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Erschienen in:

07.09.2020 | Originalien

Evaluation psychischer Belastungssituationen der Smartphone-basierten Ersthelferalarmierung „Mobile Retter“

verfasst von: Priv.-Doz. Dr. med. Dipl.-Biochem. R. Stroop, M.Sc., M. Eckert, Dr. phil. T. Poschkamp, Prof. Dr. rer. pol. H. Goersch

Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 5/2021

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Zusammenfassung

Hintergrund

Dem erfolgreichen Konzept der Smartphone-basierten Alarmierung qualifizierter Ersthelfer (SbEA) für Patienten mit einem außerklinischen Herz-Kreislauf-Stillstand steht das mögliche Risiko von Traumafolgestörungen (TFS) der Ersthelfer gegenüber.

Fragestellung

Ziel dieses Beitrags ist es, einsatzassoziierte psychische Belastungssituationen des Mobile-Retter(MR)-Systems zu identifizieren sowie die Inzidenz von Symptomen einer TFS, wie dem Wiedererleben von Situationen (Intrusion), dem Vermeidungsverhalten oder der Übererregbarkeit, zu evaluieren.

Material und Methoden

Ausgewertet wurden die MR-Nachsorgedaten, die zwischen 3/2017 und 8/2018 in 7 MR-Regionen anhand einer App-basierten Onlinedatenerfassung sowie in telefonischen Interviews erhoben wurden.

Ergebnisse

In der Selbsteinschätzung der MR fühlten diese sich mit der MR-Alarmierung signifikant gehäuft leicht angespannt, ihre Diagnosesicherheit und Maßnahmenkompetenz beurteilten sie als sehr sicher. Neben der vorgesehenen Eigenschutzausrüstung – bestehend aus Handschuhen und einer Beatmungsfolie – führten die MR jedoch häufig weiteres Equipment mit. Symptome einer TFS, wie Intrusion (3,3 %), Vermeidungsverhalten (0 %) und Übererregbarkeit (1 %), traten relativ selten auf, waren aber prinzipiell nachweisbar.

Diskussion

Wenn auch einsatzassoziierte Belastungssituationen eher selten auftreten und Symptome der TFS von niedriger Inzidenz sind, besteht ein prinzipielles Risiko der TFS für die Ersthelfer. Gestützt wird diese Einschätzung durch die von 20 MR eigeninitiativ kontaktierte Hotline. Geeignete Maßnahmen zur Prävention von TFS im Vorfeld der Ersthelferregistrierung erscheinen ebenso empfehlenswert wie Monitoringmechanismen zur Erfassung von Symptomen einer akuten Belastungsreaktion. Mit der Etablierung eines SbEA-Systems sollten Strukturen einer professionellen TFS-Behandlung zur Verfügung stehen.
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Literatur
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Metadaten
Titel
Evaluation psychischer Belastungssituationen der Smartphone-basierten Ersthelferalarmierung „Mobile Retter“
verfasst von
Priv.-Doz. Dr. med. Dipl.-Biochem. R. Stroop, M.Sc.
M. Eckert
Dr. phil. T. Poschkamp
Prof. Dr. rer. pol. H. Goersch
Publikationsdatum
07.09.2020
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Notfall + Rettungsmedizin / Ausgabe 5/2021
Print ISSN: 1434-6222
Elektronische ISSN: 1436-0578
DOI
https://doi.org/10.1007/s10049-020-00773-w