Komplexbearbeitung in der Gruppe
Zusammenfassung
Dieser Beitrag stellt die Gruppenpsychotherapie aus der Sicht der analytischen Psychologie C. G. Jungs unter Einbeziehung der Komplextheorie dar. In groben Zügen wird die Komplextheorie erläutert, die eine der Möglichkeiten der Jungianischen „Neurosenlehre“ ist, „Psychopathologie“ zu beschreiben. Im Weiteren werden die Struktur und das Strukturgeflecht in Gruppen angesprochen und die Art und Weise, wie sich Komplexhaftes niederschlägt. Zum Dritten wird anhand von Beispielen erläutert, in welcher Art und Weise Komplexe in Gruppen behandelt werden können.
Ulrich Stuck

Mentalisierungsbasierte Psychotherapie in Gruppen (MBT-G)

Frontmatter
Kapitel 8. Mentalisierungsbasierte Psychotherapie in Gruppen (MBT-G)
Zusammenfassung
Während vermutlich Mentalisieren in Gruppen aller Art stattfindet, wenn diese erfolgreich verlaufen, handelt es sich bei mentalisierungsbasierter Gruppenpsychotherapie (MBT-G) um eine Erweiterung psychodynamischer Gruppentherapien für Patienten mit Persönlichkeitsstörungen und strukturellen Störungen. Anhand einer Adhärenzskala können interessierte, in psychodynamischen Gruppenpsychotherapien ausgebildete Therapeuten sich an bestimmten Interventionen orientieren, wenn sie im MBT-G-Modell arbeiten möchten.
Ulrich Schultz-Venrath

Verhaltenstherapie in Gruppen

Frontmatter
Kapitel 9. Die heilende Wirkung von Beziehung in Gruppen
Zusammenfassung
In diesem Artikel wird versucht, anhand einer Fallvignette einer interaktionellen Gruppentherapie 1) den Wirkfaktor von „Beziehung“ darzustellen, 2) die Wirkungen der Arbeit an den Realbeziehungen der PatientInnen zu verdeutlichen, 3) den Prozess zu beschreiben, der aufgrund der inneren emotionalen Bewegungen bei den PatientInnen und zwischen ihnen zu verdichteten Beziehungen führt und 4) die verändernde Kraft der „Jetzt -Momente“ zu erläutern. Ähnliche Prozesse können auch in der Einzeltherapie stattfinden. Dennoch haben Begegnungen in einer Gruppe größere Bedeutung, da alle Beteiligten über das Erleben hinaus, die Einstellung zu sich, zu ihrem Leben, ihren Vorstellung verändern.
Christiane Pennecke
Kapitel 10. Ambulante verhaltenstherapeutische Gruppentherapie: störungs- und problemspezifische Konzepte
Zusammenfassung
In dem folgenden Beitrag wird zunächst auf die Effektivität und die Besonderheiten von störungs- und problemspezifischen verhaltenstherapeutischen Gruppen eingegangen. Daran anschließend werden die Indikationsstellung und die Formatierung von entsprechenden Gruppenangeboten thematisiert. Dann werden drei unterschiedliche Arten von Verhaltenstherapiegruppen behandelt: störungs- bzw. symptomspezifische Gruppen, Selbstsicherheitstrainings und psychoedukative, multimodulare Gruppen. Anschließend geht es darum, wie man die Gruppenteilnehmer gut auf die Gruppe vorbereiten kann und welche besonderen Anforderungen an den Leiter von störungs- und problemspezifischen Gruppen gestellt werden. Abschließend werden die Ausführungen am Beispiel einer störungsspezifischen Depressionsgruppe vertiefend dargestellt.
Michael Marwitz

Kombination von Einzel- und Gruppenpsychotherapie

Frontmatter
Kapitel 11. Tiefenpsychologisch fundierte Gruppen in der Richtlinientherapie
Kombination Einzel- und Gruppentherapie
Zusammenfassung
Die Gruppentherapie erweist sich als potente und wirksame Behandlungsform in der psychotherapeutischen Versorgungs-Praxis, für die seit der Neugestaltung der Psychotherapierichtlinien vernünftige und auch praktisch gut handhabbare Rahmenbedingungen vorliegen. Der Beitrag teilt Erfahrungen aus der eigenen Praxis: Wem schlage ich eine Gruppentherapie vor? Wie stelle ich die Gruppe zusammen? Wie motiviere ich für die Gruppentherapie? Wie sieht die Vorbereitung aus, und wie strukturiere ich die Sitzungen? Was macht die Gruppe, und wie sieht die eigentliche Arbeit praktisch und inhaltlich aus?
Friederike Tamm-Schaller
Kapitel 12. Ein drittes Setting der ambulanten Psychotherapie – Einzeltherapie und Gruppentherapie in Kombination
Zusammenfassung
Die Kombination von Einzel- und Gruppentherapie ist nicht nur in der stationären Behandlung, sondern auch in der ambulanten Psychotherapie von erheblichem Nutzen. Dieses Setting kann Ängste reduzieren, sowohl bei Patienten als auch bei Therapeuten. Die Bedürfnisse und Erfordernisse jedes einzelnen Patienten sind unterschiedlich. Um eine gute Entwicklung zu ermöglichen, werden unterschiedliche Behandlungsbedingungen benötigt.
Dorothe Türk
Kapitel 13. Kombinierte psychodynamische Gruppen- und Einzelpsychotherapie
Zusammenfassung
Kombinierte Einzel- und Gruppenpsychotherapie ist insbesondere bei strukturellen Störungen mit starken Spaltungstendenzen oder bei hohem Schamniveau oft einer Einzel- oder Gruppenpsychotherapie überlegen. Der Umgang mit Übertragung und Gegenübertragung ist dabei zentral. Anhand eines Beispiels aus dem ambulanten Essstörungssetting wird in die psychodynamische Kombuínationstherapie strukturell gestörter Patienten eingeführt. Die gegenseitige Förderung von Gruppen- und Einzelsetting unter anderem durch die Verbreiterung des Zugangs zur Übertragung wird dargestellt. Die Nutzung der Übertragungsspaltung und des jeweils anderen Settings für die Arbeit an Spaltung, Introjekten und Agieren (Containing, Holding, Zeugenschaft). Lipsius technische Regeln (guidlines) werden referiert. Die Kombinationsbehandlung wird als dritter Weg der psychotherapeutischen Anwendung der Psychoanalsye neben Einzel- und Gruppenanalyse bzw. psychodynamischer Einzel- und Gruppenpsychotherapie verstanden.
Bernd Klipp
Kapitel 14. Die Kombination Einzel- und Gruppentherapie: In der Theorie akzeptiert – in der Praxis vielschichtig
Zusammenfassung
In dem folgenden Beitrag wird auf die Kombination von Einzel- und Gruppenpsychotherapie in der Verhaltenstherapie eingegangen. Diese Kombination kann sowohl synergistische als auch antagonistische Effekte auf den therapeutischen Prozess und dessen Ergebnis haben. Hierbei gilt es, unterschiedliche Faktoren zu berücksichtigen: quantitative (gemeint ist die Relation von Einzel- und Gruppensitzungen), sequenzielle (also die Abfolge der beiden Therapieformate), der Gruppenleitung (leitet der Einzeltherapeut auch die Gruppentherapie?) und inhaltliche (welche Themen werden in der Einzel- und welche in der Gruppentherapie bearbeitet?). Die beschriebenen Perspektiven legen unterschiedliche Varianten nahe, Gruppen- und Einzelpsychotherapie miteinander zu kombinieren, deren Möglichkeiten und Grenzen beschrieben werden. Anhand von Fallbeispielen werden dann mögliche Kombinationen von zieloffener Gruppen- und begleitender Einzeltherapie in der klinischen Praxis erläutert.
Michael Marwitz, Christiane Pennecke

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie in Gruppen

Frontmatter
Kapitel 15. Psychodynamische Gruppentherapie mit Kindern, Jugendlichen und ihren Bezugspersonen
Zusammenfassung
Literaturrecherchen ergaben, dass bislang keine dezidiert ausgearbeiteten Konzepte für eine psychoanalytisch basierte therapeutische Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendlichen vorliegen. Konzeptuelle Basis dieses Artikels ist zum einen das vom Arbeitskreis zur Förderung der Kinder- und Jugendlichengruppenanalyse erarbeitete und 2014 herausgegebene Curriculum für Kinder- und Jugendlichengruppenanalyse. Zum anderen die von Matthias Wenck und mir auf der Basis dieses Curriculums, der Foulkes‘schen Gruppenanalyse, der Arbeiten und Erfahrungen von Emmi Pikler, Mortimer Schiffer, Donald W. Winnicott u. a., und aufgrund eigener und in Diskussionen mit Kollegen entstandenen Überlegungen, Erfahrungen und Vorstellungen zu Kindergruppen.
Wegen der besseren Lesbarkeit beschränke ich mich bei der Benennung von z. B. Therapeuten, Gruppenleitern, Patienten auf die männliche Sprachform.
Ursula Wienberg
Kapitel 16. Schematherapeutische Gruppentherapie mit Kindern/Jugendlichen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel wird eine prototypische Schematherapiegruppe mit Jugendlichen vorgestellt. Dabei wird der von Jeffrey E. Young entwickelte Ansatz der Schematherapie, als Weiterentwicklung der klassischen kognitiven Verhaltenstherapie, auf die Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendlichen adaptiert – dies stellt eine Premiere dar, da es bisher noch keine Konzepte für die schematherapeutische Arbeitsweise mit Kinder-/Jugendlichengruppen gibt. Das Kapitel geht dabei auf folgende Aspekte ein: Was ist Schematherapie und was sind die Vorteile? Wer sind die Patienten und wer ist der Therapeut? Wie ist die Gruppentherapie aufgebaut und welche Module beinhaltet sie? Welche Interventionen sind in den jeweiligen Phasen möglich? Wie ist der Umgang mit den unterschiedlichen Modi und was sind Ziele der Modusarbeit? Wie kann das erste Konzept der Schematherapiegruppe mit Kindern und Jugendlichen bewertet werden und was ist für die zukünftige Arbeit in diesem Setting wichtig?
Christian Ferreira de Vasconcellos

Gruppenpsychotherapie in der ambulanten Rehabilitation/Nachsorge (Psy-Rena)

Frontmatter
Kapitel 17. Psy-Rena: Gruppentherapie als Nachsorgekonzept, praktisch betrachtet aus tiefenpsychologisch fundierter Sicht
Zusammenfassung
Eine Alternative zur ambulanten Richtlinientherapie für die gruppentherapeutische Arbeit von ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten ist das Psy-Rena-Konzept der Deutschen Rentenversicherung – ein Nachsorgeangebot nach psychosomatischer Rehabilitation. Das Konzept kann je nach fachlicher Ausrichtung des Nachsorgetherapeuten umgesetzt werden. Der therapeutische Fokus liegt auf dem Erwerb von psychischen Grundfähigkeiten, wie Abgrenzungsfähigkeit oder Selbstfürsorge, um das Rehabilitationsziel „Erhalt oder Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit“ zu erreichen. Nach einer kurzen Vorstellung des Rahmenkonzeptes Psy-Rena sowie der fachlichen Voraussetzungen zur Durchführung gehen die Autorinnen darauf ein, wie das Psy-Rena-Konzept innerhalb eines tiefenpsychologischen Settings umgesetzt werden kann, diskutieren Unterschiede zur ambulanten Richtlinientherapie und beschreiben konkrete tiefenpsychologisch fundierte Behandlungsmethoden unter Einbezug verschiedener theoretischer Modelle.
Monique Friedrich, Jessica Hepp
Kapitel 18. Kontinuität von psychosomatischer Rehabilitation und psychotherapeutischer Nachsorge (PsyRENA)
Zusammenfassung
Psychosomatische Rehabilitation und psychotherapeutische Nachsorge in einer Gruppentherapie können in der Regel nicht aus einer Hand geleistet werden: Die meisten Patient/innen absolvieren eine Rehabilitation weit entfernt von ihrem Wohnort und treffen, zurückgekehrt in ihren Alltag, in der Nachsorge auf ein unbekanntes therapeutisches Umfeld. In unserer Tagesklinik bieten wir sowohl teilstationäre Rehabilitationsbehandlungen als auch Nachsorgegruppen an, die von der Mehrzahl unserer Reha-Patient/innen in Anspruch genommen werden. Da Reha und Nachsorge von demselben therapeutischen Team geleistet werden, hoffen wir, unmittelbarer an die während der Rehabilitation begonnenen therapeutischen Prozesse anknüpfen zu können. Das vorliegende Kapitel beschreibt die Erfahrungen, die wir mit diesem Konzept gesammelt haben und geht insbesondere auf die Chancen und Herausforderungen ein, die sich aus der Behandlungskontinuität von Rehabilitation und Nachsorge ergeben.
Thomas A. Langens
Kapitel 19. Die PsyRena-Gruppe in der Anwendung einer halboffenen Gruppe
Zusammenfassung
Die PsyRena-Gruppe nach §15 SGB IV ist eine Möglichkeit, mit Gruppen therapeutisch zu arbeiten und wird hier in ihrer Anwendung in einer halboffenen Gruppe beschrieben. Es werden Techniken aus der Soziometrie, dem Psychodrama und dem Stressbewältigungsprogramm von Gert Kaluza vorgestellt, um die ressourcenorientierte Arbeitsweise zu zeigen.
Claudia Otto

Organisation von Gruppenpsychotherapie

Frontmatter
Kapitel 20. Organisation und Abrechnung von Gruppen
Zusammenfassung
Hat man sich auf Gruppentherapie spezialisiert, steht und fällt diese mit der unbedingten Priorität von Therapie in Gruppenform, die bereits im ersten Telefonat mit den Patienten als Schwerpunkt erwähnt werden sollte. Diese Priorisierung hat mehrere Begründungen und Vorteile: Der enorme Bedarf an Psychotherapie und die flächendeckende Versorgung können dadurch besser abgedeckt werden, der Therapieerfolg ist in der Regel gleich gut oder sogar besser als bei Einzeltherapie und es ist durch die seit Juli 2017 höhere Honorierung auch noch lukrativ, „es rechnet sich“. Dieser Artikel zielt darauf ab, Kollegen dazu zu ermutigen, mehrere Gruppen pro Woche anzubieten.
Brigitte Alt

Typische Gruppenverläufe

Frontmatter
Kapitel 21. Beispiele für typische Gruppenverläufe
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden keine (ideal-)typischen oder repräsentativen Verläufe dargestellt, sondern vielmehr besondere, zunächst sehr problematisch erscheinende Situationen, die sich dann aber als äußerst fruchtbar für den Gruppenprozess erweisen. Den Verlaufsbeschreibungen werden die Gruppenmitglieder mit Namen, Beruf und Alter vorangestellt (alle Angaben sind geändert). In den Kasuistiken selbst werden zunächst Protagonisten vorgestellt und die Einbettung ins Gruppengeschehen skizziert. Dabei wird die (Bedeutung der) Beziehungsmatrix für das Gruppengeschehen deutlich.
Brigitte Alt

Forschung zu Gruppenpsychotherapie

Frontmatter
Kapitel 22. Ausgewählte Aspekte der nationalen und internationalen Gruppenpsychotherapieforschung
Zusammenfassung
Die internationale Befundlage zur empirischen Evidenz von Gruppenpsychotherapie ist vielversprechend. Die Ergebnisse zahlreicher Meta-Analysen lassen den Schluss zu, dass Gruppenpsychotherapien sehr effektiv sind und den Ergebnissen der Einzelpsychotherapie nicht nachstehen. Nach allgemeinen Vorüberlegungen, insbesondere zu definitorischen Unschärfen im Bedeutungsfeld Gruppentherapie bzw. -forschung, werde ich einen kursorischen Überblick über die Ergebnisse der internationalen und nationalen Gruppentherapieforschung im ambulanten Bereich geben. Mit einem Ausblick und einigen Hinweisen zu lizenzfreien Messinstrumenten wird das Kapitel abgeschlossen.
Rainer Weber
Backmatter
Metadaten
Titel
Formen ambulanter Gruppentherapie
herausgegeben von
Dr. Dankwart Mattke
Martin Pröstler
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-59092-8
Print ISBN
978-3-662-59091-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-59092-8