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06.01.2022 | Politik | Nachrichten

Corona-Bonus: DPR kritisiert Pläne von Lauterbach

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Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will den geplanten Corona-Bonus nicht an alle Pflegekräfte auszahlen. Dafür soll er höher ausfallen. Der Deutsche Pflegerat (DPR) weist diese Pläne entschieden zurück.

Bonus © pix4U / stock.adobe.comEine Bonuszahlung an einen begrenzten Kreis von Pflegenden dürfte aus Sicht des DPR erneut zu Ungerechtigkeiten und Unfrieden führen. 

Die Regierungskoalition feilt noch immer an den Modalitäten für den im Koalitionsvertrag angekündigten Corona-Pflegebonus. Eine Milliarde Euro sollen dafür bereit gestellt werden. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will den Bonus „vor allem“ an Pflegekräfte zahlen, die in der Pandemie „besonders belastet waren“, wie er am Mittwoch dem „Redaktionnetzwerk Deutschland“ erklärte. Dann könne der Bonus auch in "nennenswerter Höhe" angesetzt werden. Man wolle die besondere Leistung von Pflegekräften würdigen, die teilweise bei der Pflege ihrer Patientinnen und Patienten ins persönliche Risiko gegangen seien.

Der Deutsche Pflegerat (DPR) kritisierte am Donnerstag die angedachte Auszahlung des Bonus an einen begrenzten Kreis von Pflegenden scharf. Es werde wiederholt, was schon in der Vergangenheit zu Ungerechtigkeiten und Unfriede in der Berufsgruppe geführt hätte. „Wir erleben mit dem Vorhaben des Bundesgesundheitsministers das 3. Déjà-vu zum Pflegebonus“, erklärte DPR-Präsidentin Christine Vogler.

Bonuszahlung allein der falsche Weg

Grundsätzlich hält Vogler eine Bonuszahlung allein für den falschen Weg. Darauf habe der DPR wiederholt hingewiesen. Die DPR-Präsidentin verwies auf die seit langen erhobenen Forderungen des Verbands. Diese umfassen eine sofortige und dauerhafte Lohnsteuerfreistellung aller Pflegefachpersonen in allen Versorgungsbereichen, bundesweit gleiche und gerechte Lohnniveaus - auch im Vergleich von Langzeitpflege und Krankenhauspflege - sowie ein Einstiegsgehalt für Pflegefachberufe von 4.000 Euro monatlich.

„Die Profession Pflege will nicht immer Brotkrumen in Form von Bonuszahlungen hingeworfen bekommen und Danke sagen müssen. Damit ist der gesamten Berufsgruppe nicht gedient. Die Profession Pflege ist ein souveräner Berufsstand und will als solcher auch wahrgenommen und behandelt werden“, machte Vogler deutlich.  (ne)


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