Zusammenfassung
Nach der Berlin-Definition bezeichnet das Polytrauma relevante Verletzungen von mindestens 2 Körperregionen mit einem AIS (Abbreviated Injury Score) ≥ 3 und zusätzlich mindestens einem pathologischen Wert folgender Parameter: Alter > 70 Jahre, systolischer Blutdruck < 90 mmHg, Bewusstlosigkeit am Unfallort (GCS ≤ 8), Azidose (BE ≤ 6), Koagulopathie (PTT ≥ 40, INR ≥ 1,4). Ursache der Mehrfachverletzungen ist bei über 80 % der Patienten ein Verkehrsunfall, häufig in den Abend- oder Nachtstunden sowie an Wochenenden. Betroffen sind v. a. jüngere Menschen. Das typische Verletzungsmuster ist in folgender Weise gekennzeichnet: Frakturen 76 %, Schädel-Hirn-Trauma 67 %, Thoraxtrauma 30 %, abdominelle Verletzungen 37 %, Beckenfrakturen 21 %, Wirbelsäulenverletzungen 14 %. Die durchschnittliche Beatmungsdauer Polytraumatisierter beträgt 9 Tage, die durchschnittliche Intensivbehandlung 11 Tage.