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01.06.2015 | Originalien
CPR im Weltall
Bekannte Techniken zur kardiopulmonalen Reanimation in Schwerelosigkeit
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 4/2015
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Hintergrund
Aufgrund der guten medizinischen Selektion, des meist jungen Alters und der engmaschigen, intensiven medizinischen Betreuung sind relevante medizinische Probleme bei Astronauten im Weltall vergleichsweise selten. Nichtsdestotrotz besteht die Möglichkeit, dass ein Astronaut in Schwerelosigkeit einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet und reanimiert werden muss. Ziel der systematischen Untersuchung war die Zusammenstellung und Analyse verschiedener, bekannter und publizierter Techniken zur kardiopulmonalen Reanimation (CPR) unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit.
Material und Methoden
Systematische Analyse mit definierten Kriterien in der Datenbank PubMed (http://www.pubmed.com). Verwendet wurden die Suchbegriffe („Reanimation“ oder „CPR“ oder „Resuscitation“) und („Space“ oder „Microgravity“).
Ergebnisse
Durch die Literatursuche mit den angegebenen Suchbegriffen wurden insgesamt 5 unterschiedliche Techniken zur kardiopulmonalen Reanimation in der Schwerelosigkeit [Microgravity (simuliert) oder Weltall (real)] identifiziert: 1) Standardtechnik, 2) Stradling-manoeuver-Technik, 3) Reverse-Bear-Hug-Technik, 4) Evetts-Russomano-Technik, 5) Handstand-Technik. Alle Studien wurden entweder im Parabelflug oder unter simulierten Bedingungen auf der Erde durchgeführt. Keine Studie wurde unter realen Bedingungen im Weltall durchgeführt.
Schlussfolgerungen
Hinsichtlich der Reanimationsqualität scheint die Handstand-Technik am besten geeignet zu sein, um einen Herz-Kreislauf-Stillstand in der Schwerelosigkeit zu behandeln. Bei ungünstigen räumlichen Verhältnissen und einer Nichtanwendbarkeit der Handstand-Technik stellt die Evetts-Russomano-Technik eine adäquate Alternative bei nur minimal schlechterer Reanimationsqualität dar.