Zusammenfassung
In diesem Kapitel soll es um Interventionen gehen, die sich primär auf Erwachsene in ihrer Rolle als Elternteil(e) konzentrieren. Nach einer Darstellung von Erziehungsstilen und dem Zusammenhang von erziehungs- und beziehungsrelevanten Dimensionen zur psychischen Gesundheit von Kindern werden sechs unterschiedliche Programme (Gordon Family Effectiveness Training, KES, Kess erziehen, SAFE®, STEP und Triple P) kurz dargestellt. Die Programme unterscheiden sich in ihrem Schwerpunkt, ihrer theoretischen Verankerung und auch der Zielgruppe. Die Auswahl der hier berücksichtigten Programme richtet sich dabei primär nach der Verfügbarkeit im deutschen Sprachraum unter Berücksichtigung des Bemühens, möglichst unterschiedliche Herangehensweise zu illustrieren. Deutlich wird die Vielfalt der Ansätze und ein in den letzten Jahren aufkommendes Bemühen, aus unterschiedlichen Programmen wirksame Komponenten (z. B. die Förderung einer positiven Eltern-Kind Interaktion als eine programmübergreifend relevante Programmkomponente) zu abstrahieren oder auch Strategien zu identifizieren, die wahrscheinlicher mit stärkeren Effekten einhergehen (wie z. B. positive Verstärkung). Der Einbezug der Väter stellt auch weiterhin eine Herausforderung für die Programme dar, ebenso wie die Frage, ob man (deutschsprachige) zielgruppenspezifische Adaptationen jedes Mal entwickeln müsste oder auf einen vorhandenen Prototyp einer Intervention zurückgreifen könnte.