Anzeige
21.04.2023 | Originalien
Prävalenz, Inzidenz und prädiktive Faktoren von Vorhofflimmern (VHF) bei geriatrischen Patienten – eine prospektive Beobachtungsstudie
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 2/2024
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Hintergrund und Fragestellung
Vorhofflimmern (VHF) ist die häufigste kardiale Arrhythmie in der Gesamtbevölkerung. Die Prävalenz von VHF wurde in früheren Studien bereits mehrfach untersucht. Aufgrund der demografischen Altersentwicklung kommt der Betrachtung von geriatrischen Patienten eine besondere Bedeutung zu. Ziel dieser Analyse ist es zu ermitteln, bei wie vielen geriatrischen Patienten ein VHF bekannt ist (Prävalenz) und andererseits während eines stationären Aufenthalts neu detektiert wird (Inzidenz). Außerdem sollen prädiktive Faktoren für die Neudiagnose von VHF identifiziert werden.
Studienteilnehmer und Methoden
In einer monozentrischen, prospektiven Beobachtungsstudie werden von April 2021 bis April 2022 konsekutiv alle Neuaufnahmen in einer Fachklinik für Geriatrie in die Untersuchung eingeschlossen. Die Datenerhebung erfolgte unter Verwendung der digitalen Patientenakte. Bei allen Patienten erfolgt die Aufzeichnung eines 12-Kanal-EKG im Rahmen der Aufnahmeroutine sowie indikationsbezogen die eines 24-h-Langzeitelektrokardiogramms (LZ-EKG).
Ergebnisse
Insgesamt werden 1914 Studienteilnehmer eingeschlossen. Bei 715 (37,4 %) ist zum Aufnahmezeitpunkt ein VHF anamnestisch bekannt. Von den 1199 Patienten ohne VHF-Anamnese lässt sich bei 73 Patienten (6,1 %) ein VHF neu detektieren. Als signifikante Risikofaktoren werden in einer multivariaten Analyse das Alter > 80 Jahre (OR: 2,3) sowie die klinische Diagnose einer Herzinsuffizienz (OR: 3,5) identifiziert (jeweils p < 0,05).
Folgerung
Trotz der bereits hohen Prävalenz findet sich bei 6 % der geriatrischen Patienten ein neu detektiertes VHF. Als Risikofaktoren hierfür sind das Vorliegen einer Herzinsuffizienz und ein Alter > 80 Jahre von besonderer Bedeutung. Dies sollte beim VHF-Screening in dieser Patientenpopulation Berücksichtigung finden.