Zusammenfassung
Entsprechend der Definition der Weltschmerzorganisation IASP (= International Association for the Study of Pain) ist Schmerz ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit einer tatsächlichen oder drohenden Gewebeschädigung verknüpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird. Die Qualität des Schmerzes, z. B. brennend, stechend, bohrend oder reißend, und seine Stärke wird mit dem Begriff „Sinneserlebnis“ umschrieben. Auf den emotionalen Teil weist der Begriff „Gefühlserlebnis“ hin. Die Schmerzproblematik war in der Geschichte der Menschheit stets von großer Bedeutung. Allerdings spielte die Unterscheidung von Nerven und Sehnen bei den hippokratischen Ärzten Griechenlands keine Rolle und findet erst beim römischen Arzt Galen eine Bestätigung. So übernahm er die Unterscheidung von harten, d. h. motorischen und weichen, d. h. sensiblen Nerven und erkannte den Zusammenhang von Gehirn, Rückenmark und peripheren Nerven. Er sah sie durch einen Spiritus animalis verbunden, der durch feinste Röhren das Gehirn erreicht. Erst im 18.Jahrhundert wurde diese Auffassung bei physiologischen Experimenten mit elektrischem Strom, den sog. Froschschenkelversuchen des italienischen Arztes Galvani, überwunden. Eine Neurophysiologie im engeren Sinne entstand erst mit der Messung der Nervenleitgeschwindigkeit im folgenden Jahrhundert.