08.02.2019 | Editorial
Aktuelle Cochrane-Reviews, kommentiert aus geriatrischer Perspektive
Orientierung in Zeiten der Informationsoverkills
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 2/2019
Einloggen, um Zugang zu erhaltenAuszug
Das Internet erlaubt es uns, auf eine Vielzahl medizinischer Datenbanken zuzugreifen und in wenigen Sekunden Originaltexte zu erhalten – falls wir im Besitz der entsprechenden Berechtigungen sind. Der Mehrzahl der in Praxis und Klinik tätigen Kollegen verfügt jedoch nicht über Onlinezugänge, die es ermöglichen, weltweit in wissenschaftlichen Zeitschriften publizierte Artikel herunterzuladen. Die Kosten für den Download einzelner Artikel sind erheblich und der Zugriff auf ganze Zeitschriftenpakete unerschwinglich. Die Zahl von Open-Access-Journalen wächst zwar rasch, ihr Inhalt kann in der überwiegenden Mehrzahl gegenwärtig jedoch noch nicht mit den etablierten Zeitschriften mithalten. Zusätzlich wurde das Feld der Open-Access-Journale aufgrund der Praktiken einer Gruppe von Zeitschriften, die man als „predatory journals“ bezeichnet, partiell diskreditiert. Unter Letzteren versteht man als betrügerisch angesehene Zeitschriften, die die üblichen Open-Access-Gebühren erheben und vorgeben, wissenschaftlich vollwertig zu arbeiten, jedoch nicht die in diesem Kontext erforderlichen redaktionellen und publizistischen Leistungen wie einen seriösen „peer review“ erbringen. Auf diese Weise untergraben sie die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft und liefern Argumente, die den Wert und Einfluss anspruchsvoller Forschung und Lehre zu verringern beabsichtigen. …Anzeige