Am Ostermontag wurde der Krankenhaus-Rettungsschirm "zugeklappt". Pandemiebedingte Ausgleichszahlungen für die Krankenhäuser entfallen. Der Präsident der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz sieht dadurch auch erhebliche Mehrbelastungen auf die Pflegenden zukommen.
Durch das Ende des Rettungsschirms könnte sich auch die Arbeitsbelastung für die Mitarbeitenden in den Kliniken deutlich erhöhen, befürchtet Markus Mai.
Das Auslaufen des Rettungsschirms führe durch die finanziellen Auswirkungen für die Krankenhäuser zu einer erheblichen Mehrbelastung der beruflich Pflegenden in den Einrichtungen, erläuterte Kammerpräsident Markus Mai in der vergangenen Woche. Denn um die Finanzierungsbasis zu sichern, seien die Krankenhäuser gezwungen, die Fallzahlen deutlich zu erhöhen.
„Während die zuständigen Entscheidungsträger bei ihren Familien das Osterfest begehen, schleppen sich die noch verbliebenen Pflegefachpersonen sowie viele weitere Krankenhausbeschäftigte in den Feiertagsdienst, um wenigstens das Nötigste noch zu erledigen“, so Mai weiter.
Desolate Lage droht weiter zu eskalieren
Er verwies auf die bereits jetzt vielerorts unerträgliche Arbeitsbelastung aufgrund von Personalausfällen und zahlreicher unbesetzter Stellen. Diese laufe nun Gefahr, sich noch weiter zu erhöhen. Die Folge sei eine „weitere Befeuerung der desolaten Lage“ in weiten Teilen der gesundheitlichen Versorgung.
Mai appellierte „mit Nachdruck“ an die Bundesregierung, den Krankenhausrettungsschirm – analog den Regelungen in der Alten- oder Eingliederungshilfe – schnellstmöglich weiter- und bis mindestens Juni 2022 fortzuführen. Alles andere würde die Belastung für das Pflegepersonal weiter eskalieren und sei unverantwortlich.
Personalausfälle machen den Kliniken zu schaffen
Am Donnerstag vergangener Woche hatte bereits der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Dr. Gerald Gaß gegenüber der Ärzte Zeitung sein Unverständnis für das Auslaufen des Rettungsschirms deutlich gemacht: „Das Ende der Ausgleichszahlung ist ein politisch falsches Zeichen". Die Krankenhäuser seien noch weit von einem Normalbetrieb entfernt, die Pandemie noch nicht vorbei. Insbesondere Personalausfälle machten den Häusern immer noch extrem zu schaffen, betonte Gaß. (ne)