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Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 1/2021

01.02.2021 | Themenschwerpunkt

Verbesserung von Hospizkultur und palliativer Kompetenz in Altenpflegeeinrichtungen durch die Kooperation mit einem ambulanten Hospizdienst

Ein Praxisbeispiel

verfasst von: Dr. Susanne Frewer-Graumann, Anne-Katrin Teichmüller

Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 1/2021

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Zusammenfassung

Hintergrund

Menschen vor dem Hintergrund einer progredienten, wahrscheinlich tödlich verlaufenden Erkrankung zu größtmöglicher Lebensqualität zu verhelfen, ist das Ziel von Palliative Care. Der Einsatz der Maßnahmen orientiert sich dabei radikal an den Bedürfnissen der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Obwohl Altenpflegeeinrichtungen in Deutschland bereits der zweithäufigste Sterbeort sind, erfahren Bewohner*innen hier noch nicht verlässlich die hospizliche Begleitung und palliative Versorgung, wie sie diese benötigen.

Ziel der Arbeit

In einem Forschungsprojekt wurde die Kooperation zwischen einer Altenpflegeeinrichtung und einem ambulanten Hospizdienst untersucht. Dieser Beitrag geht der Frage nach, wie die Kooperation mit dem ambulanten Hospizdienst und die damit einhergehende Begleitung dazu beitragen können, Hospizkultur und palliative Kompetenz in einer Altenpflegeeinrichtung positiv zu verändern.

Material und Methoden

Es wurden 23 leitfadengestützte Interviews mit Bewohnern/Bewohnerinnen, Angehörigen und Mitarbeitenden der Altenpflegeeinrichtung geführt. Die Auswertung erfolgte mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring.

Ergebnisse

Die Kooperation mit dem ambulanten Hospizdienst kann einen wichtigen Beitrag zur Enttabuisierung von Sterben und Tod in der Einrichtung leisten. Sie kann dabei helfen, das Bewusstsein der Mitarbeitenden zu erhöhen und eine hospizliche Haltung zu entwickeln.

Schlussfolgerung

Für eine gelingende Kooperation müssen die Rollen der an der Versorgung und Begleitung beteiligten Personen geklärt werden. Bewohner*innen sollten dabei unterstützt werden, ihre eigenen Vorstellungen einzubringen.
Fußnoten
1
Eine ausführliche Diskussion der Begrifflichkeit findet sich bei Schwenk [12, S. 41 ff.]. Die Autorin verweist hier in Anlehnung an Gronemeyer [4] sowie Heller und Kittelberger [7] auf Bestrebungen, integrative Begriffe für die Kommunikation der Hospizbewegung, die überwiegend von Frauen getragen wird, mit der eher männlich dominierten Palliativmedizin zu nutzen.
 
2
Dieses und nachfolgende Zitate wurden zur besseren Lesbarkeit geglättet. M steht dabei für Mitarbeitende/Mitarbeitender, A für Angehörige/Angehöriger und B für Bewohner*in.
 
Literatur
1.
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Zurück zum Zitat Thesing T (2009) Betreute Wohngruppen und Wohngemeinschaften für Menschen mit geistiger Behinderung Bd. 4. Lambertus, Freiburg i. Br. Thesing T (2009) Betreute Wohngruppen und Wohngemeinschaften für Menschen mit geistiger Behinderung Bd. 4. Lambertus, Freiburg i. Br.
Metadaten
Titel
Verbesserung von Hospizkultur und palliativer Kompetenz in Altenpflegeeinrichtungen durch die Kooperation mit einem ambulanten Hospizdienst
Ein Praxisbeispiel
verfasst von
Dr. Susanne Frewer-Graumann
Anne-Katrin Teichmüller
Publikationsdatum
01.02.2021
Verlag
Springer Medizin
Erschienen in
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie / Ausgabe 1/2021
Print ISSN: 0948-6704
Elektronische ISSN: 1435-1269
DOI
https://doi.org/10.1007/s00391-020-01803-5

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