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01.04.2020 | Sars-CoV-2 | Nachrichten

Lehren und Lernen im Ausnahmezustand

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Die Corona-Pandemie stellt auch Pflegeschulen vor große Herausforderungen. Wie können Ausbildung und Unterricht fortgesetzt werden? Wir sprachen mit Monika Heuvelmann, Leiterin der Pflegeschule St. Marien- und St. Annastiftskrankenhaus der St. Dominikus Krankenhaus und Jugendhilfe gGmbH in Ludwigshafen am Rhein und Vorstandsmitglied des BLGS e.V..

Interview © Privat

Frau Heuvelmann, das öffentliche Leben ist durch die Corona-Pandemie weitgehend zum Stillstand gekommen. Auch Bildungseinrichtungen sind geschlossen. Wie gehen Sie an Ihrer Schule damit um?

Monika Heuvelmann: Die Lehrenden arbeiten im Homeoffice. Da wir alle schuleigene Laptops nutzen, mit denen wir auch von zuhause aus auf das System und damit alle notwendigen Dateien und Programme zugreifen können, ist das problemlos möglich. Zu konkreten Absprachen treffen wir uns in Videokonferenzen und punktuell auch persönlich – unter Einhaltung der notwendigen Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen. Das Sekretariat ist täglich besetzt, so dass auch für Anrufe oder die Post immer ein Ansprechpartner vor Ort ist.

Die Zeit, die jetzt durch den wegfallenden Unterricht frei wird, nutzen wir für die Arbeit am theoretischen und praktischen Ausbildungsplan für die generalistische Ausbildung. Da haben wir reichlich zu tun!

Inwieweit können Sie auf digitalen Unterricht umstellen? Ist die Schule und sind die Schüler entsprechend ausgestattet?

Heuvelmann: In einigen Kursen findet der Unterricht digital statt. Aber es gibt immer Luft nach oben. Die Auszubildenden arbeiten mit ihren eigenen Geräten – da gibt es große Unterschiede in der Ausstattung und Anwendungsmöglichkeit. Für uns Lehrende, die erst am Anfang der Digitalisierung stehen, ist es eine Herausforderung, die Unterrichte von 0 auf 100 umzustellen. Wir werden also zunächst vermehrt auf Lernaufgaben setzen und uns parallel fortbilden, um weitere digitale Möglichkeiten zu nutzen.

Auf Ihrer Homepage ist zu lesen, dass Bewerbungsgespräche für die Ausbildung Pflegefachfrau/Pflegefachmann und Gesundheits- und Krankenpflegehilfe wie vereinbart – unter Einhaltung der gebotenen Sicherheitsmaßnahmen – stattfinden. Was wird das Ihrer Einschätzung nach künftig aussehen?

Heuvelmann: Wir verzichten in der aktuellen Situation auf das eigentliche Bewerbungsverfahren. Normalerweise haben wir zehn Bewerber bzw. Bewerberinnen gleichzeitig vor Ort, um in einem strukturierten Vorgehen u.a. das Verhalten in der Gruppe und die Ausdrucksfähigkeit in einer Diskussion anzusehen. Jetzt kommen die Bewerber einzeln zu uns zu Gesprächen. Für den Fall, dass sich die Lage noch verschärfen würde, könnten wir auch hier auf Videokonferenzen setzen. Was keine Option ist, ist die Bewerbungsgespräche ausfallen zu lassen. Gerade die aktuelle Situation zeigt, wie wichtig Pflegende für die gesamte Gesellschaft sind. Wir konnten schon ohne Krise auf keine einzige Pflegekraft verzichten, noch weniger jetzt oder in zukünftigen Krisensituationen.

Das Gespräch führte Sabine M. Kempa

Wie geht es weiter für Lehrende und Lernende? Ein ausführliches Interview mit Monika Heuvelmann dazu lesen Sie in der Juni-Ausgabe der Pflegezeitschrift (erscheint am 19. Mai 2020).

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