Zusammenfassung
Bei einer Subgruppe adipöser Patienten besteht zusätzlich eine Essstörung, die sog. „Binge-Eating-Störung“ (BES). Hierbei kommt es durchschnittlich mindestens einmal pro Woche zu Essanfällen bei denen – begleitet von einem Gefühl des Kontrollverlusts – große Nahrungsmengen verschlungen werden. Therapiekonzepte bei Adipositas in Kombination mit einer BES erfordern die Kombination von Elementen aus verschiedenen Interventionsansätzen und sollten ein eher konsekutives Vorgehen beinhalten, das die Behandlung der Essstörung bzw. Essanfälle an den Anfang stellt, anstatt primär auf eine Gewichtsabnahme abzuzielen. Das Kapitel gibt einen Überblick über die therapeutischen Implikationen beim Vorliegen einer komorbiden Binge-Eating-Störung bei bestehender Adipositas.