Nach drei Jahren Pandemie sind die letzten Corona-Schutzmaßnahmen am 7. April ausgelaufen. Für die Pflege war die Pandemie geprägt von enormer Verantwortung und wenig Mitsprache. Aus Sicht von DPR-Präsidentin Christine Vogler braucht es künftig mehr Mitbestimmung und eine Neuordnung von Kompetenzen.
DPR-Präsidentin Christine Vogler fordert als Lehre aus der Pandemie mehr Mitbestimmung für die Pflege und eine Neuordnung von Kompetenzen.
„Applaus und ein wenig bessere Bezahlung. Außerordentliche Arbeitsbelastung und wenig Unterstützung“ – DPR-Präsidentin Christine Vogler zog nach Ostern in der Ärzte Zeitung eine kritische Pandemie-Bilanz.
Die vergangenen drei Jahre seien für die professionell Pflegenden eine große Herausforderung gewesen. Vor allem ihnen sei die Last aufgebürdet worden, weitere Ansteckungen, Todesfälle oder Ausbrüche zu verhindern. Diese Last sei der Berufsgruppe auch deutlich länger zugemutet worden als allen anderen Gesellschaftsgruppen. „Mitgenommen wurden sie dabei kaum“, bemängelte Vogler in der Zeitung und verwies darauf, dass die professionelle Pflege auch in den Corona-Entscheidungsgremien kaum beteiligt war.
Know-how und Kompetenzen der Pflege wenig genutzt
Pflegende hätten funktionieren müssen und seien „fremdbestimmt“ gewesen. Das Know-how und die Kompetenzen von Pflegefachpersonen beispielsweise bei Fragen der Hygiene oder bei Impfungen sei hingegen kaum genutzt worden, so die DPR-Präsidentin weiter.
Voglers Lehren aus der Pandemie: „Erstens, beruflich Pflegende müssen im Rahmen von Selbstverwaltungsstrukturen mitentscheiden können. Zweitens, Deutschland benötigt eine komplette Kompetenzneuorientierung der Gesundheitsfachberufe – Pflege, Therapie, Medizin.“ (ne)