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09.10.2023 | Rahmenbedingungen | Nachrichten

Fachkräftemangel auf der ITS: Gutachten zeigt Lösungen auf

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Wie lässt sich die Arbeitszufriedenheit in der Intensivpflege stärken und damit die Versorgung sichern? Das wollte das bayrische Gesundheitsministerium wissen und beauftragte eine wissenschaftliche Untersuchung. 

Intensiv-Pflegerin versorgt Corona-Patient  © Boris Roessler / dpa / picture allianceMit besseren Rahmenbedingungen will Bayern die Arbeit in der Intensivpflege attraktiver machen und einer Abwanderung von Fachkräften entgegenwirken. ©Boris Roessler / dpa / picture alliance

Gestützt auf ein Experten-Gutachten will der Freistaat Bayern dem Fachkräftemangel in der Intensivpflege begegnen. Wie Gesundheitsminister Klaus Holetschek am Freitag ankündigte, plant sein Ministerium ein eigenes Projekt zur Etablierung innovativer Dienstplanmodelle. Ziel sei es, künftig mehr auf die Freizeit-Ansprüche der Intensivpflegekräfte einzugehen.

Ein Handlungsplan, der Krankenhäuser bei einer effizienten Steuerung der Dienstpläne unterstützt, befindet sich laut Ministerium in der finalen Abstimmung. Damit sollen Dienstpläne passend zu den Tagesabläufen auf der jeweiligen Pflegestation und abgestimmt auf die Bedarfe der Belegschaft erstellt werden können.

Ein weiteres geplantes Projekt ist auf die Stärkung der Resilienz und Stresskompetenz von Intensivpflegekräften ausgerichtet.

Fachkräftemangel hat vielfältige Ursachen

Das am Freitag vorgestellte knapp 250 Seiten starke Gutachten zeigt laut Ministerium ein umfangreiches Bündel an Lösungsansätzen auf, mit denen Pflegekräfte in der intensivmedizinischen Versorgung wirksam unterstützt werden können. Erstellt wurde es von einem Team rund um den Bayreuther Gesundheitswissenschaftler Eckhard Nagel. Die Wissenschaftler*innen werteten dafür Statistiken, Studien sowie Experten-Interviews aus.

Nagel erklärte: „Die Ursachen für den Fachkräftemangel sind zwar vielfältig, lassen sich aber durch wissenschaftliche Analysen eindeutig identifizieren. Daraus haben wir Handlungsempfehlungen abgeleitet.“

Ein attraktiver Arbeitsplatz entstehe beispielsweise über umfassende Reformen der Arbeitszeitregelungen, den strategischen Ausbau des sozialen Arbeitsumfeldes, eine leistungsgerechte Bezahlung oder die Etablierung einer patientenzugewandten Digitalisierung. Besonderes Augenmerk sei auf Maßnahmen zu richten, die die Selbstbestimmung der Pflegenden im Arbeitsprozess, die Gemeinschaftsbildung und den Respekt im Arbeitsalltag spezifisch fördern.

Individuelle Bedürfnisse der Pflegekräfte berücksichtigen

Laut Ministerium untermauert das Gutachten insbesondere die Bedeutung von planungssicheren und zugleich flexiblen Dienstplänen. Dabei gelte es die individuellen Umstände und Bedürfnisse der einzelnen Pflegekräfte in Absprache mit dem Team bei Sicherstellung der Patientenversorgung zu berücksichtigen. Individuelle und verlässliche Arbeitszeiten führten zu mehr Gesundheit sowie Berufszufriedenheit. Dadurch könnte eine Abwanderung aus dem Pflegeberuf verhindert werden.

Gesundheitswissenschaftler Nagel bekräftigte: „In unserer modernen Arbeitswelt muss es gelingen, die Arbeitsbedingungen den heutigen Erwartungen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer anzupassen.“ (ne)

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