Zusammenfassung
Kombinierte Einzel- und Gruppenpsychotherapie ist insbesondere bei strukturellen Störungen mit starken Spaltungstendenzen oder bei hohem Schamniveau oft einer Einzel- oder Gruppenpsychotherapie überlegen. Der Umgang mit Übertragung und Gegenübertragung ist dabei zentral. Anhand eines Beispiels aus dem ambulanten Essstörungssetting wird in die psychodynamische Kombuínationstherapie strukturell gestörter Patienten eingeführt. Die gegenseitige Förderung von Gruppen- und Einzelsetting unter anderem durch die Verbreiterung des Zugangs zur Übertragung wird dargestellt. Die Nutzung der Übertragungsspaltung und des jeweils anderen Settings für die Arbeit an Spaltung, Introjekten und Agieren (Containing, Holding, Zeugenschaft). Lipsius technische Regeln (guidlines) werden referiert. Die Kombinationsbehandlung wird als dritter Weg der psychotherapeutischen Anwendung der Psychoanalsye neben Einzel- und Gruppenanalyse bzw. psychodynamischer Einzel- und Gruppenpsychotherapie verstanden.