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17.09.2020 | Sars-CoV-2 | Nachrichten

ICN-Report: Pflegefachpersonen besonders gefährdet

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Mehr als 1.000 Pflegekräfte weltweit sind bereits COVID-19 zum Opfer gefallen. Das geht aus einem aktuellen Report des International Council of Nurses (ICN) hervor. Der DBfK bekräftigt daher erneut seinen Appell nach einem besseren Schutz der Pflegenden.

Der ICN hat gestern erschreckende Zahlen veröffentlicht: Demnach betreffen rund 10 Prozent aller bestätigten COVID-19-Fälle Beschäftigte im Gesundheitswesen, wobei es in den verschiedenen Ländern erhebliche Schwankungen gibt. Bereits mehr als 1.000 Pflegekräfte in 44 Ländern sind nachweislich an COVID-19 verstorben. Der ICN geht dabei von einer beträchtlichen Dunkelziffer aus. Der Report zu COVID-19 zeigt auf, dass Gesundheitspersonal und insbesondere Pflegende 

  • ein erhöhtes Infektionsrisiko tragen 
  • oft nicht ausreichend geschützt werden 
  • und aufgrund ihrer Tätigkeit Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt sind.

Zudem wird in weniger als der Hälfte der befragten Länder COVID-19 als Berufskrankheit anerkannt.

Priorität für Mitarbeiterschutz

Im Kontext des Welttags der Patientensicherheit, der in diesem Jahr unter dem Motto „Schutz des Gesundheitspersonals ist Patientenschutz“ steht, haben diese Zahlen besondere Brisanz:

„ICN-Geschäftsführer Howard Catton hat Recht, wenn er sagt, dass Regierungen einen Fehler machen, wenn sie die Gesundheit des Personals im Gesundheitswesen riskieren“, erklärt DBfK-Präsidentin Christel Bienstein, „denn damit riskieren sie zugleich die Gesundheit der Patientinnen und Patienten“. Im Falle von COVID-19 liege das auf der Hand.

Als deutsche Mitgliedsorganisation des ICN unterstützt der DBfK dessen Forderungen nach einer Priorisierung des Mitarbeiterschutzes. „Wir brauchen eine gute und einheitliche Datenerhebung der Infektionen, Erkrankungen und Todesfälle im Gesundheitswesen“, so Bienstein. Persönliche Schutzausrüstung, Schulungen zum Infektionsschutz und eine Teststrategie für das Personal müssten etabliert und COVID-19 weltweit als Berufskrankheit anerkannt werden. Bienstein weiter: „Nur wenn wir beruflich Pflegenden geschützt werden, können wir Menschen mit Pflegebedarf sicher versorgen und schützen.“

Bereits anlässlich der Mitgliederversammlung des ICN am 19. Juni 2020 war die hohe Gefährdung von Pflegefachpersonen durch Corona-Infektionen das dominierende Thema. Beklagt wurde auch die schlechte Datenlage zu COVID-19-Erkrankungen bei medizinischem Personal. (ne)

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