02.09.2020 | Teamwork + Education
Reanimation in luftiger Höhe – Aufgaben des Notarztes in Zusammenarbeit mit der Höhenrettung
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 7/2021
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Um 06:53 Uhr wurden Notarzt und Rettungsdienst mit dem Meldebild „Kreislauf/vitale Bedrohung“ alarmiert. Der Einsatzort befand sich auf einer 12 m2-Plattform, welche ins Spitzdach eines 6‑stöckigen Hauses eingelassen war und nur über eine schmale Leiter erreicht werden konnte. Das RTW-Team fand einen 55-jährigen männlichen Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand vor und begann umgehend mit der kardiopulmonalen Reanimation. Bei Eintreffen des Notarztes um 07:00 Uhr erfolgten bereits suffiziente BLS-Maßnahmen. Der „primary survey“ ergab keinen Anhalt für äußere Verletzungen bei Kreislaufstillstand mit einem GCS von 3. Anamnestisch war der Patient gegen 06:52 Uhr beobachtet ohne vorausgehende Beschwerden kollabiert. Die No-flow-Zeit wurde auf 6 min geschätzt. Die erste Rhythmusanalyse zeigte ein Kammerflimmern, das sich trotz ALS-Maßnahmen (Defibrillationen, Gabe von Adrenalin und Amiodaron) als therapierefraktär erwies. Nach der Atemwegssicherung mittels Endotrachealtubus zeigte sich ein endtidales CO2 zwischen 25 und 45 mm Hg. Fremdanamnestisch litt der Patient an einer KHK sowie einem insulinpflichtigen Diabetes mellitus. Die wahrscheinlichste reversible Ursache war ein akutes Koronarsyndrom, weshalb zunächst 300 mg ASS sowie 5000 IE Heparin i. v. appliziert wurden. Nach Ausschluss von Kontraindikationen wurde bei zu erwartender prolongierter Reanimation eine medikamentöse Thrombolyse mit 50 mg Tenecteplase i. v. durchgeführt. …Anzeige