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2017 | Onkologische Pflege | Buch

Onkologische Krankenpflege

herausgegeben von: Anita Margulies, Dr. med. Thomas Kroner, Andrea Gaisser, Irène Bachmann-Mettler

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

100% Onkologische Pflege!

Dieses Buch bietet allen Pflegenden und Teilnehmern der Fachweiterbildung zur onkologischen Pflegekraft umfassendes Fachwissen für die spezielle Betreuung ihrer Patienten. Lernen Sie solide Grundlagen, z.B. wie Tumore entstehen, wie man sie erkennt und welche Probleme bei der Behandlung auftreten und spezielle Kompetenzen um pflegerisch angemessen zu handeln. Dieses Standardwerk ist ideal zum Lernen und Nachschlagen für die Theorie der Weiterbildung und für die tägliche Praxis.

Empfohlen von der Deutschen Gesellschaft für Fachkrankenpflege (DGF)

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Grundlagen der Onkologie

Frontmatter
1. Entstehung und Biologie bösartiger Tumoren
Zusammenfassung
Wie entsteht Krebs? Weshalb versagt das Immunsystem bei der Abwehr bösartiger Krankheiten? Warum treten Krebskrankheiten in einigen Familien gehäuft auf? Die moderne Molekularbiologie hat auf solche Fragen erste Antworten gefunden. Sie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung neuer Formen der Krebsbehandlung. Kenntnisse der Entstehung und Entwicklung bösartiger Tumoren erlauben es, die heute eingesetzten Behandlungsverfahren besser zu verstehen.
D. Jäger
2. Einteilung und Klassifikation maligner Tumoren
Zusammenfassung
Beim Menschen werden mehr als 100 Krebsarten unterschieden. Bei jeder dieser Erkrankungen richten sich Behandlung und Prognose nach der Histologie (Gewebetyp und Malignitätsgrad) sowie der anatomischen Ausbreitung (Tumorstadium). Diese Eigenschaften eines Tumors sind wichtige Bestandteile jeder Tumordiagnose und ermöglichen die Einteilung (Klassifikation) maligner Tumoren. Dieses Kapitel zeigt die Prinzipien auf, nach denen diese Einteilung erfolgt.
K. Buser
3. Epidemiologie: Risikofaktoren und die Entstehung maligner Tumoren
Zusammenfassung
Die Epidemiologie beschreibt Krankheitshäufigkeiten in Bevölkerungsgruppen, ihre Veränderungen im Verlauf der Zeit sowie Unterschiede bedingt durch Alter, Geschlecht, Beruf und andere Faktoren. Maßzahlen der Epidemiologie wie Inzidenz, Mortalität und Überlebensraten werden erläutert. Die Epidemiologie der Tumorerkrankungen liefert Hinweise auf Risikofaktoren, die die Entstehung von Krebserkrankungen beeinflussen. Beeinflussbare und nicht beeinflussbare Risikofaktoren werden diskutiert, darunter Rauch- und Ernährungsgewohnheiten, Übergewicht, Infektionen, Strahlung, Vererbung u.a.m.
K. Buser
4. Prävention und Früherkennung maligner Tumoren
Zusammenfassung
Die Maßnahmen zur Prävention von Krebserkrankungen reichen von Empfehlungen zu persönlichen Verhaltensänderungen (z. B. hinsichtlich Tabakkonsum und Ernährung) über Schutzmaßnahmen in Beruf und Umwelt bis hin zu Impfungen gegen krebserzeugende Viren sowie die Einführung von Screening-Programmen zur Früherkennung. Theoretisch könnten so viele Krebserkrankungen bzw. -sterbefälle vermieden werden. Der Beitrag fasst zusammen, welche Erkenntnisse dazu vorliegen, welche Maßnahmen bereits eingeleitet wurden und welche Probleme sich in der praktischen Umsetzung ergeben.
T. Kroner

Diagnostik und Therapie maligner Tumoren

Frontmatter
5. Onkologische Diagnostik
Zusammenfassung
Die exakte Diagnosestellung sowie die morphologische, histologische und biologische Charakterisierung eines Tumors sind Voraussetzungen für die Planung und Durchführung einer adäquaten Behandlung. Dieses Kapitel vermittelt Prinzipien, Durchführung und Indikationen der verschiedenen etablierten und neuen diagnostischen Verfahren und berücksichtigt auch die zunehmend bedeutsame molekularbiologische und molekulargenetische Diagnostik. Anforderungen an Information und Unterstützung in der Phase der Diagnostik werden ebenfalls dargestellt. Hier kommt auch den Pflegenden eine wichtige Funktion zu. Sie sollten deshalb die wichtigsten Untersuchungsmethoden und ihre Ziele kennen.
A. Gaisser
6. Prinzipien der Tumorbehandlung
Zusammenfassung
Dieses Kapitel beschreibt wichtige allgemeine Fragen der Tumorbehandlung: Wann ist eine Therapie überhaupt indiziert? Welche Behandlungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung? Welche Ziele kann eine Therapie anstreben? Was versteht man unter einer adjuvanten Therapie? Wie wird der Erfolg einer Behandlung beurteilt? Besonderes Gewicht wird dabei auf die Beschreibung der verschiedenen Therapieziele gelegt: Eine Behandlung, die die Heilung der Krankheit zum Ziel hat, unterscheidet sich wesentlich von einer rein auf Linderung der Beschwerden ausgerichteten Behandlung.
T. Kroner, U. Strebel
7. Tumorchirurgie
Zusammenfassung
Die chirurgische Resektion ist die älteste und für solide Tumoren noch immer die wichtigste Behandlungsart. Heute wird etwa die Hälfte aller Patienten mit einem soliden Tumorleiden operiert, und von diesen dürfen nach erfolgreicher vollständiger Tumorentfernung etwa 50–75% mit einer definitiven Heilung rechnen.
A. Schnider
8. Strahlentherapie
Zusammenfassung
Aufgabe der Strahlentherapie (Radioonkologie) ist es, maligne Tumoren mithilfe energiereicher Strahlen zu behandeln. Nach ihren physikalischen und biologischen Grundlagen werden Geräte und Methoden der modernen Strahlentherapie beschrieben. Besonderes Gewicht liegt auf den für die Pflege wichtigen Aspekten: Das Kapitel enthält zahlreiche Hinweise zur Information der Patienten, zu Umgang mit Therapieangst und zu unerwünschten Wirkungen der Strahlentherapie.
S. Barczyk, M. Krause, W. Rhomberg
9. Medikamentöse Tumortherapie
Zusammenfassung
Tumorwirksame Medikamente wie Zytostatika, Hormone, monoklonale Antikörper oder Hemmstoffe der Signalübermittlung haben in der Behandlung onkologischer Erkrankungen einen hohen Stellenwert. Pflegende sind in der täglichen Arbeit mit immer komplexeren Therapien und ihren unerwünschten Wirkungen konfrontiert. Auch für die Patienten wie für ihre Angehörigen ist die Behandlung mit vielen Fragen verbunden, z. B. zum Ablauf der Therapie und zu möglichen Nebenwirkungen. Die Pflegenden haben bei der Durchführung und Überwachung der Therapie, bei der Vermittlung der nötigen Informationen und der Beratung wichtige Aufgaben zu erfüllen. Dieses Kapitel vermittelt dazu das nötige Fachwissen.
T. Kroner, A. Müller
10. Knochenmark- und periphere Blutstammzelltransplantation und andere Methoden des Stammzellersatzes
Zusammenfassung
Blutstammzellen spielen für die Funktion des Knochenmarks eine zentrale Rolle. Sind sie erkrankt (wie beispielsweise bei Leukämien) oder zerstört (z. B. nach einer hochdosierten Chemotherapie), können sie eventuell durch Transplantation von gesunden Stammzellen ersetzt werden. Diese können aus Knochenmark, dem peripheren Blut oder aus Nabelschnurblut gewonnen werden. Dieses Kapitel gibt – neben einem Überblick über die medizinischen Aspekte – Informationen zu Besonderheiten der Pflege bei diesen Verfahren.
T. Kroner, U. Schanz
11. Komplementär- und Alternativmedizin bei Krebs
Zusammenfassung
Komplementär- und Alternativmedizin (KAM) ist bei Krebspatienten weit verbreitet. Bis zu 2/3 aller Betroffenen wenden Methoden der KAM an, meist zusätzlich zu schulmedizinischen Behandlungen. Pflegende werden von ihren Patienten häufig auf diese Methoden angesprochen. Sie sollten daher Informationen zu KAM vermitteln können und wissen, welche Hoffnungen und Risiken damit verbunden sind.
Thomas Kroner
12. Ethische Aspekte in der Onkologie
Zusammenfassung
Die Pflegeethik entwickelte sich in den letzten Jahren im Kontext der Professionalisierung und Akademisierung der Pflege und zeichnet sich als Teildisziplin der biomedizinischen Ethik durch eine eigene Perspektive und durch die Bearbeitung spezifischer Handlungsfelder der Pflege aus, namentlich Pflegepraxis, -management, -pädagogik und -wissenschaft. Pflegeethische Aspekte in der Onkologie betreffen insbesondere schwierige Entscheidungen am Lebensende, den Umgang mit der Wahrheit am Krankenbett, Patientenautonomie, Palliative Care, Verteilungsgerechtigkeit, klinische Forschung, Suizidhilfe und die Sterbehilfe.
M. Zimmermann, U. Strebel

Praktische Aspekte der medikamentösen Tumortherapie

Frontmatter
13. Verabreichung von parenteralen und oralen Tumortherapien
Zusammenfassung
Mit der stetig wachsenden Zahl systemischer Therapieoptionen steigt auch die Herausforderung, die Arzneimittel korrekt und sicher zu verabreichen. Die Patienten leben heute länger, erhalten komplexere Therapieschemata, intravenös, oral oder in Kombination. Die Informationen für eine sichere und korrekte Verabreichung werden unter ethischen und rechtlichen Aspekten sowie bei Festlegung klinischer Standards zu einem wichtigen Thema. Die Erwartungen der Patienten an eine korrekte Verabreichung sind hoch. Die Grundlagen der Verabreichung von Medikamenten sind für die tägliche Praxis gleichermaßen wichtige Instrumente, ob diese nun von neu in die Onkologie Eingestiegenen oder von erfahrenen Pflegenden angewandt werden.
A. Margulies
14. Implantierbare Port-Systeme und Pumpen
Zusammenfassung
Seit ihrer Einführung in den1980er-Jahren werden vollständig implantierbare zentralvenöse Zugänge bei Krebspatienten sehr häufig verwendet. Diese Systeme können bei langfristiger Chemotherapie und anderen Verfahren die Verabreichung erleichtern und den Patienten einige Unannehmlichkeiten ersparen. Obwohl erhebliche Unterschiede im Umgang mit diesen Ports bestehen, gibt es allgemein anerkannte Empfehlungen, die in der klinischen Praxis berücksichtigt werden sollten.
H. P. Klotz, A. Margulies
15. Schutzmaßnahmen beim Umgang mit Zytostatika
Zusammenfassung
Beim Umgang mit Zytostatika besteht für Pflegende bei einer ungeschützten Exposition das Risiko einer mutagenen oder reproduktionsschädigenden Wirkung oder – bei direktem Hautkontakt – einer Hautreizung. Werden die in Empfehlungen und Gesetzen definierten Schutzmaßnahmen eingehalten, besteht jedoch keine Gefahr. In diesem Kapitel werden mögliche Risiken und die entsprechenden Schutzmaßnahmen vorgestellt.
I. Bachmann-Mettler, K. Beretta

Häufige klinische und pflegerische Probleme

Frontmatter
16. Schmerz
Zusammenfassung
Der Begriff »Krebserkrankung« ist für die meisten Menschen mit der Vorstellung von Schmerzen verbunden, und tatsächlich treten bei 50–80% aller Krebspatienten im Verlauf der Erkrankung tumorbedingte Schmerzen auf. Diese Schmerzen können heute bei korrekter Abklärung und Behandlung in den meisten Fällen mit relativ einfachen Mitteln kontrolliert werden. Leider werden von Ärzten und Pflegenden aber nicht immer alle therapeutischen Möglichkeiten ausgeschöpft. Ungenügend behandelte Schmerzen bedeuten eine große und unnötige Belastung für die Patienten und ihre Angehörigen. Schmerz bleibt in der Onkologie ein zentrales und wichtiges Thema. Die Pflegenden sind dank ihrer Nähe zum Patienten in der Lage, sich wesentlich an der Erfassung und Behandlung der Schmerzen zu beteiligen. Sie können so einen großen Beitrag zum Erfolg der Schmerzbehandlung und damit zur Verbesserung der Lebensqualität der Patienten leisten.
T. Kroner, A. Margulies
17. Neurotoxizität
Zusammenfassung
Wenn die Behandlung maligner Erkrankungen zu einer Langzeitremission bzw. zu einer Heilung führt, können Langzeitnebenwirkungen wie die Neurotoxizität die Lebensqualität des Patienten wesentlich beeinträchtigen. Die Pflegenden können durch gute Beobachtung und Beratung dazu beitragen, dass neurologische Symptome frühzeitig erkannt, medizinische Maßnahmen dadurch rechtzeitig eingeleitet und so lang anhaltende Neurotoxizitäten vermieden oder vermindert werden. Kommt es dennoch zu irreversiblen neurologischen Schäden, können gezielte pflegerische Interventionen und Zusammenarbeit mit anderen Diziplinen, z. B. Physiotherapie, Ergotherapie, den Patienten die Aufrechterhaltung von möglichst vielen Aktivitäten ermöglichen
K. Oechsle, A. Margulies
18. Atemnot
Zusammenfassung
Patienten beschreiben Atemnot als »bekomme nicht genug Luft«, »bin kurzatmig«, »ersticke« »brauche mehr Luft«. Leider bleibt die Wahrnehmung dieser Symptome durch Angehörige und Pflegende oft auf die terminale Krankheitsphase beschränkt, obwohl sich schon früher sinnvolle Maßnahmen treffen lassen. Trotz der Fortschritte in der Krebsbehandlung und Studien zu ihrer symptomatischen Behandlung bleibt Atemnot ein schwieriges und schwer zu linderndes Symptom, unter dem Patienten, Angehörige aber auch Pflegende zu leiden haben. Bei Atemnot nehmen pflegerische und nicht-pharmakologische Interventionen eine wichtige Stellung ein. Die Aufgabe der Pflegenden besteht in dem Erkennungen und Erfassungen der Atemnot, dem Umsetzen der nötigen erforderlichen Therapien sowie der Beruhigung der Patienten und ihrer Angehörigen.
L. Jost, A. Margulies
19. Fatigue
Zusammenfassung
Fatigue ist eine pathologische Ermüdbarkeit, die bei mehr als zwei Drittel der Patienten mit einer Krebserkrankung in allen Phasen der Erkrankung – mit und ohne Radio- oder Chemotherapie – auftritt. In der Onkologie spricht man bei dieser Form von Müdigkeit von Fatigue oder »cancer related fatigue« (CRF). Fatigue ist nicht mit der Müdigkeit bei gesunden Menschen vergleichbar, die nach Ruhephasen abklingt. Fatigue hat sich als Begriff durchgesetzt, da er sich als Abgrenzung zur »normalen« Müdigkeit, z. B. nach Anstrengung, eignet. Die Ursachen und die Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten und die Behandlung von Fatigue sind komplex und zum Teil bislang unklar.
D. Blum, I. Bachmann-Mettler, F. Strasser
20. Ernährung
Zusammenfassung
Die Unterstützung beim Essen und Trinken sowie die Sorge für eine gute Ernährung von kranken und hilfebedürftigen Menschen ist eine der ältesten Aufgaben der Pflege. Im Laufe der Zeit sind ernährungsbezogene Berufe entstanden und haben zu einem Wandel der Aufgaben und Verantwortungsbereiche in der Pflege geführt. Dennoch ist die Verantwortung für die Ernährung und die Befähigung der Patienten zum möglichst eigenständigen Essen und Trinken ein Kernelement pflegerischen Handelns geblieben. Als Folge der Tumorerkrankung sowie therapiebedingt führen Appetitlosigkeit, Geschmacksveränderungen, Übelkeit und Erbrechen zusätzlich zu Mangel- und Unterernährung. Die Mangelernährung hat einen erheblichen Einfluss auf die Prognose und auf die Verträglichkeit der Therapie. Deshalb sind die Erfassung des Ernährungszustands und die Unterstützung der stark beeinträchtigten Patienten eine wichtige Pflegetätigkeiten.
R. Imoberdorf, P. E. Ballmer, M. Rühlin
21. Übelkeit und Erbrechen
Zusammenfassung
Pflegende übernehmen vor, während und nach onkologischen Therapien eine wichtige Rolle bei der Prophylaxe und der Symptomkontrolle von Übelkeit und Erbrechen. Fundierte Kenntnisse zur Behandlung und Entstehung, sowie zu Auswirkungen von Übelkeit und Erbrechen sorgen für zielgerichtete pflegerische Interventionen und können an Patienten und Angehörige weitergegeben werden.
C. Hlawatsch, K. Oechsle
22. Diarrhö und Obstipation
Zusammenfassung
Diarrhö und Obstipation, häufige Symptome einer gestörten Darmfunktion, stellen bei der Betreuung onkologischer Patienten nicht selten ein Problem dar. Bei einem Teil der Fälle ist eine solche Störung tumorbedingt, häufig beruht sie jedoch auf einer Vielzahl anderer Einflüsse, die in direktem oder indirektem Zusammenhang mit der Tumortherapie stehen. Die Behandlung wird häufig symptomatisch erfolgen. Bei einigen Formen ist eine optimale Versorgung jedoch nur dann möglich, wenn es gelingt, die zugrunde liegende Ursache der Störung zu erkennen und zu berücksichtigen.
A. Stange, J. Winkler
23. Haarausfall und Haarveränderungen
Zusammenfassung
Haarverlust und Haarveränderungen sind ein zentrales Thema in der Information und Beratung von Tumorpatienten. Mit dem Haarausfall wird die Krebserkrankung öffentlich. Betroffene sehen sich als Krebskranke gezeichnet und sind den immer noch bestehenden Vorurteilen der Gesellschaft gegenüber Krebs ausgesetzt.
K. Fellinger, T. Kroner
24. Haut- und Nagelveränderungen
Zusammenfassung
Haut- und Nagelveränderungen, die während der Krankheit oder unter der Therapie auftreten, können Patienten und Angehörige sowohl physisch wie psychisch und sozial sehr belasten, denn der Krebs wird sichtbar. Diese Veränderungen, gleich welcher Ursache, führen regelmäßig zu teils schweren, auch kosmetisch Beeinträchtigungen. Pflegende können durch Erfassung und Beurteilung dieser Veränderungen und durch geeignete Interventionen das Ausmaß der unerwünschten Wirkungen und damit die Belastungen für die Betroffenen deutlich vermindern
A. Margulies
25. Schleimhautveränderungen
Zusammenfassung
Störungen der Funktion und Integrität der Schleimhäute sind ein oft unterschätztes Problem bei Patienten, die eine systemische Chemo- und/oder Strahlentherapie erhalten. Ob von kurzer oder langer Dauer, beeinträchtigt diese unerwünschte Wirkung die Lebensqualität. Bei oraler Mukositis beispielsweise haben Pflegende einen großen Einfluss darauf, mit gezielten Interventionen Beschwerden und Komplikationen zu verringern. Dieses Kapitel informiert über die Erkennung, Erfassung und Behandlung der Mukositis und der begleitenden Symptome.
A. Margulies
26. Knochenmarksuppression: Granulozytopenie, Thrombozytopenie, Anämie
Zusammenfassung
Krebserkrankungen selbst oder antitumorale Therapien können die Produktion von Blutzellen im Knochenmark ihre Funktionen beeinträchtigen. Diese Störungen werden unter dem Begriff »Knochenmarksuppression« zusammengefasst. Je nach Situation können einzelne oder auch alle Zellreihen betroffen sein, mit der Folge von Leukopenie, Granulozytopenie (Neutropenie), Thrombozytopenie und Anämie. In den meisten Fällen ist eine Knochenmarksuppression die Folge der antitumoralen Therapie und oft eine die zeitgerechte Fortführung der Therapie limitierende Nebenwirkung. Dieses Kapitel gibt zunächst einen Überblick über die Entwicklung und Funktion der verschiedenen im Knochenmark gebildeten Blutzellen. Anschließend werden die aus der pathologischen Suppression der Blutbildung resultierenden Probleme und Komplikationen und die jeweiligen medizinischen wie pflegerischen Behandlungsmöglichkeiten ausführlich dargestellt. Da Pflegende in kontinuierlichem und direktem Kontakt mit den Patienten stehen, können sie Anzeichen von Störungen der Blutbildung unmittelbar erfassen, dokumentieren und entsprechende pflegerische und verordnete therapeutische Interventionen umsetzen. Zur Wahrnehmung dieser Aufgaben, aber auch zur Information und Beratung von Patienten und deren Angehörigen sind Kenntnisse über Ursachen, Symptome und mögliche Interventionen von großer Wichtigkeit.
H. Link
27. Veränderungen des Körperbildes
Zusammenfassung
Vorübergehende oder dauerhafte Veränderungen des Körperbildes sind eine häufige Begleit- oder Folgeerscheinung onkologischer Krankheiten oder deren Behandlung. Sie bedeuten in vielen Fällen eine langfristige Einschränkung der Lebensqualität, Partnerschaft und Intimität. Pflegerische Hilfestellungen stellen daher einen wichtigen Schritt zur Anpassung an das veränderte Körperbild dar.
S. Zettl
28. Sexualität und Fertilität
Zusammenfassung
Eine Krebserkrankung und ihre Behandlung können sich auf Sexualität und Fertilität (Fruchtbarkeit) des Patienten auswirken. Unfruchtbarkeit und Störungen des sexuellen Erlebens bedeuten eine erhebliche Einbuße an Lebensqualität und können Patienten schwer belasten. Besondere Probleme stellen sich beim Auftreten maligner Tumoren während einer Schwangerschaft. Zur Erhaltung der Fertilität bestehen für Männer und Frauen verschiedene Möglichkeiten wie Spermakonservierung resp. Kryopräservation von Eizellen oder Ovarialgewebe. Wichtig sind die Bereitschaft der Pflegenden, Sexualität anzusprechen und auf mögliche Fragen einzugehen sowie Kenntnisse, um Lösungsmöglichkeiten aufzeigen zu können.
S. Zettl, T. Kroner
29. Tumoren im Kopf-Hals-Bereich
Zusammenfassung
Die Prognose der Kopf-Hals-Karzinome hat sich in den letzten 20 Jahren trotz Optimierung der einzelnen Therapiemodalitäten kaum verbessert. Rund die Hälfte der Patienten haben zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits Halslymphknotenmetastasen, deren Vorliegen über die Prognose entscheidet. Nur 30–40% der Patienten mit lokal fortgeschrittenen Karzinomen überleben die folgenden 5 Jahre. Das Kapitel beschreibt die pflegerischen Herausforderungen von Patienten mit Radio-/Chemo- oder operativen Therapien und geht insbesondere auf die verschiedensten spezifischen Einschränkungen in der Therapie- und Nachsorgephase ein. Besonders das Thema Tracheotomie/Laryngektomie wird abgehandelt.
A. Hinck, C. Fischer
30. Operative Eingriffe an der Brust
Zusammenfassung
Bei der operativen Behandlung von Brustkrebs stehen heute brusterhaltende Operationen im Vordergrund. Muss der gesamte Brustdrüsenkörper entfernt werden, stehen verschiedene rekonstruktive Verfahren zu Verfügung. Die Vielfalt an Behandlungsmöglichkeiten verstärkt den Bedarf an Information und Unterstützung durch ein multiprofessionelles Behandlungsteam. Dieses Kapitel beschreibt die operativen Behandlungsmöglichkeiten bei Brustkrebs und die damit verbundenen pflegerischen Aufgaben.
A. Günthert, M. Eicher, M. Biedermann
31. Stomaversorgung und Beratung
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden verschiedene Stomaanlagen und -arten sowie ihre Funktion beschrieben. Die präoperative Phase mit Patientengespräch und Stomamarkierung wird detailliert erläutert. In der postoperativen Phase liegt besonderes Augenmerk auf der Pflege, den verschiedenen Versorgungsmaterialien und ihren Einsatzbereichen. Eventuell auftretende Frühkomplikationen werden beschrieben und Lösungsvorschläge aufgezeigt. Die Bedeutung der Übernahme der Selbstversorgung, der Überleitung in den häuslichen Bereich sowie das Entlassungsmanagement bei Stomapatienten wird verdeutlicht. Spätkomplikationen werden mit Erscheinungsbild, Ursache und Therapievorschlag vorgestellt. Die spezielle Problematik onkologischer Patienten mit Stoma wird dargestellt. Weitere Themen sind Medikamenteneinnahme, Irrigation, Abführmaßnahmen, Ernährung und psychosoziale Aspekte.
S. Summa, G. Hofmann, K. Matzel, A. Fleischmann
32. Notfälle in der Onkologie
Zusammenfassung
Die rasche Erkennung und Behandlung onkologischer Notfälle kann helfen, schwere Schäden zu vermeiden und wesentlich zur Genesung der Patienten beitragen. Pflegerische Maßnahmen sind primär so anzuwenden, dass lebensnotwendige Organfunktionen erhalten bzw. möglichst rasch wieder hergestellt werden. Dabei ist das Zusammenspiel verschiedener Berufsgruppen unter Einbindung des Patienten und ggf. seines Umfelds häufig von großer Bedeutung.
C. Renner, A. Beylich

Psychoonkologie

Frontmatter
33. Kommunikation in der Onkologie
Zusammenfassung
Die Kommunikation mit an Krebs erkrankten Menschen und ihren Angehörigen stellt hohe Anforderungen an die Betreuenden. Die existenzielle Bedrohung prägt den Kontakt mit Betroffenen, eigene Abwehrmechanismen und Hilflosigkeit müssen erkannt und überwunden werden. Ungenügende Kommunikation wirkt sich nachteilig auf die Qualität der Behandlung und Versorgung von Patienten aus: Es entstehen Missverständnisse, die zu Enttäuschung und Vertrauensverlust bis hin zu Beziehungs- oder Behandlungsabbrüchen führen. Andererseits kann durch patientenzentrierte Kommunikation, die gezielt auch die Patientensicht einbezieht, überprüft werden, welche Bedeutung die Erkrankung hat, wie vermittelte Informationen aufgenommen wurden und wie Patienten bei der Verarbeitung der Krebserkrankung und ihren Folgen wirksam unterstützt werden können. Das Kapitel stellt die besonderen Anforderungen und auch Schwierigkeiten in der Kommunikation mit Krebskranken und ihren Angehörigen dar, beschreibt die Prinzipien patientenzentrierter Kommunikation und gibt Hinweise zur Gestaltung der Gesprächsführung, immer mit Fokus auf den spezifischen Aufgaben und Möglichkeiten der Pflegenden, veranschaulicht durch Beispiele aus der Praxis.
L. Dietrich, M. Keller
34. Psychoonkologie
Zusammenfassung
Psychoonkologie ist die Lehre von den Wechselwirkungen zwischen psychischen und sozialen Prozessen einerseits und Entstehung sowie Verlauf von Tumorerkrankungen andererseits. Ihre Ziele in der Versorgungspraxis sind die Unterstützung der Krankheitsverarbeitung, die Erhaltung der Lebensqualität, die Prävention und Behandlung von psychischen Folgestörungen und die soziale Reintegration durch Begleitung, Beratung und psychoonkologische Interventionen. Psychoonkologische Betreuung ist gemeinsame Aufgabe von Pflegenden, Ärzten und psychosozialen Fachkräften mit psychoonkologischer Expertise. Das Kapitel gibt einen Überblick über Entwicklung, Aufgaben und Methoden der Psychoonkologie, über den Forschungsstand und über psychoonkologische Betreuungsangebote.
S. Mamié, L. Dietrich

Spezielle Bereiche der onkologischen Pflege

Frontmatter
35. Geriatrische Onkologie
Zusammenfassung
Die Zahl alter Menschen, und damit die Zahl alter Patienten mit Krebserkrankungen, wird weiter zunehmen. Da Altern ein heterogener Prozess ist, gilt es die individuellen Defizite und Ressourcen eines Patienten in einem strukturierten Prozess, dem geriatrischen Assessment, zu erfassen. Ziel ist es, eine der individuellen Situation Rechnung tragende Therapieplanung zu ermöglichen. Ein therapeutischer Nihilismus aufgrund des Alters ist nicht gerechtfertigt. Das Kapitel beschreibt die mit dem Altern assoziierten zusätzlichen Probleme und Herausforderungen in der Behandlung von Krebserkrankungen. Dargestellt werden auch die etablierten Assessment-Instrumente, die der Erfassung der Situation und der entsprechenden Planung der Versorgung dienen.
Ulrich Wedding
36. Pädiatrische Onkologie
Zusammenfassung
Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen zeigt einige Besonderheiten gegenüber der Behandlung von Erwachsenen: Das Krankheitsverständnis der jungen Patienten ist altersabhängig – entsprechend differenziert müssen Pflegende darauf eingehen können. Die Bedürfnisse der Eltern und Geschwister sind bei der Betreuung besonders zu berücksichtigen. Auch treten bei pädiatrischen Patienten spezifische Nebenwirkungen auf, die ein gezieltes Symptommangement erfordern.
G. Finkbeiner, E. Bergsträsser
37. Häusliche Betreuung und Pflege von Tumorpatienten
Zusammenfassung
Bei Krebs als chronischer Erkrankung verbringen die Patienten einen großen Teil ihrer Krankheitszeit zu Hause und nicht im Krankenhaus. Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, dass Patienten und Angehörige mit den Auswirkungen von Krankheit, Therapie und Therapienebenwirkungen auch zu Hause zurechtkommen (Selbstmanagement) und dabei professionelle Unterstützung erhalten. Dieses Kapitel möchte v. a. sensibilisieren für spezifische Fragestellungen zu Hause sowie die besonderen Möglichkeiten, die die häusliche Pflege bietet.
S. Schmidt, H. Stoll
38. Klinische Krebsforschung
Zusammenfassung
Für in der Onkologie tätige Pflegende ist es wichtig, die wesentlichen Prinzipien der klinischen Krebsforschung zu kennen, denn Pflegende wirken häufig an klinischen Studien mit und stellen für Patienten eine wichtige Informationsquelle dar. Forschung muss zwei Voraussetzungen erfüllen: Sie muss die bestehenden Lehrmeinungen ständig infrage stellen und jedem möglichen Ergebnis gegenüber unvoreingenommen sein. Speziell für die Einführung neuer Medikamente in der Onkologie wurde ein systematisches, stufenweises Verfahren entwickelt. In der Phase I wird die für den Menschen noch verträgliche Dosis definiert. In der Phase II wird die gefundene Dosis bei definierten Erkrankungen eingesetzt, um Information über die Wirksamkeit und weitere über die Toxizität zu erhalten. In der Phase III erfolgt ein Vergleich mit der bisher als Standard geltenden Therapie. Dieses schematische Vorgehen galt/gilt für die Entwicklung zytotoxischer Substanzen, die klassischen Zytostatika, hingegen ist für die klinische Prüfung von auf bestimmte Zielstrukturen, sog. Targets, ausgerichteten Therapien entscheidend, dass der erwartete Effekt des Therapeutikums am Tumor gefunden bzw. seine Auswirkung auf den Tumorträger erfasst wird.
C. Dittrich, K. Düchler

Häufige Tumoren: Symptome, Diagnostik, Therapie

Frontmatter
39. Tumoren der Atemwege und der Pleura
Zusammenfassung
Das Kapitel fasst die wesentlichen Aspekte zu Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose bei bösartigen Tumoren der Atemwege und der Pleura entsprechend dem aktuellen Wissensstand zusammen: Larynxkarzinom, Bronchialkarzinome und Pleuramesotheliom.
A. Gaisser, M. Pless
40. Tumoren des Verdauungstrakts
Zusammenfassung
Im Januar 2017 wurde die 8. Auflage der TNM-Klassifikation veröffentlicht (TNM-8), durch die sich bei einigen Tumoren Änderungen ergeben. Bis Ende 2017 wird das Staging der Patienten aber noch nach TNM-7 durchgeführt, und Therapieentscheide werden auf dieser Grundlage getroffen.
A. Wicki, T. Kroner
41. Mammakarzinom und gynäkologische Tumoren
Zusammenfassung
Das Kapitel fasst die wesentlichen Aspekte zu Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose bei Mammakarzinom und gynäkologischen Tumoren - Zervix- und Portiokarzinom, Endometriumkarzinom und Ovarialkarzinom - entsprechend dem aktuellen Wissensstand zusammen.
A. Gaisser
42. Urologische Malignome
Zusammenfassung
Das Kapitel fasst die wesentlichen Aspekte zu Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose bei urologischen Malignomen entsprechend dem aktuellen Wissensstand zusammen: Prostatakarzinom, Harnblasenkarzinom, Nierenzellkarzinom und Hodentumoren.
C. Schubert
43. Leukämien und Lymphome
Zusammenfassung
Das Kapitel fasst die wesentlichen Aspekte zu Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose bei Leukämien und Lymphomen entsprechend dem aktuellen Wissensstand zusammen.
T. Kroner, U. Schanz, A. Gaisser
44. Seltenere solide Tumoren
Zusammenfassung
Das Kapitel fasst die wesentlichen Aspekte zu Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose bei Weichteilsarkomen, primären Hirntumoren, Melanom und CUP-Syndrom entsprechend dem aktuellen Wissensstand zusammen.
B. Fuchs, T. Kroner, S. Hofer, A. Gaisser
45. Häufige Tumoren im Kindesalter
Zusammenfassung
Das Kapitel fasst die wesentlichen Aspekte zu Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prognose bei im Kindesalter – akute lymphatische Leukämie, Neuroblastom, Medulloblastom – entsprechend dem aktuellen Wissensstand zusammen.Eine Einführung in die spezifischen medizinischen und pflegerischen Aspekte der Onkologie im Kindesalter vermittelt 7 Kap. 36.
E. Bergsträsser
Backmatter
Metadaten
Titel
Onkologische Krankenpflege
herausgegeben von
Anita Margulies
Dr. med. Thomas Kroner
Andrea Gaisser
Irène Bachmann-Mettler
Copyright-Jahr
2017
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-53955-2
Print ISBN
978-3-662-53954-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-53955-2