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2021 | Weiterbildung | Buch

Skillslab in Pflege und Gesundheitsfachberufen

Intra- und interprofessionelle Lehrformate

herausgegeben von: Prof. Dr. Andrea Kerres, Christiane Wissing, Birgit Wershofen

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Studium Pflege, Therapie, Gesundheit

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Über dieses Buch

​Spaß am Lernen und Üben in realen Szenarien!Dieses Buch richtet sich an Lehrende und Lernende im Gesundheitsbereich und bietet umfangreiche Informationen zum dem Lernkonzept Skillslab. Ob an der Berufsfachschule oder im Studium - praktische Pflegehandlungen, Patientenberatung oder Zusammenarbeit im Team lernen Berufsanfänger am besten in einem real simulierten Szenario. So können sie ihre Fertigkeiten üben und schnell Kompetenzen erweitern. Außerdem macht die Verknüpfung zwischen Theorie und Praxis Lust auf „mehr“ und die Lehrenden können das Leistungsniveau individuell anpassen. Sklillslab bietet Raum für Kreativität in der Vorbereitung, Durchführung und der Evaluation. Die erfahrenen Autoren zeigen Beispiele aus der Pflege, den Therapieberufen, Hebammen- und Rettungswesen. Bleiben Sie motiviert und mit Freude bei der Arbeit!

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Kapitel 1. SimNAT Pflege – Simulations-Netzwerk Ausbildung und Training in der Pflege
Zusammenfassung
Simulation und simulationsbasiertes Lernen zu fördern und weiterzuentwickeln ist Gegenstand zahlreicher weltweiter Verbände, die sich aus den unterschiedlichen Gesundheitsprofessionen heraus in den vergangenen 20 Jahren bildeten. Eine auszugsweise Übersicht bietet die Webseite des Boston Center for Medical Simulation (CMS, Global simulation societies. Simulation societies around the world. https://​harvardmedsim.​org/​resources/​global-simulation-societies/​, 2020).
Meike Schwermann, Christine Loewenhardt
Kapitel 2. Theoretische Grundlagen zur Methode
Zusammenfassung
Der Beitrag stellt wichtige theoretische Grundlagen von Simulationen und Skilltrainings in der beruflichen Pflege- und Gesundheitsbildung vor, die ein vertieftes Verständnis dieser Methoden ermöglichen und deren Planung, Durchführung und Reflexion in der Praxis erleichtern. Die Grundlagen beziehen sich auf Instruktion und Konstruktion, die Lehr-, Lernziel- und kompetenzorientierte Didaktik, die Theorie des situierten Lernens bzw. der situierten Kognition sowie auf Feedback, Reflexion und Debriefing. Alle Lehr-Lerntheorien werden mit einer kurzen Beschreibung ihres historischen Hintergrunds und einer Zusammenfassung ihrer zentralen Grundlagen und Konzepte eingeführt. Es folgen exemplarische Anwendungsmöglichkeiten in Simulationen und Skilltrainings, wobei konkrete Praxisbeispiele ebenso wie empirische Forschungsbefunde thematisiert werden. Besondere Herausforderungen und Schlussfolgerungen zeigen Fallstricke und Lösungen für die praktische Umsetzung auf.
Hildegard Schröppel
Kapitel 3. Aufbau eines Simlabs an einem Bildungszentrum
Zusammenfassung
Lernen ist Erfahrung. Alles andere ist einfach nur Information. (Albert Einstein) Simulationstraining macht ein solches Erfahrungslernen in besonderer Weise möglich und bereichert als dritter Lernort auch im deutschsprachigen Raum zunehmend die Pflegeausbildung. Wir beschreiben den Weg, den wir am Bildungszentrum für Gesundheitsberufe am Klinikum Erding „vom Demoraum zum Simlab“ gegangen sind. Wir stellen die einzelnen Schritte bis zur konkreten Umsetzung dar. Wir zeigen, was hilfreich, aber auch, was schwierig war und welche Lösungsstrategien sich bewährt haben. Wir stellen Ihnen für jedes Ausbildungsjahr ein von uns durchgeführtes Simulationstraining vor. Wir hoffen, dass Sie von den hier geschilderten Erfahrungen auf Ihrem jeweils eigenen Weg profitieren können. Denn wir sind überzeugt: Simulation lohnt sich!
Michael Gügel, Michael Kern
Kapitel 4. Theorie-Praxistransfer in der dreijährigen Pflegeausbildung
Zusammenfassung
Damit zukünftige Pflegende optimal auf die Herausforderungen des täglichen Berufslebens vorbereitet werden, ist es notwendig, dass sie das medizinische und pflegerische Fachwissen aus dem theoretischen Unterricht in die Praxis umsetzen können. Skillslabeinheiten im Rahmen des praktischen Unterrichts ermöglichen es den Lernenden, sich im geschützten Rahmen auszuprobieren und die notwendigen Handlungskompetenzen zu erwerben. Die im Folgenden dargestellte exemplarische Skillslabeinheit zum Thema „Bettlakenwechsel“ orientiert sich an der pflegedidaktischen Heuristik nach Ingrid Darmann-Finck. Anschließend dienen die zehn Kriterien guten Unterrichts von Hilbert Meyer als Grundlage für hilfreiche Hinweise zur Vorbereitung und Durchführung solcher Skillslabs.
Julia Engelhardt
Kapitel 5. Beratung im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge im Studiengang Hebammenkunde
Zusammenfassung
Neben der Erhebung einer ausführlichen Anamnese als zentralem Element der Schwangerenvorsorge, gehören zum Spektrum der Hebammenleistungen verschiedene Untersuchungselemente, um den Schwangerschaftsverlauf und die Geburt positiv zu beeinflussen. In diesem Zusammenhang werden in der hier beschriebenen Simulations- und Skillseinheit Elemente der Beratung sowie das Ermitteln von Vitalzeichen (z. B. Blutdruck- und Pulswerte) und die Bestimmung des BMIs durchgeführt. Durch die Lehre in den Skills- und Simulationslaboren haben die Studentinnen die Möglichkeit, nicht nur Routinen zu erlernen, sondern sich reflektierend und aktiv-ethisch auszurichten um somit alle Dimensionen der Handlungskompetenz zu erlernen.
Carolin Paul
Kapitel 6. Szenariobasierte Simulation für die palliative Versorgung
Zusammenfassung
Der Fachbereich Pflege an der Fachhochschule Münster integriert seit 2014 das simulationsbasierte Lernen in diverse Studiengänge. Da hier keine Schauspieler zur Verfügung stehen, entwickelte ein Team von Lehrkräften des Fachbereichs im Rahmen von studentischen Projekten, die jährlich studiengangsübergreifend angeboten werden, ein didaktisches Modell, in dem die Studierenden durch eine Theaterpädagogin dahin gehend qualifiziert werden, Szenen- und Rollenbeschreibungen eigenständig zu entwickeln und diese im Skills-Lab umzusetzen.
Durch die Themenorientierung der Projekte werden als grenzwertig erlebte Praxissituationen der Studierenden simuliert, reflektiert und im Sinne des problembasierten Lernens theoretisch bearbeitet. Darauf aufbauend werden diese Praxissituationen in eine Best-practice-Simulation übertragen. Durch die theoretische Bearbeitung wird es den Studierenden ermöglicht, das professionelle Agieren innerhalb der Situation zu fördern und dadurch die Situation neu zu gestalten.
Im Rahmen dieses Buchkapitels wird anhand der Kriterien aus der SimNAT Pflege-Leitlinie „Simulation als Lehr-Lernmethode“ (siehe Kap. 1 in diesem Buch) die Grundlage für die in den beiden folgenden Unterkapiteln dargestellten Simulationen mit dem Bezug zur palliativen Versorgung nach dem „Münsteraner Modell“ vorgestellt, um darauf aufbauend die Umsetzung an zwei konkreten Beispielen zu erläutern.
Abschließend erfolgt eine Evaluation der Umsetzung dieser beiden Projekte.
Meike Schwermann
Kapitel 7. Simulation in der Weiterbildung Praxisanleitung
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund des Pflegeberufegesetzes (PflBG) brauchen angehende Praxisanleitende berufspädagogische Kompetenzen, um die Auszubildenden und Studierenden der primärqualifizierenden Studiengänge adäquat ausbilden zu können. In der Weiterbildung Praxisanleitung Pflege und Pflege dual wurde in Kooperation mit dem Caritas-Institut für Bildung und Entwicklung sowie der Katholischen Stiftungshochschule München (KSH) ein Praxistag in den Simulationsräumlichkeiten der KSH konzipiert. Ziel des Praxistages ist die praktische Anwendung berufspädagogischen Wissens. Dafür wurden vier Szenarien mit dem Bewohner Herr Haberle und dem Auszubildenden Peter im ersten Ausbildungsjahr entwickelt, die realen Anleitungssituationen entsprechen und von den Kursteilnehmenden vorbereitet, durchgeführt und reflektiert werden. So kann der Bezug zu berufspädagogischen Inhalten praxisnah in einem Übungsraum für angehende Praxisanleitungen hergestellt werden.
Christiane Wissing, Johanna Spies
Kapitel 8. Decision Coaching – eine simulationsbasierte Lerneinheit im Bachelorstudiengang Pflege
Zusammenfassung
Shared decision-making (SDM) stellt den Goldstandard für die Zusammenarbeit von Gesundheitsfachpersonen und Patienten dar. Die Beteiligung von Patienten an Entscheidungen setzt eine evidenzbasierte, patientenzentrierte und barrierefreie Vermittlung von Informationen voraus. International existiert das Konzept des Decision Coaching, in dem Pflegende die Entscheidungsfindung von Patienten ergänzend zur ärztlichen Beratung begleiten. Auch wenn die Rolle des Decision Coach Kompetenzen auf Masterniveau erfordert, sollen bereits im Bachelorstudium Kenntnisse und Fertigkeiten zur Umsetzung von SDM angebahnt werden. In der vorgestellten praktischen Lerneinheit bekommen die Studierenden die Aufgabe, eine schwangere Frau, der aufgrund eines erhöhten Risikos einer Beinvenenthrombose das Tragen medizinischer Thromboseprophylaxestrümpfe angeraten wird, bei der Entscheidungsfindung zu begleiten. Hierbei stehen Gesprächstechniken im Fokus, die zur effektiven Informationsvermittlung und Überprüfung des Verständnisses eingesetzt werden.
Doris Eberhardt, Lisa Obermeier
Kapitel 9. Förderung der interprofessionellen Kommunikation durch strukturierte Fallbesprechungen und Visitensimulation (FInKo)
Zusammenfassung
Ein strukturierter Austausch über Patientenprobleme mit der Entwicklung von gemeinsamen Problemlösungen ist nur in wenigen Versorgungsbereichen zwischen den Gesundheitsberufen fest etabliert. Dabei kann ein mangelnder Austausch von wichtigen Informationen zu Missverstehen und Fehlern führen, die sich negativ auf Patienten auswirken können (Zwarenstein et al. 2009). Daher ist es sinnvoll die interprofessionelle Kommunikation bei Pflegefachkräften und Ärzten bereits in ihrer Ausbildung zu fördern. Das Seminar FInKo bietet für Gesundheits- und Krankenpflegeschüler und Medizinstudierende das Lernen von Fallbesprechungen, die in Simulationen geübt werden. Zwei vorgegebene Strukturen der Fallbesprechung erleichtern die Kommunikation um gemeinsam die Probleme zu identifizieren und zu priorisieren sowie einen abgestimmten Behandlungsplan zu erstellen. In einem ergänzenden Schritt wird der Behandlungsplan in einer Visitensimulation dem Patienten vorgestellt. Fallbesprechungen und Visiten stellen Schnittpunkte für das interprofessionelle Arbeiten im Krankenhaus dar. Daher bilden beide Situationen einen geeigneten Ausgangspunkt, interprofessionelle Kommunikation und Zusammenarbeit zu üben.
Birgit Wershofen
Kapitel 10. Physiotherapie und Pflege: Schlüsselprobleme interprofessioneller Kooperation bewältigen
Zusammenfassung
Im Studiengang Pflege (B.Sc.) der TH Rosenheim gibt es ein Modul interprofessionelles Arbeiten, das es didaktisch so auszugestalten galt, dass die Studierenden Handlungskompetenz entwickeln. Deshalb wurden fünf Szenarien für eine Lerneinheit im Skillslab entwickelt. Damit die Szenarien typische Herausforderungen interprofessioneller Zusammenarbeit abbilden, wurde auf die pflegedidaktische Vorgehensweise nach Darmann-Finck (2010) zurückgegriffen, die aus der Erzählung von Betroffenen berufliche Schlüsselprobleme erhebt. Befragt wurden Pflege- und Physiotherapiestudierende der TH Rosenheim. Der Schwerpunkt der Lerneinheit liegt darauf, in geschütztem Rahmen systematisch über die erlebten interprofessionellen Herausforderungen sowie die eingesetzten Handlungsstrategien und mögliche Handlungsalternativen nachzudenken. Ziel ist das Entwickeln, Probieren, Diskutieren und Reflektieren von Handlungsstrategien, die auf vergleichbare berufliche Situationen übertragbar sind. Im Beitrag wird das Szenario „Herr Wachingers Verbandswechsel“ vorgestellt, an dem neben einem Schauspielpatienten eine Pflegeperson und eine Physiotherapeutin beteiligt sind. Eingegangen wird auf die Ausgangssituation, die Rollenbeschreibungen der Akteure, die Ablaufplanung der Simulationen und das Debriefing.
Katharina Lüftl, Erika Schmidt
Kapitel 11. Patientensicherheit durch gelungene Teamarbeit – eine interdisziplinäre Lerneinheit von Pflegenden und Notfallsanitätern
Zusammenfassung
Interprofessionelle Simulation stellt eine Möglichkeit dar, Schnittstellen in der Gesundheitsversorgung von Patienten, die durch die Zusammenarbeit von unterschiedlichen Gesundheitsprofessionen entstehen, zu einem frühen Zeitpunkt in den Berufsausbildungen zu thematisieren und aufzugreifen. Lehrende des DRK-Kreisverbands Fulda und der Hochschule Fulda brachten Auszubildende im Rettungswesen und Pflegestudierende in einer simulationsbasierten Lerneinheit zusammen, um effektives Kommunizieren und Zusammenarbeiten zu trainieren und dadurch zur Erhöhung der Patientensicherheit beitragen zu können. Dieser Beitrag beschreibt den Entwicklungsprozess und den Pilotversuch von drei interprofessionellen Übergabeszenarien für Lernende im Rettungswesen und in der Pflege, sowie die Herausforderungen und Evaluationsergebnisse der interprofessionellen Simulation.
Victoria Kreiss, Christine Loewenhardt, Anna Christine Steinacker
Backmatter
Metadaten
Titel
Skillslab in Pflege und Gesundheitsfachberufen
herausgegeben von
Prof. Dr. Andrea Kerres
Christiane Wissing
Birgit Wershofen
Copyright-Jahr
2021
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-61928-5
Print ISBN
978-3-662-61927-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-61928-5