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18.02.2021 | Politik | Nachrichten

ICN fordert gerechten Zugang zur Corona-Impfung

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Hohe Infektionsraten und Tausende Todesfälle unter Pflegefachpersonen – der International Council of Nurses (ICN) fordert weltweit eine bevorzugte Impfung von beruflich Pflegenden gegen COVID-19. Zugleich kritisiert der Pflegeweltverband die ungleiche Verteilung der Impfstoffe scharf.

Die bevorzugte Impfung von Pflegefachpersonen schützt aus Sicht des ICN nicht nur die Mitarbeiter im Gesundheitswesen selbst. Er sorgt auch dafür, dass sie sich weiterhin um kranke Menschen kümmern können. Dies nicht zu tun, verschaffe dem Virus einen Vorteil, so ICN-Geschäftsführer Howard Catton anlässlich der 148. Tagung des WHO-Exekutivrates Ende Januar.

Catton rief die Regierungen zudem dazu auf, für eine gerechte Verteilung der Impfstoffe zu sorgen. Ansonsten würden sich die bereits jetzt vorhandenen eklatanten Unterschiede in der Gesundheitsversorgung zwischen armen und reichen Ländern weiter verschärfen.

Vor allem in Ländern mit niedrigem Einkommen ist der Mangel an Pflegefachkräften laut ICN besonders gravierend. Die Gesundheitssysteme dieser Länder könnten es sich am wenigsten leisten, noch mehr wertvolle Pflegekräfte zu verlieren.

Zwei Drittel aller Länder impfen noch nicht

Trotz der Forderung des ICN berichten zahlreiche Mitgliedsverbände über einen schleppenden Fortschritt der Impfkampagnen und eine ungleiche Verteilung der Vakzine. Weltweit sind laut ICN in zwei Dritteln aller Länder noch gar keine Impfprogramme gestartet. „Die Welt steht am Rande einer moralischen Katastrophe wegen des ungleichen Zugangs zur COVID-19-Impfung”, erklärte Catton und machte die Position des ICN deutlich: „Wir erwarten, dass Pflegekräfte und Mitarbeiter des Gesundheitswesens in Ländern mit niedrigem und mittleren Einkommen vor jungen Menschen ohne Gesundheitsrisiken in wohlhabenden Ländern geimpft werden.“

Am 12. Februar hat sich der ICN daher hinter eine WHO-Erklärung gestellt, die einen gerechten Zugang zur COVID 19-Impfung für alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen fordert . Der Weltbund der Pflegenden ruft zu einem globalen Ansatz bei COVID-19-Impfprogrammen auf. Dieser sollte nationale Grenzen ignorieren und vulnerable Gruppen sowie die Menschen, die im Gesundheitswesen für sie sorgen, priorisieren. (ne)

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