Zusammenfassung
Auch wenn eine ursächliche Demenzbehandlung und eine voll wirksame Prävention die nächsten Jahrzehnte wohl nicht in Aussicht stehen, gibt es keinen Anlass für Nihilismus. Prävention ist möglich. Diagnose und Behandlung der Komorbiditäten fördern Mobilität, Kognition und Befinden. Krankenhauseinweisungen von Menschen mit Demenz gilt es zu vermeiden, präoperativ ist das kognitive OP-Risiko einzuschätzen. Evidenzgestützte, generalisierbare Handlungsempfehlungen existieren derzeit nicht. Ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Betroffenem und Arzt sowie eine individualisierte Behandlung sind daher umso wichtiger. Differenziertes Vorgehen, eingebettet in einfühlsame Gesprächsführung und Beratung, ist Basis einer präventiven Strategie. Eine genaue Diagnose sichert Leistungen der Kranken- und Pflegeversicherung, erlaubt einen zielgerichteten Einsatz von Angeboten, stellt den erhöhten Ressourcenaufwand dar und wirkt entlastend, weil sie die Symptome der Krankheitsentität „beim Namen nennt“.