01.06.2015 | geriatrie
Zweiter Weltkrieg und pflegerische Versorgung heute
Einfluss von Kriegstraumatisierungen auf professionelle Pflegesituationen
Erschienen in: PRO CARE | Ausgabe 5/2015
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Hintergrund
In dieser Studie wird erstmals empirisch untersucht, ob und inwiefern sich Spätfolgen von Traumatisierungen im Zweiten Weltkrieg bei nicht von den Nationalsozialisten (NS) verfolgten Deutschen auf professionelle Pflegesituationen auswirken.
Methode
Es wurden 105 professionelle Pflegekräfte aus Nordrhein-Westfalen (NRW) standardisiert zum Einfluss von Kriegstraumatisierungen auf ihren pflegerischen Arbeitsalltag befragt.
Ergebnisse
In ihrem Arbeitsalltag haben 82 Prozent der befragten Pflegekräfte bereits einen kriegstraumatisierten Menschen gepflegt. Dass sich die Kriegstraumatisierung der Pflegebedürftigen auf ihren Arbeitsalltag ausgewirkt hat, gaben 77 Prozent der Studienteilnehmer an. Es schätzten 63 Prozent der Befragten die Bedeutung einer Kriegstraumatisierung für den Arbeitsalltag als hoch ein. Moniert wurden mangelndes Wissen und Sensibilität der eigenen Profession gegenüber dem Thema.
Schlussfolgerungen
Vor dem Hintergrund der geschilderten Ergebnisse scheinen die Sensibilisierung sowie die fachliche Aus- und Weiterbildung von Pflegepersonal hinsichtlich des Umgangs mit (kriegs-)traumatisierten Menschen erforderlich, um Betroffene adäquat zu versorgen.