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2022 | Physiotherapie | Buch

Parietale Osteopathie

Über 60 Übungen für Automobilisation und Kräftigung

verfasst von: Clemens Ziesenitz

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Dieses Praxisbuch liefert Osteopathen und Physiotherapeuten Übungen für Patienten zur Automobilisation von Gelenkdysfunktionen und ergänzende Kräftigung für die stabilisierende Muskulatur. Sie suchen nach Übungsalternativen in verschiedenen Ausgangsstellungen? Sie fragen sich, was bei der Mobilisation der ersten Rippe mit Hilfe der Mm. Scaleni zu beachten ist? Oder ob sich die Greenman-Technik zur Behandlung einer ERS der Halswirbelsäule eignet? In diesem Buch werden Sie fündig!

Aus dem Inhalt:

• Grundlagen der Schmerzphysiologie

• Automobilisation für Dysfunktionen an Becken, Wirbelsäule und Rippengelenken

• Integrierende Stabilisationsübungen

• Indikationen, Kontraindikationen

Plus: Videos via Springer Nature MoreMedia-App und Handouts für Patienten!

Erweitern Sie Ihr Behandlungsrepertoire um über 60 effektive Eigenübungen, die Ihre Patienten ohne viel Aufwand in den Alltag integrieren können!

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung in die Schmerzphysiologie
Zusammenfassung
Entsprechend der Definition der Weltschmerzorganisation IASP (= International Association for the Study of Pain) ist Schmerz ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit einer tatsächlichen oder drohenden Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird. Die Qualität des Schmerzes, z. B. brennend, stechend, bohrend oder reißend, und seine Stärke wird mit dem Begriff „Sinneserlebnis“ umschrieben. Auf den emotionalen Teil weist der Begriff „Gefühlserlebnis“ hin. Die Schmerzproblematik war in der Geschichte der Menschheit stets von großer Bedeutung. Allerdings spielte die Unterscheidung von Nerven und Sehnen bei den hippokratischen Ärzten Griechenlands keine Rolle und findet erst beim römischen Arzt Galen eine Bestätigung. So übernahm er die Unterscheidung von harten, d. h. motorischen und weichen, d. h. sensiblen Nerven und erkannte den Zusammenhang von Gehirn, Rückenmark und peripheren Nerven. Er sah sie durch einen Spiritus animalis verbunden, der durch feinste Röhren das Gehirn erreicht. Erst im 18.Jahrhundert wurde diese Auffassung bei physiologischen Experimenten mit elektrischem Strom, den sog. Froschschenkelversuchen des italienischen Arztes Galvani, überwunden. Eine Neurophysiologie im engeren Sinne entstand erst mit der Messung der Nervenleitgeschwindigkeit im folgenden Jahrhundert.
Clemens Ziesenitz
2. Vorüberlegungen
Zusammenfassung
Das Thema Eigenübungen ist im Berufsleben von Physiotherapeuten täglich präsent und nicht selten konfliktbeladen. Dabei spielen Erwartungen der Patienten eine Rolle (z. B. Physiotherapie ist eine Behandlungsform, die keine aktive Mitarbeit vom Patienten erfordert), Fehlinterpretationen der Therapeuten (z. B. das Nichtausführen von Eigenübungen impliziert eine geringe Wertschätzung der Physiotherapeutin) und organisatorische Zwänge (kurze Behandlungszeiten). Vielerorts wurde versucht, die Vermittlung von Selbstübungen zu vereinfachen, indem den Patienten vorgefertigte Bögen mitgegeben wurden, auf denen ein komplettes Übungsprogramm dargestellt war. Manchmal wurden im Rahmen der physiotherapeutischen Behandlung oder der Reha-Maßnahme diese Übungen auch vorher angeleitet, oft war dies nicht der Fall. Auch orthopädische und hausärztliche Praxen haben großzügig solche Programme in gut gemeinter Absicht an ihre Patienten verteilt, nicht immer zugleich mit einer Verordnung von Physiotherapie. Diese Varianten waren leider in den wenigsten Fällen erfolgreich.
Clemens Ziesenitz
3. Automobilisationen
Zusammenfassung
Das Kapitel Automobilisationen stellt Übungen zur Selbstbehandlung vor zu den Themen Beckendysfunktionen (mit Sacrumdysfunktionen, Iliumdysfunktionen, Dysfunktionen der Symphyse), Segmentale Dysfunktionen der Wirbelsäule (mit Lendenwirbelsäule, Brustwirbelsäule und Halswirbelsäule), Gruppendysfunktionen (mit Lendenwirbelsäule, Brustwirbelsäule, CTÜ), Rippendysfunktionen (mit strukturellen und respiratorischen Rippendysfunktionen). Alle Übungen zeigen die Positionierung, die Ausführung sowie Steigerungsmöglichkeiten und beschreiben anschließend die Wirkung. Oft finden sich Praxistipps zu den Übungen oder wichtige Ergänzungen. Der Ablauf von drei Übungen wird jeweils durch ein Video näher erläutert, nämlich die Übung „Sacrum unilateral anterior“, die Übung „FRS im Bereich TLÜ und BWS – Variante im Sitz“ sowie die Übung „Inspirationsdysfunktion Rippen 7–10“.
Clemens Ziesenitz
4. Integration und Stabilisation durch Muskelübungen
Zusammenfassung
Nachdem mit den Automobilisationen die artikulären Dysfunktionen behandelt wurden, sollte diese neue Beweglichkeit anschließend muskulär stabilisiert werden. Gelenkdysfunktionen haben zwar lokale Wirkungen auf die Muskulatur, aber das Zusammenspiel zwischen diesen beiden Strukturen beschränkt sich nicht allein darauf.
Dysfunktionen mehrerer Gelenke existieren nicht unabhängig voneinander, sondern sie sind eingebunden in ein globales myofasziales Spannungsmuster. Dieses Muster ist individuell, und es ist abhängig von der Vorgeschichte (Verletzungen, OP-Narben, Erkrankungen oder Funktionsstörungen der Organe) sowie der täglichen Belastung (Haltungsgewohnheiten, beruflich oder durch Freizeitaktivitäten bedingte Zwangshaltungen, Verhältnis von statischer und dynamischer Muskelarbeit usw.). Das globale Spannungsmuster ist als Versuch des Körpers zu verstehen, die aktuell bestmögliche Haltung in Bezug auf die vorhandenen Anforderungen zu erreichen. Regulation von Muskeltonus und Aufrichtung sind subkortikal organisiert und nur kurzfristig durch Willkürmotorik steuerbar. Ein Muskeltraining, das langfristig Erfolge bringen soll, muss die vorgenannten Punkte berücksichtigen. Es ist nicht sinnvoll, einzelne Muskeln zu trainieren und dann darauf zu hoffen, dass der Körper den Rest von allein erledigt. Zielführend ist ein Training, das dem allgemeinen Spannungsmuster entgegenwirkt, hin zu mehr Symmetrie. Die Symmetrie bezieht sich dabei sowohl auf Seitenunterschiede als auch auf die anterior-posteriore Richtung. Des Weiteren ist mit Symmetrie die Balance zwischen Dehnfähigkeit und Kraft gemeint, v. a. die Ausdauerkraft der Haltemuskulatur ist im Alltag wichtig.
Clemens Ziesenitz
5. Kurzbeschreibung aller Automobilisationen und Stabilisationsübungen
Zusammenfassung
Das Kapitel Automobilisationen stellte Übungen zur Selbstbehandlung vor zu den Themen Beckendysfunktionen (mit Sacrumdysfunktionen, Iliumdysfunktionen, Dysfunktionen der Symphyse), segmentale Dysfunktionen der Wirbelsäule (mit Lendenwirbelsäule, Brustwirbelsäule und Hüftwirbelsäule), Gruppendysfunktionen (mit Lendenwirbelsäule, Brustwirbelsäule und CTÜ), Rippendysfunktionen (mit strukturellen und respiratorischen Rippendysfunktionen). Alle Übungen zeigen die Positionierung, die Ausführung sowie Steigerungsmöglichkeiten und beschreiben anschließend die Wirkung. Oft finden sich Praxistipps zu den Übungen oder wichtige Ergänzungen. Der Ablauf von drei Übungen wird jeweils durch ein Video näher erläutert, nämlich die Übung „Sacrum unilateral anterior“, die Übung „FRS im Bereich TLÜ und BWS – Variante im Sitz“ sowie die Übung „Inspirationsdysfunktion Rippen 7–10“. In diesem Kapitel sind alle Übungen des Kapitels Automobilisationen noch einmal als Bild mit einer Kurzbeschreibung zu finden. Das ist vor allem als ein Katalog für die Therapeuten gedacht, weniger als Merkblatt für Patientinnen. Wer gute Erfahrungen mit Abbildungen und vorgefertigten Kurzbeschreibungen gemacht hat, kann die Darstellungen in diesem Kapitel gern für seine Patienten verwenden. Auf den Seiten wurde am Ende absichtlich Platz gelassen für eigene Anmerkungen der Patienten, Skizzen usw.
Clemens Ziesenitz
Metadaten
Titel
Parietale Osteopathie
verfasst von
Clemens Ziesenitz
Copyright-Jahr
2022
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-65022-6
Print ISBN
978-3-662-65021-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-65022-6