18.02.2021 | Leitthema
Plötzlicher Brustschmerz und Unterleibsschmerzen
Die üblichen Verdächtigen
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 5/2021
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Klinisches Problem
Der plötzliche Brust- und der plötzliche Unterleibsschmerz gehören zu den häufigsten Gründen, die Patienten in die Notaufnahme führen. Das heterogene Feld der möglichen, zum Teil schwerwiegenden Diagnosen erfordert eine strukturierte und zügige interdisziplinäre Abklärung, um die Patienten zeitnah einer adäquaten Therapie zuführen zu können.
Radiologische Standardverfahren
Die Kenntnis der üblichen Verdächtigen des plötzlichen Brust- und Unterleibsschmerzes ermöglicht dem Radiologen die schnelle Auswahl der geeigneten bildgebenden Methode, die eine Diagnosestellung ohne Zeitverzögerung erlaubt. Neben Schmerzlokalisation und -charakter fließen Alter, Geschlecht, etwaige Vorerkrankungen und Laborergebnisse in die differenzialdiagnostischen Überlegungen mit ein.
Methodische Innovation und Bewertung
Der erreichte technische Stand der Computertomographie (CT) sichert inzwischen durch die exzellente räumliche und zeitliche Auflösung eine Abklärung der meisten Diagnosen. Im Abdomen sollte aber der Ultraschall weiterhin zumindest zur primären Evaluation eingesetzt werden. Nur wenn anschließend noch ein weiterer Bedarf an abdomineller Bildgebung bestehen bleibt, so erfolgt die Abklärung ebenfalls mittels CT. Die Magnetresonanztomographie (MRT) kommt im Notfallsetting des Unterleibsschmerzes kaum zum Einsatz. Falls doch, dann meistens, um die Strahlenexposition bei Kindern oder Schwangeren zu vermeiden.
Empfehlung für die Praxis
Die Kenntnis der üblichen Diagnosen, die den plötzlichen Brust- oder Unterleibsschmerz hervorrufen, sowie der geeigneten Untersuchungsverfahren und der klassischen radiologischen Zeichen sind essenziell, um Fehler und Zeitverzögerungen in der Notfalldiagnostik des plötzlichen Brust- und Unterleibsschmerzes zu vermeiden.
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