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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

28. Neisserien

verfasst von : Johannes Elias

Erschienen in: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Zum Genus Neisseria zählen die jeweils humanpathogenen Gonokokken und Meningokokken. Daneben existieren zahlreiche meist harmlose, kommensalische Neisserienarten. Neisserien besiedeln diverse Schleimhäute etwa des Respirations- und Gastrointestinaltrakts. Die Übertragung erfordert sehr engen Kontakt, da die diese Bakterien wenig umweltresistent sind und meist nur kurz außerhalb ihres Habitats überleben können. Neisserien stehen über transformationsbedingten horizontalen Genaustausch miteinander in Verbindung, wodurch die Bildung neuer Virulenztypen begünstigt wird. Die Entdeckung ihres ersten Vertreters, Neisseria gonorrhoeae, durch den deutschen Bakteriologen Albert Neisser geht auf das Jahr 1879 zurück. Im Gegensatz zu Gonokokken bilden Meningokokken eine Polysaccharidkapsel aus, die eine Serumresistenz vermittelt. Durch vorübergehendes Abschalten der Kapselbildung vermögen Meningokokken (ebenso wie Gonokokken) epitheliales Gewebe zu infiltrieren. Einmal in der Blutbahn angelangt, können Meningokokken, durch ihre Kapsel geschützt, eine Sepsis (Waterhouse-Friderichsen-Syndrom) auslösen. Neisserien sind Gegenstand der Erforschung grundlegender Pathogenitätsmechanismen wie der antigenen Variation, der Bildung retraktiler Typ-IV-Pili, einer Kapsel und funktionell variabler Oberflächenproteine.
Literatur
Zurück zum Zitat Elias J, Frosch M, Vogel U; Neisseria (2019) In: Carroll KC, Pfaller MA, Landry MK, McAdam AJ, Patel R, Richter SS, Warnock DW (Hrsg) Manual of clinical microbiology, 12. Aufl. ASM Press, Washington, DC Elias J, Frosch M, Vogel U; Neisseria (2019) In: Carroll KC, Pfaller MA, Landry MK, McAdam AJ, Patel R, Richter SS, Warnock DW (Hrsg) Manual of clinical microbiology, 12. Aufl. ASM Press, Washington, DC
Metadaten
Titel
Neisserien
verfasst von
Johannes Elias
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-61385-6_28