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2022 | OriginalPaper | Buchkapitel

4. Integration und Stabilisation durch Muskelübungen

verfasst von : Clemens Ziesenitz

Erschienen in: Parietale Osteopathie

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Zusammenfassung

Nachdem mit den Automobilisationen die artikulären Dysfunktionen behandelt wurden, sollte diese neue Beweglichkeit anschließend muskulär stabilisiert werden. Gelenkdysfunktionen haben zwar lokale Wirkungen auf die Muskulatur, aber das Zusammenspiel zwischen diesen beiden Strukturen beschränkt sich nicht allein darauf.
Dysfunktionen mehrerer Gelenke existieren nicht unabhängig voneinander, sondern sie sind eingebunden in ein globales myofasziales Spannungsmuster. Dieses Muster ist individuell, und es ist abhängig von der Vorgeschichte (Verletzungen, OP-Narben, Erkrankungen oder Funktionsstörungen der Organe) sowie der täglichen Belastung (Haltungsgewohnheiten, beruflich oder durch Freizeitaktivitäten bedingte Zwangshaltungen, Verhältnis von statischer und dynamischer Muskelarbeit usw.). Das globale Spannungsmuster ist als Versuch des Körpers zu verstehen, die aktuell bestmögliche Haltung in Bezug auf die vorhandenen Anforderungen zu erreichen. Regulation von Muskeltonus und Aufrichtung sind subkortikal organisiert und nur kurzfristig durch Willkürmotorik steuerbar. Ein Muskeltraining, das langfristig Erfolge bringen soll, muss die vorgenannten Punkte berücksichtigen. Es ist nicht sinnvoll, einzelne Muskeln zu trainieren und dann darauf zu hoffen, dass der Körper den Rest von allein erledigt. Zielführend ist ein Training, das dem allgemeinen Spannungsmuster entgegenwirkt, hin zu mehr Symmetrie. Die Symmetrie bezieht sich dabei sowohl auf Seitenunterschiede als auch auf die anterior-posteriore Richtung. Des Weiteren ist mit Symmetrie die Balance zwischen Dehnfähigkeit und Kraft gemeint, v. a. die Ausdauerkraft der Haltemuskulatur ist im Alltag wichtig.
Metadaten
Titel
Integration und Stabilisation durch Muskelübungen
verfasst von
Clemens Ziesenitz
Copyright-Jahr
2022
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-65022-6_4