In der EU steht künftig ein fünfter Covid-Impfstoff zur Verfügung. Die EU-Kommission hat am Montag die Zulassung für die Vakzine des Herstellers Novavax erteilt. Zuvor hatte die Europäische Arzneimittelbehörde EMA grünes Licht gegeben.
Anders als bei den bisher in der EU zugelassenen Impfstoffen handelt es sich bei Nuvaxovid (NVX-CoV2373) um einen proteinbasierten Impfstoff. Dabei werden gentechnisch hergestellte Virusproteine, hier Spike-Proteine, verimpft. Die verabreichten Proteine werden im Körper des Geimpften als fremd erkannt und setzen dann - unterstützt durch einen Wirkungsverstärker (Adjuvans) - die gewünschte Immunreaktion mit Bildung von Antikörpern in Gang.
Damit unterscheidet sich die neue Vakzine von den bisher eingesetzten mRNA- und Vektorimpfstoffen. Bei letzteren werden die Bauanleitungen für das Spikeprotein in die Zellen an der Einstichstelle geschleust. Diese stellen für kurze Zeit Spikeproteine her und regen darüber die Immunreaktion und die Produktion von Antikörpern an.
Hohe Wirksamkeit
Nach eingehender Prüfung war gestern der EMA-Ausschuss für Human-Arzneimittel zu dem Schluss gekommen, dass die zu Nuvaxovid vorgelegten Daten „alle Kriterien der EU hinsichtlich Effektivität, Sicherheit und Qualität“ erfüllen.
In zwei großen klinischen Studien mit über 45.000 Teilnehmern wurde die Effektivität des Impfstoffs untersucht. Es habe sich gezeigt, dass Nuvaxovid Erwachsene wirksam gegen COVID-19 schütze, so die EMA. Insgesamt liege die Impfstoff-Wirksamkeit bei rund 90 Prozent.
Wie gut der neue Impfstoff gegen die Omikron-Variante des Virus wirkt, ist noch unklar. Als die Studien durchgeführt wurden, war die Alpha-Variante vorherrschend.
Der Impfstoff erhält wie die anderen Corona-Impfstoffe eine „bedingte Zulassung“. Sie ist an Auflagen geknüpft. (ne)