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07.01.2022 | Politik | Nachrichten

Weiter Zwist um Corona-Bonus in der Pflege

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Dass Pflegeprofis für ihren Einsatz in der Pandemie finanziell belohnt werden sollen, darüber sind sich im Prinzip alle einig. Nicht so aber bei der Frage der Ausgestaltung der Prämie. Der Arbeitgeberverband Pflege bringt einen Kompromiss ins Spiel.

Pflegekraft © Vadim / stock.adobe.comPflegekräfte am Limit: Einen Corona-Bonus sollen aber nur bestimmte Beschäftigte ausgezahlt bekommen, schlägt Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach vor – und erntet Kritik.

Die geplante Corona-Prämie in der Pflege sorgt weiter für Streit. Kritik am Vorschlag von Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD), den Bonus nur an bestimmte Beschäftigte auszuzahlen, äußerte jetzt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch.

„Ich hoffe, dass jeder, der sich um Schwerstkranke kümmert, einen Bonus bekommt“, sagte Brysch am Donnerstag im „Deutschlandfunk“. Alles andere bedeute einen „Sprengsatz innerhalb der Dienstgemeinschaften“. Zuvor hatten bereits die Deutsche Krankenhausgesellschaft und Oppositionsvertreter Lauterbachs Vorschlag zurückgewiesen und auf eine breite Auszahlung der Prämie gedrängt.

Abgestufte Boni denkbar

Der Arbeitgeberverband Pflege erklärte am Donnerstag auf Anfrage der „Ärzte Zeitung“, alle Beschäftigten in der Pflege sollten in den Genuss eines Corona-Bonus kommen. Auch in der Altenpflege seien an Corona erkrankte Menschen in Quarantäne isoliert und gepflegt worden. Dafür seien in einigen Pflegeeinrichtungen sogar separate Stationen geschaffen worden.

Denkbar sei aber ein höherer Bonus für die Beschäftigten in der Pflege, die täglich Corona-Erkrankte versorgten und dadurch einem erhöhten Risiko einer Ansteckung ausgesetzt seien, schlug der Branchenverband vor.

Belegschaften nicht auseinandertreiben

Brysch sagte, um Belegschaften nicht unnötig auseinanderzudividieren, sollten auch ungeimpfte Pflegekräfte den Bonus erhalten. Gleichwohl sei er fest überzeugt, dass das Impfen das beste Mittel sei, um einen größtmöglichen Schutz von Pflegebedürftigen wie Pflegenden in den Einrichtungen sicherzustellen und um einen Weg aus der Pandemie zu ebnen.

Mit einer Milliarde Euro für den Pflegebonus werde die Ampel am Ende aber nicht auskommen, betonte der Patientenschützer. Gegenfinanziert werden müsse die Prämie über Steuermittel, da Pflegekräfte „für alle“ Menschen arbeiteten – unabhängig davon, ob sie gesetzlich oder privat oder überhaupt nicht krankenversichert seien.

Bessere Löhne und mehr Planbarkeit nötig

Über eine Prämie hinaus brauche es in der Pflege bessere Löhne und mehr „Planbarkeit“, forderte Brysch. „Wir mogeln uns schon die ganze Zeit an dieser Frage vorbei.“

Viele Pflegeprofis verließen ihre Festanstellungen und wechselten zu Zeitarbeitsfirmen, weil sie dort Pflegeeinsätze und Freizeit besser planen könnten. (hom)

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