Das Land Niedersachsen und die Pflegekammer Niedersachsen arbeiten bei der Bewältigung der Corona-Krise Hand in Hand. Eingerichtet wird eine zentrale Meldestelle für Pflegefachpersonen und Hilfskräfte.
Ab sofort können sich Pflegefachpersonen als Freiwillige zur Bewältigung der Corona-Krise bei der Pflegekammer Niedersachsen melden. Zu diesem Zweck hat die Kammer in Abstimmung mit dem Land eine Meldestelle für Pflegefachpersonen, die aus dem Beruf ausgeschieden sind, eingerichtet. Insbesondere Pflegefachpersonen sind aufgerufen, sich bevorzugt per E-Mail unter corona@pflegekammer-nds.de bei der Pflegekammer zu melden.
„Das Gesundheitssystem wird in den nächsten Wochen und Monaten möglicherweise an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit kommen. Dann wird jede Hilfe gebraucht. Deshalb wollen wir schon jetzt ein Verzeichnis von Personen aufstellen, die in der Pflege aushelfen oder wichtige Hilfstätigkeiten übernehmen können“, sagt Kammerpräsidentin Nadya Klarmann. Die Kammer weist ausdrücklich darauf hin, dass die Daten nicht für eine Registrierung als Pflegefachperson nach dem Pflegekammergesetz genutzt und auch nicht mit den vorliegenden Daten abgeglichen werden.
Das Land Niedersachsen geht davon aus, dass die Anzahl der coronabedingten schweren Krankheitsverläufe in den nächsten Wochen dramatisch ansteigen wird. Das Angebot an Zeitarbeitskräften ist so gut wie ausgeschöpft. Viele Pflegende sind aufgrund der Arbeitsbedingungen in den vergangenen Dekaden aus dem Beruf ausgestiegen. Laut der PflegeComeBack-Studie aus dem Jahr 2018 liegt die Zahl der potenziellen Rückkehrer bei 120.000 bis 200.000 ausgebildeten Pflegekräften. „Diese stille Reserve könnte dazu beitragen, die Versorgung zu sichern und Leben zu retten“, sagt Klarmann. Schon jetzt melden sich täglich ehemalige Pflegende in der Geschäftsstelle der Pflegekammer, um ihre Hilfe und Unterstützung anzubieten.
Interessierte sind aufgefordert, eine kurze Nachricht an corona@pflegekammer-nds.de zu schicken unter Angabe folgender Informationen: Name, Alter, Kontaktdaten (Telefon + E-Mail), Qualifikation, Weiterbildung und bevorzugter Einsatzort. Die Geschäftsstelle sammelt und ordnet diese Anfragen, um die Daten bei Bedarf sehr schnell den regionalen Krisenzentren zur Verfügung stellen zu können. Das Freiwilligenregister diene ausschließlich dazu, bei Bedarf zusätzliche personelle Ressourcen verfügbar zu haben. Es bestehe keine Verpflichtung, aber auch keine Garantie für einen späteren Einsatz, so die Kammer. Die Daten werden nach der Krise umgehend gelöscht.