18.04.2018 | Themenschwerpunkt
Gerontopsychosomatischer Konsil‑/Liaisondienst in der stationären Akutgeriatrie
Effekte des Vertrauens und der Unterstützung auf die Patient-Pflegenden-Interaktion
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 4/2018
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Hintergrund
Geriatrie und Psychosomatik folgen einem biopsychosozialen medizinischen Paradigma. Trotz der grundsätzlich ähnlichen Menschenbilder ist die Zusammenarbeit zwischen Psychosomatik und Geriatrie noch selten.
Ziel der Arbeit
Diese vergleichende Interventionsstudie dient der Ermittlung möglicher Effekte psychosomatischer Arbeit in der Geriatrie auf die Interaktion zwischen Patienten und Pflegenden und die Zufriedenheit der Patienten mit der Behandlung insgesamt.
Material und Methoden
In einem Zeitraum von einem Jahr wurden 238 geriatrische Patienten (Rücklauf: 22,2 %) einer Interventionsstation (psychosomatischer Konsil‑/Liaisondienst) und einer Kontrollstation („treatment as usual“, TAU) mithilfe eines anonymisierten Fragebogens untersucht. Ausgewertet wurden 2 Fragen, betreffend das Vertrauen der Patienten in die Pflegenden und die Erfahrung, ihre Ängste und Bedenken mit den Pflegenden besprechen zu können.
Ergebnisse
Die Antworten zu beiden Fragen zeigten im Vergleich mit der Kontrollstation über den Verlauf des Interventionszeitraumes eine sukzessive Zunahme des Vertrauens in die Pflegenden und der Erfahrung, über Ängste und Bedenken mit den Pflegenden sprechen zu können. Dies wird als ein Hinweis auf die Förderung von Zufriedenheit mit der Behandlung gewertet.
Schlussfolgerungen
Ein psychosomatischer Konsil‑/Liaisondienst in der Geriatrie vermag einen positiven Effekt auf die Beziehung zwischen Patienten und Pflegenden auszuüben, insbesondere Vertrauen und Akzeptanz in existenziellen Lagen der Erfahrung von Krankheit und Einschränkung im Krankenhaus zu fördern.
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