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24.03.2021 | Sars-CoV-2 | Nachrichten

Intensivmediziner begrüßen Lockdown-Verlängerungen

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Die in der Ministerpräsidentenkonferenz vom 22. März beschlossenen Maßnahmen zur Verlängerung des Lockdowns werden insbesondere von Intensivmedizinern begrüßt. Denn seit Tagen steige die Zahl der Patienten auf den Intensivstationen wieder.

Insbesondere den STOP-Lockdown über die Ostertage und die erweiterte Testung in den Schulen erachten die Experten der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN) und der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) als sinnvoll. Die Intensivmediziner hatten in den vergangenen Tagen darauf hingewiesen, dass es weiterhin Maßnahmen brauche, die zur Kontaktreduzierung führten, damit ausreichend Kapazitäten zur Behandlung von Patienten mit schweren COVID-19-Verläufen auf Intensivstationen bleiben.

„Der STOP-Lockdown in Kombination mit einem erweiterten Teststrategie, insbesondere in den Schulen, und einer Beschleunigung des Impftempos unter Einbeziehung der Hausärzte ist eine der wichtigsten Maßnahmen der Bundesregierung und Ministerpräsidenten in der B 1.1.7-Pandemie, die eine neuen Qualität in der Verbreitung und Schwere der Erkrankung darstellt“, erklärt DGIIN-Präsident Professor Christian Karagiannidis. Derzeit sind in ganz Deutschland rund 3000 Intensivbetten mit COVID-19-Patienten belegt, das ist vergleichbar mit der Spitze der ersten Welle im Frühjahr 2020. Vor diesem Hintergrund begrüße die DGIIN die jetzt getroffenen Beschlüsse.

„Impfen, impfen, impfen – das ist das Gebot der Stunde“, betont Professor Uwe Janssens, Generalsekretär der DGIIN. „Auch wenn die Impfdosen der drei in Deutschland zur Verfügung stehenden Präparate aktuell nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, ist die gute Nachricht, dass der Impfstoff der Firma AstraZeneca wieder freigegeben wurde. Hier gilt es, auf die sehr seltene Nebenwirkung einer Hirnvenenthrombose zu achten und entsprechende Symptome rasch weiter abzuklären“, so der Intensivmediziner.

Dr. Matthias Kochanek, Präsident-Elect der DGIIN, verweist auf die besonderen Herausforderungen für die Mitarbeiter: „Das Personal ist extrem müde und an seiner Belastungsgrenze angekommen.“ Neben den beschlossenen Maßnahmen käme es jetzt einmal mehr auf die Vernunft des Einzelnen an. Bereits bei kleinsten Symptomen sollten die Menschen sich testen lassen. Dies gelte auch für die Rückkehr von einer Reise, wenn nicht ohnehin ganz darauf verzichtet werden könne.

Angespannte Situation auf Intensivstationen

„Unsere Zahlen steigen leider seit einigen Tagen wieder. Bereits jetzt liegen mehr als 3.100 Intensivpatienten mit COVID-19 auf der Intensivstation. So starten wir in die dritte Welle auf dem Niveau des Hochpunktes der ersten – und das macht uns trotz aller Erfahrung nach einem Jahr Pandemie als Intensivmediziner schon große Sorgen", erklärt DIVI-Präsident Prof. Gernot Marx. Er wünscht sich außerdem von der Politik Fahrpläne für die nächsten Monate. Denn er sei überzeugt davon, dass viele Menschen den Lockdown im April besser aushalten, wenn sich Möglichkeiten für den Sommer abzeichnen würden. „Was kann unter welchen Bedingungen möglich sein? Wie viele Tests sind verfügbar? Wann ist mein Impftermin – wer diese Antworten kennt, ist auch heute bereit, sich besser an Regeln zu halten, um dieses große Ziel von mehr Bewegungsfreiheit nicht zu verspielen. Wer somit als Familie bereit ist, sich über Ostern nicht zu treffen, weil der Glaube an das Treffen im Garten im Juni realistisch erscheint, der hilft auch sehr schwere Verläufe auf den Intensivstationen zu vermeiden“, so der DIVI-Präsident. (jb)

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